Thema: Strahlenschutz
| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Strahlenschutz

Radonberatungsstelle

Die im Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz angesiedelte Radonberatungsstelle berät rund um das Thema Radon. Sie beantwortet Anfragen aus der Öffentlichkeit, stellt Kontakte her und hilft, den richtigen Ansprechpartner für offene Fragen zum Thema Radon zu finden.

 

Radonberatungsstelle im Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz
Montag bis Freitag: 08:00 bis 12:00 Uhr und Montag bis Donnerstag: 13:00 bis 15:00 Uhr

Don-Bosco-Str. 1
66119 Saarbrücken

Saarland-Markenzeichen mit der Regierungswortmarke Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz

Antworten zu häufig gestellten Fragen finden Sie in den nachfolgenden FAQs.

Frage 1: Was ist Radon und woher kommt es?

- Radon ist ein radioaktives Edelgas, welches durch verschiedene Prozesse aus dem Boden entweichen kann. Es wird im Boden ständig neu gebildet, da es ein Zwischenprodukt einiger radioaktiver Zerfallsreihen ist. Aufgrund seines Zustandes als Edelgas ist es farblos,  reaktionsträge und für die menschlichen Sinnesorgane nicht wahrnehmbar.

Frage 2: Wie gefährlich ist Radon?

- Es herrscht allgemeiner Konsens, das Radon neben dem Rauchen mit etwa 5% aller statistisch erfassten Lungenkrebserkrankungen die zweithäufigste Ursache für die Entstehung von Lungenkrebs ist. Dies ist allerdings ein Prozess, der in der Regel nur bei hohen Dosen und einer langen Expositionsdauer (Belastungszeitraum) im Bereich von Jahrzehnten relevant wird. Niedrige Dosen bei einer kurzen Expositionsdauer sind für gewöhnlich unproblematisch.

Frage 3: Was genau macht Radon so gefährlich?

- Kurioserweise ist es nicht das Radon selber, welches für die Schäden verantwortlich ist, sondern hauptsächlich durch seine ebenfalls radioaktiven Nachfolgeprodukte wie z.B. Polonium. Diese haben die Eigenschaft, einmal eingeatmet, sich in dem empfindlichen Lungengewebe anzulagern. Dort zerfallen sie weiter in ihre Nachfolgeprodukte und schädigen auf diese Weise das umliegende Gewebe.

Frage 4: Wie dringt Radon in Gebäude ein?

- Radon dringt verstärkt durch sog. Wegsamkeiten des Fundaments in das Haus ein. Dabei handelt es sich im Prinzip um Schäden am Fundament oder unzureichend abgedichtete Rohrleitungen. Dadurch kann sich Radon anreichern bis hin zu problematischen Belastungswerten.

Frage 5: Wie stelle ich fest, ob mein Haus betroffen ist?

- Ob ihr Haus betroffen ist, lässt sich nur durch Messung der Radonaktivität sicher feststellen. Es gibt zwar mehrere Faktoren wie z.B. das Alter des Hauses oder die verwendeten Baustoffe, die einen Eintritt von Radon begünstigen. Diese Hinweise können aber niemals eine Messung der Radonbelastung mit professioneller Ausrüstung ersetzen.

Frage 6: Wie messe ich Radon?

- Radon kann man auf unterschiedliche Art und Weise messen lassen. Die einfachste Methode ist die Benutzung sogenannter Kernspurdosimeter. Dabei handelt es sich um kleine Plastikdosen mit einem Detektor im Inneren, der bis zu einem Jahr lang in Aufenthaltsräumen ausgelegt wird. Radioaktive Zerfälle im Inneren dieser Plastikdose hinterlassen eine mikroskopisch kleine Spur, die durch chemisches Ätzen bearbeitet wird, so  dass man die Anzahl der detektierten Radonzerfälle abzählen kann. Die Anzahl dieser Zerfälle verrechnet mit der Messdauer ergibt dann die durchschnittliche Radonaktivität in dem beprobten Aufenthaltsraum.

Frage 7: Was bedeutet der Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter Luft?

- Der gesetzliche Referenzwert wurde im Einklang mit dem Hintergrund festgelegt, dass das Risiko bei diesem Wert bei dauerhafter Exposition an Krebs zu erkranken noch vertretbar überschaubar ist. Da mit steigender Belastung auch das Risiko für Krebserkrankungen zunimmt, sollte bei einer gemessenen durchschnittlichen Radonaktivitätskonzentration oberhalb von 300 Bq/m³ Maßnahmen zur Verringerung der Radonbelastung getroffen werden.

Frage 8: Was sind denn Radonvorsorgegebiete?

- Deutschlandweit wird im Mittel in etwa 3% der Haushalte der gesetzliche Referenzwert von 300 Bq/m³ überschritten. Ein Radonvorsorgegebiet definiert sich genau dadurch, dass das Deutschlandmittel von 3% mindestens dreifach oder mehrfach überschritten wird, also das innerhalb des Radonvorsorgegebietes mindestens in 10% der Haushalte der gesetzliche Referenzwert überschritten wird. Für Radonvorsorgegebiete gibt es schärfere gesetzliche Regelungen für Neubauten und Arbeitsplätze.

Frage 9: Was muss speziell an Arbeitsplätzen in Radonvorsorgegebieten beachtet werden?

- Die Änderungen im Strahlenschutzgesetz und der Strahlenschutzverordnung verpflichten den Arbeitgeber zur Messung der Radonaktivitätskonzentration in seinen Räumlichkeiten, sofern diese sich innerhalb eines Radonvorsorgegebietes befinden. Stellt sich hier dann heraus, dass der Referenzwert überschritten wird, müssen Schutzmaßnahmen zur Reduzierung der Belastung ergriffen werden.

Frage 10: Wo finde ich weitere Informationen zum Thema Radon?

- Entweder bei der eigens eingerichteten Radonberatungsstelle des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) oder aber auch beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weiterleitung zu den entsprechenden Seiten...