„Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache“
Frauenstaatssekretärin Altesleben appelliert zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen für verstärkten Schutz und Bewusstseinswandel
Jedes Jahr werden in Deutschland über 100 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet. Das ist die erschreckende Bilanz zum diesjährigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.
Die Täter sind ganz überwiegend Männer - meist sind es die Ehemänner, Lebensgefährten, Freunde oder Ex-Partner der Opfer.
„Gewalt an Frauen findet auf vielfältige Weise und in allen gesellschaftlichen Schichten - meist zu Hause hinter verschlossenen Türen - statt. Dass die eigene Wohnung für Frauen in Deutschland der gefährlichste Ort ist, muss uns alle wachrütteln - Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache! Es ist mir deshalb wichtig, nicht nur am heutigen Tag, deutlich zu sagen: Gewalt gegen Frauen geht uns alle an! Das Thema gehört in die Öffentlichkeit. Der Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ist für uns ein wichtiger Tag, um auf die Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen, damit Betroffene wissen, dass sie nicht alleine sind und wo sie Hilfe und Schutz finden,“ so Frauenstaatssekretärin Bettina Altesleben.
Da Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem ist, wird im Saarland mit verstärkter Kraftanstrengung dafür Sorge getragen, den Gewaltschutz weiter zu verbessern. In diesem Jahr wurde dafür die Koordinierungsstelle zur Umsetzung der sogenannten Istanbul-Konvention eingerichtet und zusätzliche Projekte und Maßnahmen auf den Weg gebracht. Mit der der Etablierung des Projektes „Second Stage“ wurde ein Angebot geschaffen, durch das Frauen nach ihrem Frauenhausaufenthalt eine ambulante Nachbetreuung erhalten. Darüber hinaus ist es gelungen, gemeinsam mit den Landkreisen und dem Regionalverband Saarbrücken, das Fachberatungsangebot beim Frauennotruf Saarland zu erweitern und dauerhaft eine Onlineberatung zu etablieren.
Mit Blick auf die Kinder, die durch elterliche Partnerschaftsgewalt teils dramatische Schädigungen ihrer weiteren Entwicklung davontragen, soll auch die Täterarbeit in Fällen von Partnerschaftsgewalt im kommenden Jahr im Saarland deutlich ausgebaut und konzeptionell ergänzt werden: Die sozialen Trainingskurse bilden eine bedeutsame Säule des Opferschutzes und werden künftig auch im Hinblick auf das Kindeswohl inhaltlich erweitert.
„Wir müssen alle Gewaltformen im Blick behalten und gezielt dagegen vorgehen. Mein Appell zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen lautet daher: Schauen Sie nicht weg, wenn Frauen und Kinder Hilfe brauchen oder wenn Hassreden und Beleidigungen im digitalen Raum stattfinden. Wir alle müssen Frauen und Kinder ausreichend schützen. Denn jeder Mensch, egal ob Mädchen oder Junge, ob Mann, Frau oder Divers, hat das Recht auf ein Leben ohne Gewalt,“ so Staatssekretärin Bettina Altesleben weiter.
Medienansprechpartner
Koba Krause
Pressesprecherin
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