Thema: Wirtschaft
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Sparkassen-Tourismusbarometer

Bedeutung des Tourismus auf die Lebens- und Standortattraktivität

Die Tourismusbranche hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor im Saarland entwickelt. Das Sparkassen-Tourismusbarometer blickt entsprechend auf das Jahr 2022 zurück, das für die Tourismusbranche unter den Eindrücken der ausklingenden Corona-Pandemie, der Energiekrise, angespannter Fachkräftesituation und einer steigenden Reiselust stand. Im Fokus des Barometers steht in diesem Jahr der Tourismus mit seiner Bedeutung für die Lebens- und Standortattraktivität.

Wirtschaftsminister Jürgen Barke und die Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar, Cornelia Hoffmann-Bethscheider, präsentierten bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, 16. November, gemeinsam mit den Experten von dwif-Consulting, Karsten Heinsohn und Elena Schmidt, die Eckdaten zur aktuellen Entwicklung der saarländischen Tourismusbranche. Im Vorfeld wurden die Ergebnisse beim Tourismustag im Nationalpark-Tor Keltenpark den rund 260 Gästen aus der Tourismusbranche und Politik vorgestellt. Der diesjährige Tourismustag ist somit der teilnehmerstärkste Tourismustag der letzten Jahre.

Der Tourismus im Saarland läuft wieder auf Hochtouren. Nach den krisengeplagten Jahren der Pandemie gelang es uns 2022 erneut, die Zahl von drei Millionen Übernachtungen zu überschreiten. Tourismus passiert vor Ort, in den Gemeinden, dort wo sich die Gäste aufhalten. Im Saarland finden in jedem Ort, in jeder Gemeinde touristisch motivierte Übernachtungen statt. Das ist nicht in allen Bundesländern so, aber bei uns ist das so. Und das ist ein deutliches Zeichen, dass der Tourismus wahrgenommen wird. Indem wir kontinuierlich in die bestehende Infrastruktur investieren und neue touristische Anreize setzen, können wir immer mehr Gäste von nah und fern vom Reiseziel Saarland begeistern.

Wirtschaftsminister Jürgen Barke

Die finanzielle Lage der Tourismus- und Freizeitbetriebe im Saarland stellt sich aus Sicht der saarländischen Sparkassen aktuell uneinheitlich dar. Die Hotellerie zeigt sich robust, aber die Gastronomie leidet besonders unter Preissteigerungen, dem Fachkräftemangel und der daraus resultierenden, angespannten Ertragssituation. Wir sehen aber seit dem späten Frühjahr 2023 aus der gesamten Branche wieder vermehrt positive Signale sowie eine leicht gestiegene Investitionstätigkeit der Betriebe.

Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar.

Cornelia Hoffmann-Bethscheider betont zudem die Bedeutung von Freizeit und Tourismus für die Lebensqualität im Saarland: „Auch wir Saarländerinnen und Saarländer profitieren erheblich vom Ausbau der Tourismus- und Freizeit-Infrastruktur. Denn Tourismusangebote wie das eindrucksvolle neue Nationalpark-Tor Keltenpark sind wichtige Bestandteile der kulturellen Identität im Saarland und tragen maßgeblich zur Lebensqualität in unserer Region bei. Daher setzt das Tourismusbarometer in diesem Jahr einen inhaltlichen Schwerpunkt auf dieses Thema.“

Die aktuelle Berechnung des Wirtschaftsfaktors Tourismus im Saarland zeigt: Trotz Krisen und Unsicherheiten der letzten Jahre und der aktuell hohen Inflation ist der Tourismus weiterhin ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Saarland. So konnten die Umsätze aus dem Tourismus von 2019 auf 2022 um 2,6 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Tourismus entfaltet zudem auch eine breite Branchenwirkung in Richtung Gastgewerbe, Einzelhandel und Dienstleistungen. Darüber hinaus stärkt er öffentliche Haushalte mit einem Beschäftigtenäquivalent von 28.230 Personen, die mit einem durchschnittlichen Primäreinkommen im Saarland ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Gerade tourismusbezogene Investitionen – ob in Infrastruktur, Produkte oder Vermarktung zahlen sich aus: Sie erhöhen die wirtschaftliche und touristische Attraktivität des Standorts und tragen zur Lebensqualität der Bevölkerung bei.

