Gebiet und Bevölkerung
Im Bereich "Gebiet und Bevölkerung" finden Sie Tabellen, Grafiken und Statistische Berichte zu den Themen Wanderungen, Eheschließungen und -lösungen, Geburten und Sterbefälle sowie die Ergebnisse der Flächenerhebungen im Saarland.
Was geschähe ohne amtliche Daten über den Bevölkerungsstand oder die Bevölkerungs- und Erwerbsstruktur?
- Ohne allgemein akzeptierte Daten über die Bevölkerungsstände der verschiedenen regionalen Ebenen (Gemeinden, Länder, Bund, Europäische Union) wären die meisten finanziellen Ausgleichsmaßnahmen, zum Beispiel der kommunale Finanzausgleich bzw. der Länderfinanzausgleich, kaum durchführbar. Fehlende objektive Bemessungsgrundlagen würden zu nicht gerechtfertigten Zuteilungen von Finanzmitteln führen.
- Ohne allgemein akzeptierte Bevölkerungsdaten gäbe es für Wahlen wie Landtags- bzw. Bundestagswahlen keine quantitative Basis für die räumliche Abgrenzung der Wahlkreise. Damit wäre die vom Gesetzgeber geforderte Repräsentativität der Wahlentscheidungen gefährdet.
- Ohne allgemein akzeptierte Daten über die Altersstruktur der Bevölkerung gäbe es keine verlässlichen Informationen über den Bedarf an Kinderbetreuungs- und Schuleinrichtungen. Einer vorausschauenden, bedarfsorientierten Planung für Bildungsinvestitionen wäre die unabdingbare Grundlage entzogen.
- Ohne gesicherte Daten über die Altersstruktur der Bevölkerung und der Erwerbstätigen könnten künftige Rentenansprüche und erforderliche Beitragsleistungen fehlerhaft berechnet werden. Im Versicherungsbereich würden statistische Grundlagen zur Berechnung von Risiken fehlen, die Gegenstand von Versicherungsgeschäften, wie zum Beispiel Lebensversicherungen, sind.
- Ohne flächendeckende Bevölkerungsdaten gäbe es keine empirische Basis für die räumliche Abgrenzung von Interessens- und Vertretungsgebieten der am Wirtschaftsleben Beteiligten. Erfolgskontrollen zum politischen und ökonomischen Handeln wären angreifbar oder unmöglich. So würde beispielsweise die Gründung von personennahen Dienstleistungsunternehmen ohne Kenntnis der demografischen Nachfragepotenziale auf brüchigem Fundament erfolgen. Am Konsum orientierte Marktpotenziale ließen sich nur schwer abschätzen, so dass Marketingkonzepte oder Werbeaktionen ins Leere laufen könnten.
- Ohne sichere Daten über die Geschlechts- und Altersstruktur der Bevölkerung wären die Ergebnisse amtlicher Stichproben und demoskopischer Umfragen wegen mangelhafter Hochrechnungsfaktoren wenig vertrauenswürdig. Darauf aufbauende Planungen könnten in hohem Maße korrekturbedürftig sein.
- Ohne sichere Daten aus der laufenden Bevölkerungsstatistik über die Struktur der Gesamtbevölkerung müssten kostengünstigere amtliche Stichproben (zum Beispiel Mikrozensus) häufiger durch teure Volkszählungen ersetzt werden. Die sehr hohen Kosten müssten nicht nur vom Bund und den Ländern, sondern vor allem durch die Kommunen gedeckt werden.
Auszug aus: "Gesellschaftlicher Nutzen der amtlichen Statistik", Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2005