Web-Plattform „Charge@home oder Häusliches Laden im Saarland“
Eingereichtes Projekt im Rahmen der Fortschreibung der saarländischen Nachhaltigkeitsstrategie
Kurzbeschreibung:
Das Projekt soll den saarländischen Autohandel mit seinen Verkäufern dazu befähigen, gegenüber potenziellen E-Fahrzeugkäufern als zentraler Ansprechpartner und Dienstleistungsvermittler zum Thema „Laden“ und hier vor allem dem „häuslichen Laden“ fungieren zu können.
Die customer journey eines E-Fahrzeugs-Erstkäufers ist hochgradig kompliziert und antiquiert. Sie entfaltet in ihrem Ablauf große Abschreckungswirkung. Dadurch wird im Sinne der CO2-Reduktion im Mobilitätssektor nicht das tatsächliche Umsteigepotential vom Verbrenner zum E-Fahrzeug genutzt.
Der klassische Autokäufer erwirbt sein Fahrzeug beim Autohändler. Dieser hat die Finanzierung organisiert, lässt das Fahrzeug zu, hat dazu die Einzugsermächtigung für die Kfz-Steuer hinterlegt und idealer Weise mit dem Kunden auch die Kfz-Versicherung in seiner Versicherungsagentur abgeschlossen. Der Kaufprozess läuft nach dem Prinzip „one face to the customer“ ab.
Der E-Fahrzeug Erstkäufer kauft sein Fahrzeug mit den beschriebenen Dienstleistungen des Autohändlers und beantragt danach die Innovationsprämie beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle. Vorher hat er bei seinem regionalen Stromnetzbetreiber die zukünftige Nutzung einer Wallbox von 11 KW Ladeleistung bei sich zu Hause gemeldet, nachdem möglicherweise der Antrag auf eine 22 KW Wallbox abgelehnt worden ist, dann hat er sich einen Stromanbieter für den Ladestrom gesucht und einen Lieferungsvertrag abgeschlossen, während dessen hat er eine Wallbox ausgesucht und für den Einbau dieser Wallbox einen Elektriker gesucht und beauftragt. Nach der Anschaffung und dem Einbau der Wallbox beantragt der zukünftige E-Fahrzeugnutzer dann bei der KfW deren Förderung und ist hoffentlich bei der Anschaffung der Wallbox richtig beraten worden, um tatsächlich auch Fördermittel zu erhalten. Der Kauf- besser der Erst-Inbetriebnahmeprozess läuft hier nicht nach dem Prinzip „one face to the customer“ ab. Er ist mit großem Rechercheaufwand und vielen Unsicherheiten bzw. möglichen Frustrationen verbunden.
Um den Kunden die gewohnte und in Anbetracht der Höhe der zu investierenden Summen zu Recht erwarteten bequemen Kauf- und Inbetriebnahme-Prozess bieten zu können, muss dieser Prozess von möglichst vielen Hürden und unbequemem Recherche- und Antragsaufwand befreit werden.
Ein wesentlicher Schritt in diese Richtung ist die Entwicklung einer Webplattform zur automatisierten Leistungsauskunft und Anmeldung von Ladeeinrichtungen beim Netzbetreiber. Über eine solche Plattform könnte im ersten Schritt der Autohandel im Kaufprozess mit den Adressdaten des Käufers nicht nur abfragen, mit welcher Leistung eine Wallbox am Wohnsitz des Käufers betrieben werden kann, der Verkäufer könnte im Auftrag des Kunden die zulässige Wallbox auch sogleich anmelden. Im nächsten Integrationsschritt einer solchen Plattformanwendung würde dann ein kurzfristig dienstleistungsbereiter Elektrofachbetrieb ermittelt werden können, der idealerweise zu einem Festpreis die Installation der durch den Autohandel, die Autohersteller oder Direktanbieter gelieferten Wallbox vor der Lieferung des Fahrzeugs beim Kunden zu Hause installiert. Den passenden KfW-Förderantrag dazu hat der Autoverkäufer mit den Daten des Kunden automatisiert vorausgefüllt dem Kunden zur elektronischen Signatur oder zur Unterschrift vorgelegt und anschließend an die KfW übermittelt.
Die Umsetzung eines solchen Projekts erfordert die Kooperation von Autohandel, Stromversorgern- und Netzbetreibern sowie des Elektrohandwerks.
Einreichende Person/Institution:
Saarländischer Kfz-Verband - Landesinnung
Ansprechpartner und Kontakt:
Niklas Burmester
Geschäftsführer bei Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe - Saarländischer Kraftfahrzeug-Verband
Untertürkheimer Straße 2
66117 Saarbrücken