Transkription
der Videobotschaft des Ministerpräsidenten Tobias Hans
Statement des Ministerpräsidenten vom 18.03.2020
"Liebe Saarländerinnen und Saarländer,
die Lage ist unverändert ernst, was die Ausbreitung des Coronavirus anbelangt. In Europa, in Deutschland, aber auch bei uns im Saarland. Wir erleben Tag für Tag ansteigende Infektionszahlen auch hier bei uns. Und deshalb ist es notwendig, dass wir harte Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Und ich merke, dass es den Saarländerinnen und Saarländern unglaublich wichtig ist, in so einer schwierigen Situation zusammenzustehen.
Ich erlebe viele, die mich darin unterstützen, jetzt mit diesen Maßnahmen auch dafür zu sorgen, dass möglichst wenige Menschen auf einmal infiziert werden. Und ich sehe, wie sich gerade in unseren Nachbarschaften Hilfsnetzwerke etablieren. Das sind junge Leute, die gerade nicht zur Schule oder zur Universität oder zur Ausbildung gehen können. Die helfen den Älteren, die machen Einkäufe für diese Leute, die besonders stark gefährdet sind, und das finde ich großartig. Das passt zu uns Saarländerinnen und Saarländern.
Und ja, wir haben harte Maßnahmen ergriffen. Wie z.B. die Schließung vieler Geschäfte, die uns lieb geworden sind, in denen wir gerne einkaufen. Und wir haben harte Maßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass in den Restaurants am Abend Zusammenkünfte stattfinden. Und das wird auch vielerorts sehr gut eingehalten heute am ersten Tag dieser Maßnahme. Wenn ich aber sehe, dass trotz dieser Vorkehrungen Party gemacht wird, dass sich Leute draußen zusammensetzen und feiern, dass in Restaurants noch bis zum Schluss Partys gefeiert werden und Zusammenkünfte gemacht werden. Da muss ich sagen: das ist unverantwortlich! Das geht nicht! So können wir dieses Virus nicht anpacken und nicht besiegen. Wir müssen jetzt zusammenhalten. Und zusammenhalten bedeutet eben, dass wir darauf verzichten, uns in größeren Gruppen zu treffen. Bitte, nehmen Sie das ernst. Halten Sie sich an die Vorgaben, bleiben Sie am besten zuhause.
Und liebe Saarländerinnen und Saarländer, Sie können sicher sein, dass wir alles daransetzen, dass wir gut vorbereitet in die schweren Phasen dieser Corona-Pandemie gehen. Und da zählt es jetzt vor allem, dass wir unsere Krankenhäuser gut aufstellen. Dass wir Intensiv-Betten bereithalten. Dass wir auch Gerätschaften ankaufen als saarländische Landesregierung, um die Beatmung von schwerstkranken Patienten zu gewährleisten. Das wird jetzt alles gemacht. Das kann aber nur dann zum Erfolg führen, wenn jetzt darauf geachtet wird, dass das Virus sich weniger schnell ausbreitet. Und alle, die das anzweifeln, was ich sage, denen sage ich: Bitte schauen Sie im Internet nach. Schauen Sie sich die Videos aus Italien an. Was passiert, wenn die Notaufnahmen, wenn die Intensivstationen überflutet werden mit kranken Patienten. Das sind schlimme Bilder, die wollen wir vermeiden. Und deshalb müssen wir jetzt dafür sorgen, dass man sich nicht ansteckt, dass sich möglichst wenige gleichzeitig anstecken, um dann Kapazitäten auch für alle zur Verfügung zu haben, die erkranken. Und ja, wir setzen jetzt auch vieles daran, denen zu helfen, die sich gut verhalten. Z.B. Eltern, die dafür sorgen, dass ihre Kinder zuhause betreut werden können. Wir kämpfen dafür, dass sie Entschädigungen erhalten für Lohnausfälle. Wir kämpfen dafür, dass kleine Betriebe auch entschädigt werden können. Dass sie Soforthilfe erhalten können, um aus dieser Krise nochmal gut rauszukommen und sie zu überleben.
Liebe Saarländerinnen und Saarländer, wir werden gemeinsam, wenn wir zusammenhalten, dafür sorgen können, dass wir gut durch die Corona-Pandemie kommen.
Meine herzliche Bitte ist heute: Bitte achten Sie aufeinander. Achten Sie auf Ihre Nachbarn. Und vor allem: vermeiden Sie unnötige Ausgänge. Gehen Sie nur für notwendige Besorgungen vor die Tür. Die Lebensmittel stehen zur Verfügung, die Lebensmittelgeschäfte haben geöffnet. Da ist nichts zu befürchten. Bewahren Sie also Ruhe, vermeiden Sie soziale Kontakte, damit helfen Sie uns allen.
Wir Saarländerinnen und Saarländer halten in dieser Krise zusammen."