Thema: Zuständige Stellen für Ausbildungsberufe
| Ministerium für Bildung und Kultur | Bildung, Umweltwirtschaft, Vermessung und Kataster

Geomatiker:in

Berufsbeschreibung

Geomatiker:innen beschaffen Geodaten, indem sie selbst Vermessungen durchführen, weitgehend aber vorhandene geografische Informationen von Anbietern beziehen. Mithilfe von spezieller Software verarbeiten sie die Daten zu Karten und Grafiken, dreidimensionalen Darstellungen und multimedialen Anwendungen. Sie führen Aufträge kundenorientiert unter Verwendung von Geodaten durch und kennen sich mit Marktstrategien aus.

Anforderungen

Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.

Dauer und Form der Ausbildung

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Verkürzung der Ausbildungszeit

Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).

Die Landesregierungen können über die Anrechnung von Bildungsgängen berufsbildender Schulen oder einer Berufsausbildung in sonstigen Einrichtungen bestimmen. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden an die zuständige Stelle.

Verlängerung der Ausbildungszeit

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Inhalte der Ausbildung

Die Ausbildung zum Geomatiker:in findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Ausbildungsinhalte aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan:

Ausbildung im Betrieb:

  • berufsbezogene Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Normen und Standards
  • Grundlagen der Geoinformationstechnologie
  • Einzelprozesse des Geodatenmanagements
  • Informations- und Kommunikationssysteme der Geoinformatik
  • Ganzheitliche Prozesse des Geodatenmanagements
  • Auftragsabwicklung und Marketing

Ausbildung in der Berufsschule:

  • Betriebe der Geoinformationstechnologie vorstellen
  • Geodaten unterscheiden und bewerten
  • Geodaten erfassen und bearbeiten
  • Geodaten in Geoinformationssystemen verwenden und präsentieren
  • Datenbanken erstellen, Geodaten pflegen und verwalten
  • Geodaten beziehen, modellieren und Geoprodukte gestalten
  • Geobasisdaten mit Fachdaten verknüpfen und visualisieren
  • Fernerkundungsdaten auswerten, interpretieren und in ein Geoinformationssystem einbinden
  • Geodaten in multimedialen Produkten realisieren
  • Geodaten für Print-Produkte aufbereiten
  • Mehrdimensionale Geoprodukte entwickeln
  • Geoprodukte kundenorientiert konzipieren und umsetzen

Rechtsgrundlagen

Verordnung über die Berufsausbildung in der Geoinformationstechnologie vom 30. Mai 2010 (BGBI. S. 694)

Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Geomatiker/Geomatikerin

Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 25.03.2010

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen laufend zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen.

Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen.

Naheliegend ist es, eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Vermessungstechnik zu absolvieren.

Geomatiker:innen, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Vermessungstechnik oder Geoinformation erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.