Minister Jung setzt sich auf Bundesebene für besseren Gewaltschutz von Frauen ein
Die Gleichstellungsminister*innen der Länder haben anlässlich ihrer jährlichen Konferenz (GFMK) zwei Tage in Potsdam getagt. Neben allen Minister*innen der Bundesländer war auch die Bundesministerin Lisa Paus zugegen. Die umfangreiche Tagesordnung sah zahlreiche Beschlüsse zu den Bereichen Frauen und Arbeitsmarkt, Familienrecht, Teilhabe und Frauengesundheit vor.
Ein Schwerpunkt galt dem Schutz von Frauen vor Gewalt. Die aktuell veröffentlichte Umfrage „Spannungsfeld Männlichkeit“ von Plan International hat auf erschreckende Weise die hohe Akzeptanz von Gewalt gegenüber Partnerinnen verdeutlicht. So gaben 34 Prozent aller Männer zwischen 18 und 35 Jahren an, gegenüber Frauen handgreiflich zu werden, um ihnen Respekt einzuflößen.
Das Saarland setzte mit einem Antrag erfolgreich Impulse zur Definition von Feminiziden. Dieser international bereits vielfach verwendete Begriff umfasst Tötungsdelikte an Frauen, weil sie Frauen sind oder weil sie überproportional betroffen sind, wie bei Trennungstötungen. In der medialen Öffentlichkeit werden diese Tötungsdelikte nach wie vor vielfach verharmlosend als „Familiendrama“ bezeichnet. Ziel ist es, durch das Sichtbarmachen der Femizide eine bessere Analyse zu ermöglichen und im Ergebnis das Töten von Frauen zu vermeiden.
Ebenfalls erfolgreich brachte das Saarland einen Antrag zur Berücksichtigung von häuslicher Gewalt im Umgangsverfahren ein. Bisher muss elterliche Partnerschaftsgewalt nicht zwingend bei der Entscheidung über das Umgangsrecht von Eltern mit ihren Kindern berücksichtigt werden. Dies obwohl das Miterleben der Partnerschaftsgewalt für die Kinder ein großes Schädigungspotential besitzt. Von zahlreichen Verbänden wird dringender rechtlicher Handlungsbedarf gesehen. Dem hat sich die Konferenz der Gleichstellungsminister nun angeschlossen.
Medienansprechpartner
Koba Krause
Pressesprecherin
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