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Junge Fahrer

Volljährig, Führerschein - quo vadis?

Unfallrisiko bei jungen Fahrern bedenklich hoch

Das Erreichen der Volljährigkeit bringt den meisten Jugendlichen neue (Lebens-) Perspektiven: Der Führerschein bedeutet mehr Mobilität und persönlicher Freiraum, aber auch ein Mehr an persönlicher und gesellschaftlicher Verantwortung. Beim Fahren wird leider allzu oft das eigene Können überschätzt und bestehende Risiken übersehen bzw. ignoriert. Das belegen die Unfallzahlen ganz deutlich.

Jugendliche an einem Kreuz am Straßenrand; Foto: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V., Bonn

So bezeichnet die offizielle Unfallstatistik 2006 des Statistischen Bundesamtes die Unfallbilanz als immer noch "traurig": Bei 314.133 Verunglückten wurden 947 junge Menschen getötet, 12.450 schwer und 52.296 leicht verletzt. Obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur 8,2 Prozent betrug, gehörte jeder fünfte Verunglückte und Tote dieser Altersklasse an. Aktuell sind die Zahlen leicht rückläufig. Es bleibt aber abzuwarten, ob sich diese sicher erfreuliche Entwicklung weiter fortsetzt. Grund zur Entwarnung besteht jedenfalls nicht.

Unfallstatistik Saarland

Seit 1999 registrierte die Polizei im Saarland bei insgesamt 11.754 Verkehrsunfällen 112 getötete, 1.236 schwer verletzte und 10.419 leicht verletzte Personen, die im Alter von 18 bis 24 Jahre alt waren.

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Auch im Jahr 2006 lag das Unfallrisiko der "Jungen Fahrer auf sehr hohem Niveau. Das altersbezogene Risiko bei einem Verkehrsunfall getötet oder verletzt zu werden, lässt sich mit der Unfallkennzahl "Verunglückte je 100.000 der Altersgruppe" darstellen. Sie zeigt ein dreifach höheres Unfallrisiko gegenüber der Gesamtbevölkerung auf. Das Tötungs- und Verletzungsrisiko ist gegenüber den Bundeszahlen besonders auffällig: Jede dritte im Saarland 2006 getötete und schwer verletzte Person war 18 bis 24 Jahre alt.

 

Junge Fahrer als Unfallverursacher

Bei den Unfallverursachern hat die Altersgruppe ein 3,5-fach erhöhtes Risiko als der statistische Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Dominante Unfallursachen bleiben die nicht angepasste/erhöhte Geschwindigkeit und Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss.

Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss sind zwar statistisch nicht auffällig, sind jedoch angesichts der Häufigkeit festgestellter Verstöße bei Verkehrskontrollen ein ernst zu nehmendes aktuelles Problem. Ferner ist von einer hohen Dunkelziffer bei Fahrten unter Drogeneinfluss auszugehen.

Art der Verkehrsbeteiligung

  • Pkw-Fahrer: 82 %
  • motorisierte Zweiräder: 8 %
  • Radfahrer: 4 %
  • Fußgänger: 3,5  %
  • Sonstige: 2,5  %

Im Jahreszeitraum 2006 wurden 15 junge Menschen der Bezugsgruppe getötet. Nach der Art der Beteiligung berechnet, kamen 11 Personen im Pkw und 4 Personen im Zusammenhang mit motorisierten Zweirädern zu Tode.

 

Begleitetes Fahren ab 17

Ab Mitte 2005 haben die meisten Länder das begleitete Fahren ab 17 Jahren eingeführt. Obwohl der zu betrachtende Zeitraum noch relativ gering ist, kann bisher eine positive Bilanz gezogen werden.

Das Thema wird in weiteren Teilbeiträgen fortgesetzt...