„Wer Menschen in der Transformation weiter unter Druck setzen möchte, hat die Probleme des Arbeitsmarktes im Saarland in den 20er Jahren grundlegend nicht verstanden“
Zur Forderung der CDU-Saar zum Systemwechsel beim Bürgergeld äußert sich Arbeitsminister Dr. Magnus Jung wie folgt:
„Unser Arbeitsmarkt verändert sich durch die sozial-ökologische Transformation rapide. Die Digitalisierung und die C02-neutrale Produktion sind für die Menschen im Saarland große Herausforderungen. Zudem wird die Bevölkerung immer älter und dadurch wächst in gesundheitlichen Berufen der Bedarf an Arbeitskraft und Fachkräften. Das Bürgergeld begleitet die Menschen bei dieser Transformation, es hilft bei der beruflichen Weiterbildung und schafft damit Chancen auf gute Arbeit. Es ist das richtige Mittel für die Probleme der aktuellen Zeit und eine Stütze beim Kampf gegen den Fachkräftemangel. Wer jetzt fordert, dass Menschen in dieser oft auch physisch belastenden Situation weiter vom Staat unter Druck gesetzt werden sollten, der hat grundlegend die Probleme des Arbeitsmarktes in den 20er Jahren nicht verstanden. Wir werden die Menschen bei dieser Transformation mit Weiterbildungsmöglichkeiten und Arbeitsmarktprogrammen unterstützen und Arbeitslosigkeit sozialraumorientiert in den finanziell schwächer ausgestatteten Quartieren des Landes bekämpfen“.
Hintergrund:
Im Jahr 2021 waren ca. 522.000 Erwerbstätige im Saarland zu verzeichnen. Aufgrund des Bevölkerungsrückgangs werden im Jahr 2030 prognostisch noch 509.000 Erwerbstätige und im Jahr 2040 489.000 Erwerbstätige erwartet. Zudem kommen Analysen aus der Arbeitsmarktforschung derzeit zum Ergebnis, dass im Saarland – bedingt durch den Strukturwandel und die Transformation – mindestens 26.000 neue Arbeitsplätze entstehen werden und sich der Arbeitsmarkt der Zukunft um mindestens 16 Prozent aller heutigen Arbeitsplätze unterscheiden wird.
Vor diesem Hintergrund bedarf es passgenauer und zukunftsorientierter arbeitsmarktpolitischer Strategien, um die Herausforderungen am saarländischen Arbeitsmarkt erfolgreich bewältigen zu können. Wesentliche Instrumente dafür sind der weitere Ausbau sowie die nachhaltige Stärkung der beruflichen Weiterbildung und Qualifizierung – mit dem Ziel der Personal- und Fachkräftesicherung für die Unternehmen im Land sowie der Hebung der am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Potenziale. Entsprechende Möglichkeiten bestehen aktuell insbesondere noch bei arbeitslosen Menschen, bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, bei Frauen sowie bei Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte. Zur Aktivierung dieser Potenziale bedarf es vor allem auch die bewährte Zusammenarbeit aller Arbeitsmarktpartnerinnen und -partner im Land. Entsprechende Kooperationen sowie Netzwerke sind die Stärken des Saarlandes und bereits langjährig im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik erfolgreich etabliert. Das Saarland integriert u.a. mit dem Landesprogramm „Arbeit für das Saarland – ASaar“ Langzeitarbeitslose gezielt in den regulären Arbeitsmarkt.
Dabei stehen insbesondere auch die Chancen im Fokus, die neue gesetzliche Rahmenbedingungen eröffnen – u.a. das Bürgergeld. Zudem plant das Arbeits- und Sozialministerium eine Quartiersbezogene Armutsbekämpfung, die auch den Fokus haben wird, Menschen bei der Arbeitssuche zu begleiten.
Medienansprechpartner
Koba Krause
Pressesprecherin
Mainzer Straße 34
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