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Grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung: Gesundheitsminister Magnus Jung trifft Generaldirektorin der französischen ARS Grand Est

Die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung in der Großregion weiter verbessern: Das war das zentrale Thema eines Treffens zwischen dem saarländischen Gesundheitsminister Magnus Jung und der Generaldirektorin der französischen Agence Régionale de Santé (ARS), Christelle Ratignier-Carbonneil, das heute in Saarbrücken stattfand. Es handelt sich um den ersten Besuch der Generaldirektorin der ARS mit dem saarländischen Gesundheitsminister.

„Trotz der Unterschiede zwischen dem deutschen und dem französischen Gesundheitssystem gibt es eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit, um die bestehenden Hindernisse zu überwinden. Wir arbeiten gemeinsam an der Entwicklung von Vereinbarungen und Instrumenten, die es möglich machen, die beiden Systeme besser miteinander zu verknüpfen – zum Vorteil der Bewohnerinnen und Bewohner der Grenzregion. Außerdem arbeiten wir gemeinsam an einem neuen Zusatzprotokoll, das im Rahmen des MOSAR-Kooperationsabkommens umgesetzt werden soll und die Verbesserung der Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten in der Grenzregion im Blick hat. Dazu wurde in einem ersten Schritt ein medizinisches Konzept erstellt, das die Abläufe der Behandlung aus fachlicher Sicht beschreibt. Dieses Konzept haben wir der Generaldirektorin heute vorgestellt“, erklärt Gesundheitsminister Jung.

Mit einem neuen Abkommen soll zukünftig eine engere Kooperation insbesondere im Bereich der mechanischen Entfernung von Blutgerinnseln erreicht werden. Ziel ist es, Schlaganfallpatientinnen und -patienten eine schnellere Weiterbehandlung zu ermöglichen und Transportzeiten zu verkürzen. Da bei einem Schlaganfall jede Minute zählt, kann diese Regelung lebensrettend sein.

Minister Jung betonte die Bedeutung des Treffens: „Dieses Gespräch ist ein weiterer wichtiger Schritt in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Wir wollen in unserer gemeinsamen Region langfristig medizinische Versorgungspfade organisieren, damit Patientinnen und Patienten unabhängig von Ländergrenzen die bestmögliche und schnellste Behandlung erhalten.“

Die Generaldirektorin der ARS, Christelle Ratignier-Carbonneil, unterstreicht die Bedeutung dieses regelmäßigen bilateralen Austauschs: „Die deutsch-französische Zusammenarbeit ermöglicht es, Hand in Hand für eine zugängliche und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung im Herzen Europas voranzukommen. Diese Gespräche sind im Zusammenhang mit den demografischen Spannungen bei den Fachkräften im Gesundheitswesen, die unsere beiden Länder erleben, von wesentlicher Bedeutung. Eine grenzüberschreitende und flächendeckende Gesundheitsversorgung: Das ist die Herausforderung, der wir uns mit unserer konstruktiven und erfolgreichen Zusammenarbeit stellen.“

„Wenn jede Minute zählt, darf die Grenze nicht zum Hindernis werden. Hürden bei der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung abzubauen hat daher oberste Priorität für uns. Bei der Versorgung von Schlaganfällen konnten wir heute einen weiteren Schritt nach vorne gehen. So funktioniert ein Europa, das auch im Alltag der Menschen ankommt“, so David Lindemann, Chef der Staatskanzlei des Saarlandes und Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten.

Die Übergabe des medizinischen Konzepts legt den Grundstein für den Ausbau der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung. Beide Seiten vereinbarten, die Verhandlungen zügig fortzusetzen, um die Umsetzung in der Praxis schnellstmöglich zu ermöglichen.

 

Hintergrund

Das grenzüberschreitende MOSAR-Kooperationsabkommen wurde 2019 zwischen französischen und deutschen Gesundheitseinrichtungen im Département Moselle und im Saarland unterzeichnet. Ziel ist die Verbesserung der Gesundheitsversorgung für die Bewohnerinnen und Bewohner der Grenzregion durch einen einfacheren Zugang zu den Gesundheitsdienstleistungen, die auf deutscher und französischer Seite angeboten werden.

Die Vereinbarung erstreckt sich auf die Gemeinden des Krankenhausverbunds GHT 9 (Moselle-Est), den Regionalverband Saarbrücken und die beiden Gemeinden des Saarpfalz-Kreises Gersheim und Mandelbachtal. Bislang gibt es Zusatzabkommen im Bereich Kardiologie zwischen CHIC UNISANTE Forbach und den SHG-Kliniken Völklingen für Patientinnen und Patienten mit akutem Koronarsyndrom (2019-2022 314 Behandlungen in VK) und im Bereich der Neurochirurgie inklusive Polytraumaversorgung im Klinikum Saarbrücken, sowie ein Zusatzabkommen im Bereich der Nuklearmedizin, durch das deutsche Patienten und Patientinnen die entsprechenden Angebote im Centre Hospitalier de Sarreguemines nutzen können.

Medienansprechpartner

Auf dem Bild ist die Pressesprecherin des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit Sandy Stachel zu sehen.

Sandy Stachel
Pressesprecherin

Mainzer Straße 34
66111 Saarbrücken

Saarland-Markenzeichen mit der Regierungswortmarke des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit