Europawochen
Bereits seit 1995 richten die Länder gemeinsam mit der Bundesregierung, der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament die Europawochen aus.
Ziel der Europawochen ist es, den Europagedanken durch eine Vielzahl dezentraler Veranstaltungen in ganz Deutschland zu fördern. Sie bietet wie keine andere Veranstaltung den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, sich über Europa und seine Institutionen zu informieren und aktuelle Themen der Europapolitik zu diskutieren. Nicht zuletzt bei der wichtigen Zielgruppe der Jugendlichen wollen die Europawochen auf diese Weise Interesse und Sympathie für Europa wecken. Darüber hinaus tragen die Europawochen durch Maßnahmen der Begegnung und der Verständigung über Ländergrenzen hinweg zu wachsender Toleranz und Annäherung an unsere europäischen Nachbarn bei.
Der Veranstaltungszeitraum wird jedes Jahr von der Europaministerkonferenz der Länder neu festgelegt. 2023 hatten die Mitglieder der Europaministerkonferenz beschlossen, dass der Durchführungszeitraum verlängert wird. Seit 2023 beginnen die Europawochen jährlich am 30. April und enden mit Ablauf des Monats Mai.
Der Zeitraum umfasst mit dem 5. Mai und dem 9. Mai (Europatag) stets zwei zentrale Daten der europäischen Geschichte:
Am 5. Mai 1949 wurde der Europarat gegründet, auf den insbesondere die Europäische Menschenrechtskonvention zurückgeht. Der Europarat mit Sitz in Straßburg, versteht sich als Hüter demokratischer Sicherheit, die sich auf Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stützt.
Am 9. Mai 1950 unterbreitete der damalige französische Außenminister Robert Schuman seinen Vorschlag für ein Vereintes Europa als unerlässliche Voraussetzung für die Aufrechterhaltung friedlicher Beziehungen. Sein Plan, die gesamte deutsch-französische Produktion von Kohle und Stahl unter eine gemeinsame Verwaltung zu stellen, mündete 1951 in die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl durch Frankreich, Deutschland, Italien und die Beneluxstaaten. Damit war der Grundstein für die Europäische Union gelegt.
Der Vertrag über eine Verfassung für Europa sieht vor, dass der 9. Mai in der gesamten Europäischen Union als Europatag gefeiert wird. Auch in der Bundesrepublik Deutschland, wo traditionell der 5. Mai als Europatag galt, wird nun der 9. Mai als Europatag begangen.
Im Saarland ist die Organisation der Europawochen Aufgabe der Landesregierung. Innerhalb der Landesregierung wird diese Aufgabe durch den Bevollmächtigten für Europaangelegenheiten David Lindemann wahrgenommen. Die Landesregierung unterstützt und koordiniert ihrerseits hauptsächlich die zahlreichen Aktivitäten von Bürgern, Vereinen, Unternehmen und sonstigen Organisationen. Das Spektrum reicht hierbei von Seminaren über Planspiele, Diskussions- und Vortragsveranstaltungen bis hin zu Konzerten. Diese Veranstaltungen stehen jedes Jahr unter einem bestimmten Schwerpunktthema, welches die Staatskanzlei vorschlägt.
2024 fanden deutschlandweit die Europawochen vom 30. April bis zum 31. Mai 2024 statt.