Das Tourismusbarometer erkennt, dass der Tourismus als Wirtschaftsfaktor für den Wohnort wahrgenommen wird. Er stärkt die Lebensqualität der Einheimischen: 60% der Saarländer*innen erzählen gerne davon, was das Saarland zu bieten hat. Die Bevölkerung nimmt als positive Effekte insbesondere die Vielfalt der Freizeit- und Erholungsangebote und der Kulturangebote mit. Nichtsdestotrotz müsse man weiter am Schaffen der Akzeptanz arbeiten. Das Tourismusbarometer schlägt daher Maßnahmen vor, um soziale und emotionale Mehrwerte hervorzuheben. So wird beispielsweise ein frühzeitiger Dialog zwischen Touristiker*innen und Schüler*innen empfohlen, um für den Tourismus und auch Berufsperspektiven zu sensibilisieren. Das Saarland müsse sich konsequent zur Identität als Tourismusregion bekennen.

Auch müsse das Bewusstsein für die touristischen Effekte auf die Standortattraktivität geschaffen werden. Nur wenn den ansässigen Unternehmen klar wird, welchen Nutzen sie durch den Tourismus gewinnen, kann gemeinschaftlich an der Stärkung des Standortes und der Destination gearbeitet werden. Das Barometer zeigt dazu Handlungs-Ansätze auf, wie beispielsweise branchenübergreifende Kooperationen und Austauschformate zur Bildung von Allianzen mit interessierten Partner*innen. Bei der Ideenfindung sind alle beteiligten Partner*innen gefragt.

Fazit: Die Effekte des Tourismus im Bereich Ökonomie, Lebensqualität und/oder Standortattraktivität sind klar zu belegen. Allerdings muss vor allem die Tourismusakzeptanz erhöht werden, damit die positiven Effekte ihre volle Wirkung überhaupt entfalten können.

„Das Sparkassen-Tourismusbarometer ist ein geeigneter Wegweiser, um der Tourismuswirtschaft neue Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen“, sind sich Jürgen Barke und Cornelia Hoffmann-Bethscheider einig.

Barke weiter: „Es hat sich gezeigt, dass wir bei der Lösung aller Herausforderungen alle touristischen Player gleichermaßen brauchen. Tourismus ist eine Gemeinschaftsaufgabe, zu der nicht nur viele beitragen müssen, sondern von der auch viele profitieren. Daher wünsche ich mir, dass wir unseren Weg kontinuierlich fortsetzen und zukünftig immer stärker als Tourismusdestination wahrgenommen werden.“  

Zur aktuellen Pressemeldung

Das aktuelle Barometer finden Sie am Ende dieser Seite.

Hintergrund zum Tourismusbarometer

Das Sparkassen-Tourismusbarometer Saarland wurde im Jahr 2004 eingeführt. Träger sind der Sparkassenverband Saar und das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie. Das Barometer wird seither wissenschaftlich betreut von der dwif-Consulting GmbH. Ziel ist die problemorientierte Beobachtung der Tourismusentwicklung im Saarland und in seinen Landkreisen.

Das Tourismusbarometer schließt Informationslücken. Es macht auf Erfolge und Misserfolge sowie auf wichtige strukturelle Veränderungen der Tourismusentwicklung im Saarland aufmerksam. Es dient als Frühwarnsystem und beschreibt Handlungsbedarf. Als kontinuierliches Monitoring ermöglicht es zeitliche, regionale und sektorale Vergleiche und wird so zu einem wirkungsvollen Instrument für die Entscheidungsfindung und für das Marketing.

Das aktuelle Branchenthema wird jährlich wechselnd, in Abstimmung mit dem Beirat des Tourismusbarometers, festgelegt.

Beirat des Tourismusbarometers Saarland

  • Michael Buchna, Präsident DEHOGA Saarland
  • Birgit Grauvogel, Tourismus Zentrale Saarland GmbH
  • Jan Grolier, Sparkassenverband Saar
  • Karsten Heinsohn, dwif-Consulting GmbH
  • Dr. Christian Molitor, Sparkassenverband Saar
  • Susanne Niklas, Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie
  • Dr. Anselm Römer, Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie
  • Daniela Schlegel-Friedrich, Landrätin Landkreis Merzig-Wadern
  • Dr. Rainer Schryen, Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie
  • Leander Wappler, IHK Saarland