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Wildkatzen werden jetzt geboren
Katzen bitte im Wald lassen
Im Saarland sind die Wildkatzen weitverbreitet. In vielen Wäldern sind sie zu Hause. Obwohl sie sich nur selten blicken lassen, werden immer wieder neugeborene, vermeintlich von der Mutter verlassene, Kätzchen entdeckt und von sich sorgenden Spaziergängern mit nach Hause genommen. Der BUND Saar, das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und der der SaarForst Landesbetrieb bitten in solchen Fällen: „Pfoten weg – bloß nicht anfassen!“
Jetzt im April werden die kleinen Wildkatzen geboren. Ab Mai und durch das ganze Frühjahr hindurch können, meist zufällig, beim Spazierengehen im Wald junge Wildkatzen angetroffen werden. Viele Spaziergänger wissen nichts von dem Vorkommen der seltenen Katze in unseren Wäldern und erliegen bei einem Zusammentreffen im Wald der Annahme, es handele sich um verirrte Hauskatzen, denen man helfen sollte. Dies ist zwar gut gemeint, aber gerade das Schlechteste, was man den jungen Kätzchen antun kann. Meist ist das Muttertier in der Nähe in einem Gebüsch versteckt. Außerdem brauchen wir für den Erhalt dieser Art jedes Tier in der Natur. Die Verluste unter jungen Wildkatzen sind von Natur aus beträchtlich.
„Die im Frühjahr geborenen jungen Wildkatzen sind im Laufe des Mais schon recht groß. Die Mutter ist dann häufig auch tagsüber mit der Mäusejagd beschäftigt ist. Der Nachwuchs wird dabei auch über mehrere Stunden allein gelassen. Und kleine Katzen sind sehr neugierig und bleiben nicht immer in ihren Verstecken“, so Christoph Hassel, Landesvorsitzender des BUND Saar.
„Im Saarland hat die Wildkatze gute Bedingungen. Mehr als 30 Jahre naturgemäße Waldwirtschaft sind ein wesentlicher Faktor für die vergleichsweise hohe Zahl dieser nur in Europa vorkommenden Tiere, für die wir eine besondere Verantwortung tragen“, so Minister Reinhold Jost. Thomas Steinmetz, Direktor des SaarForst Landesbetriebs, ergänzt: „In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der in der Wildtierauffangstation Eppelborn abgegebenen Wildkatzen dramatisch erhöht. Dabei sind die Mütter der Kleinen meist in der Nähe und sehen mit, wie ihre Kinder entführt werden.“
Daher: Bitte kleine Katzenkinder nicht anfassen und im Wald an Ort und Stelle belassen. Es könnte sich um seltene Wildkatzen handeln, von der es im Saarland etwa 500 Exemplare gibt. In Deutschland sind es höchstens 8000 Tiere.
Die Unterscheidung zwischen Wildkatzen und „wildfarbenen" Hauskatzen ist schwierig. Eine Hauskatze hält sich mit ihren Jungen eher nicht im Wald auf. Bei jungen Katzen im Wald sollte man immer von Wildkatzen ausgehen Im Frühjahr ziehen viele Wildtiere im Wald ihren Nachwuchs auf. Daher sollen Hunde immer an der Leine geführt werden.