Eigentumskriminalität
Diebstahl, Raub, Wohnungseinbruch - wie schützt man sich davor? Die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle weiß Rat...
Metalldiebstahl
Metalldiebe sind zurzeit wieder verstärkt aktiv. Die Polizei registriert im Saarland nach einem Rückgang in 2009 wieder steigende Fallzahlen. Hier können Sie sich über Möglichkeiten der Vorbeugung informieren.
Die Rohstoffpreise für Industriemetalle sind seit Jahresbeginn 2010 teilweise wieder deutlich gestiegen. So hat sich z.B. der Weltmarktpreis für Kupfer seit dem Tiefststand 2009 bis Anfang September 2010 auf rund 6.000 Euro pro Tonne verdreifacht. Dem entsprechend stiegen auch die Preise für den Ankauf auf dem Buntmetallmarkt. Dieser Hintergrund verdeutlicht den Anreiz für Metalldiebe und dürfte der Hauptgrund für zunehmende Diebestouren sein. Die Schadensbilanz sieht folgendermaßen aus: Seit Anfang des Jahres 2010 ist bis einschließlich August durch Metalldiebstähle im Saarland ein Schaden von fast 800.000 € entstanden.
Gestohlen werden an erster Stelle Kabel, in denen Kupfer enthalten ist. Darüber hinaus stehen alle Metallprodukte mit hohem Rohstoffanteil im Fokus der Diebe, wie z.B. Edelstahlprodukte oder Edelmetalle, die bei der Stahl- und Gussteilproduktion benötigt werden (z.B. Ferro Vanadium, Ferro Molybdän oder Nickel).
Denkanstöße zum Schutz vor Metalldiebstahl
Metall ist wertvoll!
Hinter vielen Metallgegenständen steht ein hoher (Rohstoff-)Wert, auch wenn diese je nach Zustand oder Verpackung eher unauffällig erscheinen. Deshalb sollte damit nicht weniger sorgsam als mit anderen wertvollen Dingen umgegangen werden. Oder würden Sie z.B. Ihr Laptop oder teure Schmuckstücke für jeden greifbar an der Straße lagern?
Metalldiebe können fast alles bewegen!
Zu welchen Kraftakten Diebe in der Lage sind wird teilweise unterschätzt. Ein hohes Eigengewicht ist kein Diebstahlschutz! Die Täter sind durchaus in der Lage, schwere Lasten im Tonnen-Bereich zu bewegen, worüber sich viele Geschädigte gegenüber der Polizei erstaunt und auch ungläubig zeigen.
Metalldiebe tauchen auf, bevor sie stehlen!
Erfahrungsgemäß werden die Gelegenheiten von den Tätern im Vorfeld ausbaldowert. Ganz häufig hören die Ermittler von Zeugen Aussagen wie:
„Da ist so ein blauer Lieferwagen mehrmals langsam vorbei gefahren! Das Kennzeichen war nicht von hier. Jetzt im Nachhinein kommt mir das umso verdächtiger vor.“ oder
„Da sind mir lange vorher zwei Männer mit einem Anhänger auf dem Firmengelände aufgefallen, die guckten lange Zeit nur so rum! Ich dachte, die sind von einer Fremdfirma. Haben sich irgendwie schon komisch verhalten...“
Es stellt sich oft heraus, dass die Täter beim Ausbaldowern von mehreren Menschen bemerkt wurden. Die meisten werden aber leider nicht sofort aktiv und informieren den Eigentümer, andere Verantwortliche oder die Polizei.
Metalldiebe benutzen Technik, die sie am Tatort vorfinden!
In vielen Fällen hätte die Beute gar nicht abtransportiert werden können, wenn die Täter nicht vorhandene Maschinen (z.B. Gabelstapler, Bagger) hätten einsetzen können. Metalldiebe machen sich vielfach die Tatsache zu Nutze, dass solche Maschinen in Betrieben nachts oder übers Wochenende nicht sonderlich gesichert werden. Oft steckt der Zündschlüssel im Schloss oder ist in greifbarer Nähe, wenn die Fahrzeuge z.B. in einer Halle untergestellt sind. Aus Erfahrung weiß die Polizei, dass viele Täter lediglich mit einem Transportfahrzeug zum Tatort anreisen und die Benutzung firmeneigener Maschinen zum Verladen der Beute von vornherein mit einkalkulieren. Und damit vielfach erfolgreich stehlen.
Zu weiteren wichtigen Fragen, z.B.
- Wer ist besonders gefährdet?
- Wie kann man Metalldieben entgegenwirken?
- Wie soll ich mich als Ankäufer von Buntmetallen bei verdächtigen Angeboten verhalten?
geben die folgenden Merkblätter Ihrer Polizei (zum Download) wertvolle Tipps und Hinweise:
Einbruchschutz: allgemeine Hinweise
Nicht nur Riegel oder Alarmanlagen verhindern Einbrüche - auch Sie selbst können durch gezieltes Verhalten sehr viel zur Vorbeugung beitragen
Die Erfahrungen der Polizei zeigen:
In weit über der Hälfte aller Einbrüche werden Türen und Fenster mit einfachsten Mitteln aufgehebelt, zum Beispiel mit einem Schraubendreher. 65 Prozent der Einbrüche finden tagsüber statt. Über ein Drittel aller Einbrüche scheitern an vorhandener Sicherheitstechnik.
Das Verhalten der Bewohner kann entscheidend dafür sein, ob überhaupt ein Einbruch stattfindet!
Aufhebelversuch an einer Tür
Bevor sich ein Einbrecher an einem Haus zu schaffen macht, ist für ihn die Frage nach der Bewohntheit des Anwesens sehr wichtig. An dieser Stelle entscheidet sich oft schon, ob sich der Täter zur Tat entschließt - oder es läßt und sich ein anderes Objekt sucht.
Bewohnte Häuser und Wohnungen sind für einen Einbrecher nicht attraktiv - die "dunkle Gestalt" will lieber im Verborgenen arbeiten. Daher gilt:
- ausreichende Aussenbeleuchtung rund ums Gebäude
- Beleuchtung auch innerhalb, um die Wohnung bewohnt erscheinen zu lassen
Diese Maßnahmen erhöhen das Entdeckungsrisiko des Täters. In diesem Zusammenhang kann - bei längerer Abwesenheit - auch das regelmässige Entleeren des Briefkastens oder die Aufmerksamkeit eines in Kenntnis gesetzten Nachbarn gesehen werden.
Ein Einbruch dauert oft weniger als 15 Minuten!
DAHER:
- Haustüre zweimal abschließen.
- Ebenerdig leicht zugängliche Fenster nicht gekippt lassen.
- Nicht den Schlüssel unter die Fußmatte legen.
DENN:
Einbrecher kennen die meisten Verstecke!
Kriminalpolizeiliche Beratung zum Einbruchschutz - kompetent und kostenlos
Fachlich geschulte Mitarbeiter der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle beraten kostenlos zum Einbruchschutz - auch vor Ort!
Jedem dürfte klar sein: Vorsorge ist sinnvoll. Doch nicht jeder weiß, wie man sich vor Straftaten schützen kann.
Straftaten vorbeugen ("Kriminalprävention") nimmt im Aufgabenspektrum der Polizei einen hohen Stellenwert ein. Es ist sinnvoller, dass Straftaten erst gar nicht begangen werden, als sie später mit großem Aufwand verfolgen zu müssen. Informationen zu vielen Themen und Fragen bietet die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Landespolizeipräsidiums.
Kriminalpolizeiliche Beratung
Bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle erhalten Privatpersonen, öffentliche Einrichtungen, Handel, Gewerbe, Industrie usw. eine kostenlose Beratung mit Ortsbesichtigung bei Fragen zum Objekt- und Personenschutz, zum Beispiel über:
- Erstellung einer Bedrohungs- und Sicherheitsanalyse
- Erarbeitung von zielorientierten Schutzkonzepten
- Beratung zu Schutzmodellen und Produkten
- als Individualberatung oder im Rahmen von Vorträgen
Kriminalpolizeiliche Beratung ist immer individuell und objektbezogen. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung!
Vorsicht! Wachsamer Nachbar
"Nachbarschaftshilfe" stabilisiert die Sicherheit und die Lebensqualität im eigenen Wohnumfeld. Vier von zehn Einbrüchen scheitern - aufmerksame Nachbarschaft kann sowohl den Einbruch, als auch Schaden und viel Ärger verhindern - die Polizei gibt dazu Tipps in einem Faltblatt.
Ganze Sicherheit für unser Viertel!
"Nachbarschaftshilfe" stabilisiert die Sicherheit und die Lebensqualität im eigenen Wohnumfeld. Vier von zehn Einbrüchen scheitern - aufmerksame Nachbarschaft kann sowohl den Einbruch, als auch Schaden und viel Ärger verhindern - die Polizei gibt dazu Tipps in einem Faltblatt.
...nach einem Tätereinstieg
Die Präventionsarbeit der Polizei und das sicherheitsbewusste Verhalten der Bevölkerung tragen auch bei hoher Kriminalitätsbelastung Früchte: Im Saarland blieben im Jahr 2015 1.061 Wohnungseinbrüche von insgesamt 2.303 im Versuchsstadium stecken.
Neben einem materiellen Schaden bedeutet jeder Einbruch für die Betroffenen einen gravierenden Eingriff in ihren persönlichen Lebensbereich und damit eine starke Beeinträchtigung ihres Sicherheitsgefühls.
Häufig finden Einbrüche im Schutz der Anonymität statt. Vor allem in einem von Gleichgültigkeit und Vereinzelung geprägten Wohngebiet sind Einbrechern "Tür und Tor" geöffnet. Polizeiliche Erkenntnisse belegen eindeutig, dass eine erhöhte Aufmerksamkeit von Mitbewohnern entscheidend ist, den "ungebetenen Gästen" die "Tour zu vermasseln".
Dies ist Anlass für die Polizei, mit der bundesweiten Aktion "K-Einbruch" ganz gezielt für mehr Sicherheitsbewusstsein im eigenen Wohnumfeld zu werben.
Gerade während der Ferienzeit, in der so manche Wohnung "verwaist" ist, sind wachsame Nachbarn sehr wichtig. Überfüllte Briefkästen, unbeleuchtete Wohnräume oder Fenster mit über längere Zeit heruntergelassenen Jalousien signalisieren Tätern schon von weitem, dass sie hier ein leichtes Spiel haben. In ihrem neuen Faltblatt "Ganze Sicherheit für unser Viertel" erklärt die Polizei deshalb, worauf zum Schutz vor Einbrechern und Dieben, aber auch vor Trickbetrügern zu achten ist. Nachbarschaftliches Engagement steht dabei im Mittelpunkt; so wird deutlich, dass gute nachbarschaftlichen Kontakte und ein funktionierendes soziales Miteinander zu mehr Sicherheit und damit auch mehr Lebensqualität beitragen.
Wichtig: Aufmerksame Nachbarn können Einbrüche verhindern!
Immer wieder registriert die Polizei, dass einzelne Täter oder kleine Tätergruppen zwar im Wohnbereich wahrgenommen werden, es ihnen dann aber doch gelingt, unbehelligt in Häuser und Wohnungen einzubrechen, ohne dass Nachbarn hiervon Notiz nehmen. Dabei ließen sich gerade solche tagsüber begangenen Taten leicht verhindern, wenn Nachbarn wachsam wären, fremde Personen gegebenenfalls ansprechen und bei ungewöhnlichen Aktivitäten möglichst schnell die Polizei informieren.
Sensibilität, Aufmerksamkeit sowie Wachsamkeit der Nachbarn haben nichts mit Schnüffeln oder Spionieren zu tun, sondern sind Ausdruck sicherheitsbewussten Verhaltens und nachbarschaftlicher Mitverantwortung, die schließlich allen nutzen; denn: Die Polizei kann nicht überall sein, aber ein Nachbar ist fast immer in der Nähe!
Deshalb ist neben technischen Sicherheitsvorkehrungen, wie einbruchshemmenden Türen und Fenstern oder Alarmanlagen, auch die Pflege einer guten und aktiven Nachbarschaft ein wichtiger Sicherheitsfaktor für das eigene Wohnumfeld.
Die Polizei baut darauf, dass die Bürgerinnen und Bürger sich ihrer Mitverantwortung für die Sicherheit in unserem Land bewusst sind, wenn es beispielsweise darum geht, gegenüber möglichen Straftaten wachsam zu sein und im Falle eines Falles frühzeitig die Polizei einzuschalten. Die Erfahrungen zeigen immer wieder: Wo aufmerksame Nachbarn wohnen, steigt für den Täter das Risiko, entdeckt zu werden, deutlich an.
Aktion "K-Einbruch"
Wichtig:
Aufmerksame Nachbarn können Einbrüche verhindern!
Ganz in diesem Sinne gibt das Faltblatt "Ganze Sicherheit für unser Viertel!" der Polizei konkrete Tipps zum Schutz vor Wohnungseinbruch:
- Halten Sie auch tagsüber in Mehrfamilienhäusern die Hauseingangstür geschlossen.
- Behalten Sie fremde Personen im Haus oder auf dem Nachbargrundstück im Auge und sprechen Sie diese gegebenenfalls an.
- Verschließen Sie in Mehrfamilienhäusern stets Keller- und Bodentüren – das ist laut Mietvertrag meist auch Pflicht.
- Helfen Sie dabei, dass die Wohnung der Nachbarn bei deren längerer Abwesenheit einen bewohnten Eindruck erweckt.
- Alarmieren Sie bei Gefahr und in dringenden Verdachtsfällen über Notruf sofort die Polizei.
Das Faltblatt "Ganze Sicherheit in unserem Viertel" ist bei allen Polizeidienststellen erhältlich. Weitere wertvolle Informationen zum Schutz der Wohnung bieten auch die Broschüren "Ungebetene Gäste" sowie die Themenfaltblätter "Einbruch- und Überfallmeldeanlagen" und "Ungebetene Gäste".
Unter dem Link K-Einbruch erläutert die Polizei auch im Internet, wie sich Türen, Fenster, Rollläden, Garagen und Grundstücke gegen "ungebetene Gäste" sichern lassen. Anhand eines "interaktiven Musterhauses" werden Schwachstellen aufgezeigt und Möglichkeiten der Nachrüstung dargestellt, die es erlauben, Einbrechern einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Weitere Präventionstipps der Polizei finden Sie unter www.polizei-beratung.de
Sicherheit im Urlaub
Tipps Ihrer Polizei, wie Sie vor und während des Urlaubs auf "Nummer sicher" gehen können.
Vor der Reise
Viele Urlauber sorgen sich vor der Reise vor allem um die Sicherung ihres Wohnraums, obwohl Wohnungs- oder Einfamilienhauseinbrüche in der Sommerurlaubszeit eher unterdurchschnittlich häufig vorkommen. Kurz vor einem Urlaub lassen sich umfangreichere Sicherungsmaßnahmen im Wohnbereich kaum noch realisieren; Sie aber können jedenfalls Zeichen längerer Abwesenheit vermeiden und mit Hilfe von Freunden oder Nachbarn Ihr Haus oder Ihre Wohnung ständig bewohnt erscheinen lassen.
Unsere Tipps:
- Wenn Sie verreisen, vermeiden Sie alle Hinweise auf Ihre Abwesenheit: Ihr ungeleerter Briefkasten, ständig heruntergelassene Rollläden, zugezogene Vorhänge oder Ihre entsprechende Mitteilung auf dem Anrufbeantworter sind für ausspähende Einbrecher sichere Zeichen; auch der ungemähte Rasen im Garten könnte signalisieren: Hier ist niemand zu Hause.
- Lassen Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus durch Freunde, Verwandte, Bekannte, Nachbarn oder "Haushüter"-Unternehmen bewohnen (oder wenigstens bewohnt erscheinen), die Ihren Briefkasten leeren sowie Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio und Fernseher zu unregelmäßigen Zeiten betätigen.
- Informieren Sie Ihre Nachbarn über die Funktion einer vorhandenen Alarmanlage und auch darüber, dass Sie Ihre Beleuchtung, Ihr Radio oder ähnliche Einrichtungen über Schaltautomaten steuern.
- Ziehen Sie Türen nicht nur ins Schloss, sondern schließen Sie diese immer zweifach ab. Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Lassen Sie Fenster nicht gekippt. "Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster!"
- Schließen Sie Leitern, Gartenmöbel und andere Gegenstände, die sich als Aufstiegshilfen eignen, weg oder sichern Sie diese z.B. mit einer Kette. Schalten Sie Außensteckdosen ab.
- Stellen Sie Ihren Pkw - wenn möglich - in der Garage ab.
- Über weitere sicherungstechnische Maßnahmen informiert Sie Ihre (Kriminal-)Polizeiliche Beratungsstelle individuell und kostenlos am Objekt.
www.polizei-beratung.de (extern)
Unterwegs
Auf der Urlaubsreise signalisieren voll beladene Fahrzeuge von Autoreisenden, die am Kennzeichen leicht als Touristen zu erkennen sind, rasche Beute für Diebe, Einbrecher und Räuber. Dieben oder Autoeinbrechern genügt schon die kürzeste Abwesenheit vom Auto, etwa ein Tank- oder Raststättenaufenthalt. Gelegentlich locken Tätergruppen die Reisenden sogar mit List aus dem Fahrzeug und nutzen die Ablenkung zum Diebstahl: Sie weisen etwa aus einem vorbeifahrenden Auto oder bei einem Halt durch aufgeregtes Gestikulieren auf einen angeblichen Defekt am Fahrzeug hin, sorgen mit einem brennenden Öllappen unter dem Auto für beeindruckende Qualmwolken oder fragen mit vorgehaltener Straßenkarte nach dem Weg. Manchmal zerschrammt oder beschmutzt auch ein Kind beim Halt an einer Ampel den Lack und provoziert die Verfolgung, oder aufdringliche Autowäscher bieten ihre Dienste an. Als Reisende in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf dem Bahnhof oder im Flughafen - kurz, überall dort, wo Gedränge herrscht - müssen Sie vor allem mit Taschendieben rechnen.
Unsere Tipps:
- Ziehen Sie als Autofahrer beim Parken immer den Zündschlüssel ab und lassen Sie Ihr Lenkradschloss hörbar einrasten, auch wenn Sie Ihr Auto "nur ganz kurz" abstellen – etwa um an der Tankstelle zu zahlen, um eine Zeitung zu kaufen, eine Rast einzulegen ... Wenn möglich sollte in diesen Fällen immer jemand am Auto bleiben.
- Verschließen Sie auch bei kürzester Abwesenheit alle Fenster und Türen, das Schiebedach und den Tankdeckel sorgfältig – den Kofferraum am besten separat und nicht nur über die Zentralverriegelung. Vergessen Sie nicht, mitgeführte Fahrräder, Surfbretter, Boote, Ski ... ebenfalls gegen Wegnahme zu sichern.
- Lassen Sie keine Wertsachen (Handtaschen, Bekleidung, Schecks, Geld, Schlüssel, Handy, Navigationsgeräte) im Auto, auch nicht "versteckt" oder im Kofferraum: "Räumen Sie Ihr Auto aus, ehe es andere tun!"
- Tragen Sie zum Schutz vor Taschendieben Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere auf verschlossene Innentaschen der Kleidung verteilt, im Brustbeutel oder in einer Gürtelinnentasche dicht am Körper.
- Sind Sie mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs, sollten Sie noch bei Tageslicht einen Campingplatz oder einen anderen belebten Platz für die Übernachtung wählen. Verschließen Sie nachts Türen und Fenster.Sichern Sie Ihr Fahrzeug mit einer Alarmanlage.
- Werden Sie überfallen, provozieren Sie die Täter nie. Geben Sie im Ernstfall lieber Ihre Wertsachen oder Ihr Fahrzeug heraus.
Am Urlaubsort
Am Urlaubsort müssen Sie im Hotel, im Restaurant, in Läden und überall, wo Gedränge herrscht, mit Taschendieben rechnen. Handtaschenräuber entreißen ihre Beute hier besonders oft vom fahrenden Moped oder Motorrad aus, was zu gefährlichen Stürzen führen kann. Eintrittskarten, Geldwechsel, echte Antiquitäten und besonders billige Markenwaren wie Uhren, Schmuck, Kleidung oder Parfum von "fliegenden" oder "Flüsterhändlern" sind immer riskant. Als Tourist werden Sie oft betrogen: Fahrscheine, Eintrittskarten oder Geld könnten ungültig sein, "Antiquitäten" sind üblicherweise billige Imitationen und "Markenerzeugnisse" falsche "Blenderware". In Urlaubsgebieten treten auch immer wieder Deutsche auf, die von Landsleuten mit falschen Personalien unter dem Vorwand einer Notlage (Überfall, Diebstahl, Autopanne, Unfall) Darlehen erschwindeln.
Unsere Tipps:
- Geben Sie Zahlungsmittel, Papiere und Wertsachen zum Schutz vor Dieben schon aus Haftungsgründen stets in die Verwahrung des Hotels oder Campingplatzes.
- Behalten Sie Ihre Handtasche und Kameras zum Schutz vor Dieben immer bei sich, vermeiden Sie es, sie auch im Hotelrestaurant, im Straßencafé oder im Geschäft irgendwo abzulegen oder an die Stuhllehne zu hängen.
- Behalten Sie beim Bezahlen Ihre Kreditkarte im Auge. Achten Sie darauf, dass Sie wirklich immer Ihre eigene Kreditkarte zurück bekommen. Straftäter können Kreditkarten sehr schnell kopieren!
- Vorsicht vor Falschgeld: Tauschen Sie fremde Währungen nur in Geldinstituten!
- Tragen Sie Ihre Handtasche zum Schutz vor Dieben und Räubern mit dem Verschluss zum Körper unter den Arm geklemmt und nicht zur Straßenseite hin. Sollte Ihnen dennoch von vorbeifahrenden Tätern die Tasche entrissen werden, so halten Sie diese nicht am Riemen oder Bügel fest. Ein Mitschleifen führt in der Regel zu schwer wiegenden Verletzungen.
- Achten Sie auf Ihre Wohnungsschlüssel! Diebe könnten sie zusammen mit Ihren Ausweispapieren nach Hause senden. Ein Komplize kann sich dann ungehinderten Zutritt zu Ihrer Wohnung verschaffen. Informieren Sie bei Diebstahl Ihres Wohnungsschlüssels umgehend eine Vertrauensperson, bei der Sie vor Urlaubsbeginn einen Zweitschlüssel deponiert haben und veranlassen Sie das Auswechseln des Schließzylinders.
- Kaufen Sie nichts von "fliegenden Händlern" oder "Flüsterhändlern". Sie werden dort höchstwahrscheinlich betrogen.
- Fallen Sie nicht auf Mitleid erregende Geschichten von Landsleuten herein, denen Sie mit Geld aus einer angeblichen Notlage helfen sollen: In echten Notfällen helfen Automobilclubs und die deutschen Auslandsvertretungen weiter.
Was ist zu tun, wenn?Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des Auswärtigen Amtes unter Informationen zu konsularischen Fragen. Auswärtiges Amt (extern) |
Kreditkarten
Bei Verlust von ec-/Kreditkarten sollten Sie sofort Ihre Karte sperren lassen! Die wichtigsten Telefonnummern finden Sie auf unserer nachfolgenden Rubrik Zahlungskarten Sperr-Notruf 116 116:
Taschendiebstahl
Hochsaison für Taschendiebe - Die Polizei rät: Achten Sie in Menschenmengen verstärkt auf Ihre Wertsachen!
Sonnenschein und warme Temperaturen locken viele Besucherinnen und Besucher auf Frühlingsfeste und andere Veranstaltungen. Leider ziehen diese Menschenmassen auch Taschendiebe an. Die Langfinger verursachen dabei hohen finanziellen Schaden: 2016 entstand ein Schaden von 51,5 Mill. Euro, 2015 waren es 50,8 Mill. Euro. Wie sich Besucherinnen und Besucher in Frühlingsstimmung vor den dreisten Dieben schützen können, erklärt Ihnen die Polizei.
Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
„Das Repertoire der Diebe ist äußerst umfangreich. Sie haben unzählige Methoden entwickelt, um an die Geldbörsen ihrer Opfer zu gelangen“, erläutert Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. „Deshalb weisen wir vor großen Veranstaltungen auf die Gefahr durch Taschendiebe hin. Denn besonders an sonnigen Tagen herrscht oft unübersichtliches Gedränge auf überregionalen Festen. Das nutzen die Diebe, um zügig Wertsachen zu stehlen und wieder schnell in der Menschenmenge unterzutauchen“.
Sollte es doch zu einem solchen Diebstahl gekommen sein, gilt es immer und schnellstmöglich die Polizei hinzuzuziehen. Ebenso sollten entwendete Giro- oder Kreditkarten unter der zentralen Notrufnummer 116 116 sofort gesperrt werden.
Damit Sie gar nicht erst in diese Lage kommen, gibt die Polizei folgende Tipps:
- Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen.
- Tragen Sie Geld und Zahlungskarten sowie Papiere und andere Wertgegenstände immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche immer mit der Verschlussseite zum Körper und halten Sie sie stets geschlossen.
- Lassen Sie Ihre Tasche oder Jacke niemals unbeaufsichtigt.
- Achten Sie in einem Menschengedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen.
- Sperren Sie im Fall eines Diebstahls sofort Ihre Kredit- und Girokarte unter dem Sperr-Notruf 116 116 sowie die Girokarte im polizeilichen Meldesystem KUNO für das Lastschriftenverfahren.
- Ausführliche Informationen zum Sperren von gestohlenen Giro- oder Kreditkarten erhalten Sie auch unter dem Link der Polizei-Beratung Sicher mit Karte unterwegs.
Zahlungskarten
Sie erleichtern den Zahlungsverkehr: Scheckkarten, Kreditkarten, usw. Doch wie sicher ist der Gebrauch dieser kleinen Helferlein - und wie schützt man sich vor Kriminalität beim Umgang damit?
Setzen Sie nicht auf die falsche Karte!
Scheck- und Kreditkarte - Zahlungsmittel für Millionen
Mutter und Sohn beim Internetshopping
Keine Frage: Es macht Spaß, "einfach mit seinem guten Namen" zu bezahlen. Gerne nehmen deshalb heute immer mehr Menschen die Gelegenheit wahr, bargeldlos zu bezahlen.
Die Zahlungskarten spielen beim bargeldlosen Bezahlen in den verschiedensten Bereichen eine erhebliche Rolle und gewinnen immer weiter an Bedeutung, da sie als Alternative zum Bargeld bequem und sicher als Zahlungsmittel eingesetzt werden können. Hinzu kommt die weltweite Akzeptanz von Kreditkarten im Handel sowie die Möglichkeit, weltweit an über 1,7 Millionen Geldausgabeautomaten, davon ca. 60.000 in Deutschland, Bargeld mittels EC-Karte/Bankkarte bzw. Kreditkarte abzuheben.
Die Risiken:
Die starke Verbreitung und vor allem auch die hohe Akzeptanz des "Plastikgeldes" üben auf Straftäter eine unwiderstehliche Anziehung aus. Dabei wird es ihnen heute oftmals leicht gemacht: Daten wie die Kreditkartennummer, die Gültigkeitsdauer der Karte und die Unterschrift gibt ein Kreditkartennutzer überall dort preis, wo er per Karte zahlt. Des Weiteren werden durch die Täterseite immer wieder neue Vorgehensweisen entwickelt, um betrügerisch an Kartendaten und persönliche Geheimzahl zu gelangen:
Das sogenannte Skimming bedeutet "Abschöpfen" oder "Absahnen". Durch Vorsatzgeräte am Karteneinzugsschacht von Geldautomaten oder Türöffnern und Miniaturkamera überm Tastaturfeld können Kartendaten und Geheimzahl ausspioniert werden.
Das so genannte Cash-Trapping bezeichnet eine besondere Form des Diebstahls an Geldautomaten. Über den Geldausgabeschacht wird ein täuschend echter Verschluss geklebt. Dieser Verschluss ist innen mit einer Klebefolie versehen. Diese verhindert, dass das Geld ausgegeben oder wieder vom Automaten eingezogen wird - die Geldscheine bleiben buchstäblich im Ausgabeschacht kleben.
Internet-Shopping:
Mangels alternativer Zahlungsmittel ist das Einkaufen übers Internet mit einem besonderen Risiko verbunden. Hotelreservierungen, vor allem aber Transaktionen übers Netz bleiben riskant, weil es bis heute keine digitale, fälschungssichere Unterschrift und damit auch keine Identitätskontrolle gibt. Ob der Auftraggeber auch wirklich der Karteninhaber ist, bleibt offen. Das bedeutet: Jeder, der Ihre Kreditkartennummer, die Gültigkeitsdauer und die Kartenprüfnummer kennt, kann auf Ihre Kosten Waren und Dienstleistungen im "Netz" ordern.
Allgemeine Empfehlungen:
- Lassen Sie Zahlungskarten niemals in Büro-/Arbeitsräumen, Schwimmbädern, Krankenhäusern, Hotelzimmern, Kraftfahrzeugen etc. liegen - weder offen noch versteckt; auch nicht für nur kurze Zeit.
- Behandeln Sie EC- und Kreditkarten vielmehr sorgfältig wie Bargeld und tragen Sie sie in verschlossenen Innentaschen der Kleidung verteilt dicht am Körper.
- Überzeugen Sie sich regelmäßig, ob Sie Ihre Karte(n) noch besitzen.
- Beobachten Sie bereits vor dem Geldabheben am Automaten Ihr Umfeld genau. Achten Sie auf die äußere Beschaffenheit des Geldautomaten, melden Sie auffällige Veränderungen am Geldautomaten sofort der Polizei. Begeben Sie sich niemals gedankenlos zum Geldabheben an den Automaten.
- Beachten Sie alle Auflagen, die Ihr Geld- oder Kreditinstitut vertraglich mit Ihnen vereinbart hat. Lesen Sie auch das Kleingedruckte im Vertrag – vor allem die Abschnitte über die Haftung; sie legen fest, welche Sorgfaltspflichten Sie im Umgang mit Ihrer Zahlungskarte zu erfüllen haben.
- Bewahren Sie Kreditkarten-/Bankkartenbelege sorgfältig auf und kontrollieren Sie Ihren Kontoauszug zeitnah. Vernichten Sie verschriebene Belege, unter Umständen auch das Durchschreibepapier.
- Behalten Sie Ihre Karte stets im Auge.
Zahlungskarten im Internet
- Bei Internet-Transaktionen ist generell die Internet-Sicherheit beachten, d.h. verwenden Sie immer ein aktuelles Virenschutzprogramm und eine aktuelle Firewall, überprüfen Sie Browsereinstellungen, insbesondere hinsichtlich aktiver Inhalte. Öffnen Sie keine E-Mails von unbekannten Absendern. Führen Sie die Transaktion möglichst am eigenen Rechner aus. Mehr Infos unter Sicherheitskompass.
- Geben Sie Ihre Kreditkartennummer nur über Verbindungen weiter, die eine Verschlüsselung zwischen Ihrem Rechner und dem Empfänger gewährleisten (z.B. SSL-Standard).
- Zudem kann zusätzlich die Angabe der gefordert werden, die auf der Kreditkartenrückseite selbst aufgedruckt, aber nicht im Chip oder Magnetstreifen gespeichert ist.
- Allgemein gilt: Versichern Sie sich, mit wem Sie es zu tun haben. Drucken Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und das Impressum (Adressenangabe, Telefonnummer) aus. Überprüfen Sie anhand der Angaben die Existenz des Internet-Unternehmens. Drucken Sie den kompletten Geschäftsvorgang aus. Beachten Sie bei Internet-Händlern mit Sitz im Ausland, insbesondere in Nicht-EU-Staaten, dass unser Rechtssystem möglicherweise keinen Zugriff hat. Wählen Sie ggf. andere Zahlungsmöglichkeiten aus (per Nachnahme, per Lastschrift, per Überweisung).
Weitere nützliche Informationen finden Sie im Faltblatt "Vorsicht Karten-Tricks".
Sperr-Notruf 116 116
Das Bezahlen mit EC- oder Kreditkarte ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Unbare Zahlungsmittel sind bequem in der Handhabung und gelten als sicher. Doch auch hier lauern Gefahren, denn bei Dieben und Betrügern sind solche Karten heiß begehrt. In vielen Fällen machen sich Taschendiebe Menschenmassen und Gedränge zunutze und stehlen unbemerkt Geldbörsen, Zahlungskarten und Wertsachen. Gerade mit geklauten Karten räumten Ganoven in der Vergangenheit reihenweise Konten leer und kamen dadurch in den Besitz des mühsam Ersparten.
Um dem vorzubeugen, gibt es die gemeinsame Aktion der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes und des Sperr-Notrufs 116 116.
"Sicher mit Karte unterwegs"
Unterstützt wird die Kampagne vom Handelsverband Deutschland - Der Einzelhandel (HDE). Mit der Kampagne informieren die Aktionspartner den Verbraucher durch verstärkte Präventionsmaßnahmen und gezielte Tipps über das richtige Verhalten bei Kartenverlust, um so finanzielle Schäden zu verhindern.
Seit dem 1. November 2010 besteht für Inhaber eines neuen Personalausweises oder elektronischen Aufenthaltstitels die Möglichkeit, die Sperrung der Online-Ausweisfunktion telefonisch zu veranlassen. Seit dem 1. Januar 2014 steht hierfür die kostenfreie Rufnummer 116 116 zur Verfügung, die aus Deutschland erreichbar ist.
Aus dem Ausland muss die + 49 116 116 gewählt werden, wobei Gebühren entstehen. Aus wenigen Ländern ist die + 49 116 116 nicht erreichbar, daher ist zur Sicherheit auch die +49 (0)30 40 50 40 50 angegeben.
Informationen aus der Praxis:
Die Polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet für 2015 knapp 154.000 Fälle des Diebstahls von unbaren Zahlungsmitteln und gleichzeitig über 42.000 Betrugsfälle mit entwendeten oder sonst rechtswidrig erlangten unbaren Zahlungsmitteln. Ganoven haben durch den missbräuchlichen Einsatz entwendeter unbarer Zahlungsmittel 2015 bundesweit einen Schaden in Höhe von über 28 Millionen Euro verursacht.
Tipps:
Für die Nutzung von Zahlungskarten sollten mindestens folgende Tipps beachtet werden:
- Behandeln Sie Ihre EC- und Kreditkarten so sorgfältig wie Bargeld.
- Lassen Sie Zahlungskarten in der Öffentlichkeit niemals frei zugänglich liegen.
- Kontrollieren Sie regelmäßig, ob Sie Ihre Karten noch besitzen.
- Wenn Sie Ihre Karte verloren haben oder sie Ihnen gestohlen wurde, sperren Sie diese sofort über den Sperr-Notruf 116 116
- Melden Sie den Diebstahl zusätzlich Ihrer Polizei
Sofern sich Ihr Kartenherausgeber nicht dem Sperr-Notruf 116 116 angeschlossen hat, verwenden Sie bitte folgende Rufnummern:
Sperrnummern für Kreditkarten:
- MasterCard (nur Deutschland): 0800 819 1040 *
- aus anderen Ländern (R-Gespräch): +1 636 7227 111
- Visa (nur Deutschland) 0800 811 8440 *
- aus anderen Ländern (R-Gespräch): + 1 303 - 9 671 096
- American Express: +49 69 97 97 2000 **
- Diners Club: +49 69-900 150 135 oder 136 **
* Kostenlos aus dem deutschen Festnetz und aus dem Mobilfunknetz innerhalb Deutschlands, abweichende Gebühren aus dem Ausland.
** 14 Ct./Min. aus dem dt. Festnetz 42 Ct./Min. Mobilfunkhöchstpreis, abweichende Gebühren aus dem Ausland.
Bei einem Verlust empfehlen wir zudem, unverzüglich das kontoführende Institut zu benachrichtigen. Manche Institute bieten hierzu einen eigenen Notruf-Service an.
Denken Sie daran:
Erst nach der Sperrung haftet das Kreditinstitut bei eventuellem Missbrauch!
Weitere Tipps finden Sie auf der Seite der Polizei-Beratung unter der Rubrik EC- und Kreditkartenbetrug
Betrug
Geldanlage-Betrug
Jahr für Jahr werden private Anleger in Deutschland um Beträge in Millionen-Höhe "erleichtert". Vom Risiko, Anlagebetrügern "auf den Leim" zu gehen, ist jeder betroffen.
Schützen Sie sich vor Geldanlage-Betrug
Ein Forschungsprojekt des Bundeskriminalamtes (BKA) bringt wertvolle Erkenntnisse zum Schutz vor "Kapitalanlage-Betrug".
Jahr für Jahr werden private Anleger in Deutschland um Beträge in Millionen-Höhe "erleichtert". Vom Risiko, Anlagebetrügern "auf den Leim" zu gehen, ist jeder betroffen. Die Unwissenheit ihrer Opfer sowie hohe Renditeversprechen machen den Betrügern das Geschäft besonders einfach. Schließlich ist die Absicht vieler Menschen, ihr Geld mit möglichst hoher Rendite zu vermehren, weder verwerflich noch illegitim. Zugleich ist jedoch die Gefahr groß, Opfer unseriöser Anlage- und Vermittlungsgesellschaften zu werden. Die Polizei will helfen! Mit dem Faltblatt "Schutz vor Geldanlage-Betrug - So bleiben Ihre Werte mehr wert!" informiert sie über zweifelhafte Investments und gibt wichtige Verhaltensempfehlungen zur wirksamen Verhütung von Geldanlagebetrug. Das Faltblatt ist bei allen Polizeidienststellen kostenlos erhältlich.
Zehn Tipps der Polizei zum Schutz gegen Geldanlage-Betrug Um den "Geldhaien" nicht zum Opfer zu fallen, sollten Sie die folgenden Verhaltensregeln beherzigen:
- Prüfen Sie die Seriosität der Anbieter, lassen Sie sich den Ausweis eines Vermittlers zeigen und notieren Sie diese Daten.
- Lassen Sie sich nicht von Verwandten oder Bekannten überreden, weil diese bereits selbst "eingestiegen" sind.
- Schauen Sie genau hin, wer Ihr Vertragspartner ist und wer dahinter steht.
- Anfänglich an Sie zurückfließende Erträge beweisen nicht zwingend die Seriosität der Anlage.
- Je länger ein Produkt existiert, desto aussagekräftiger ist der Vergleichszeitraum (mindestens fünf bis zehn Jahre). Informieren Sie sich!
- Lassen Sie sich Gegenangebote machen und ziehen Sie Erkundigungen ein.
- Als Faustregel gilt: Je höher das Gewinnversprechen, desto größer ist das Verlustrisiko!
- Verschaffen Sie sich mit eigenen Augen einen Eindruck über das Investitionsobjekt.
- Die Einschaltung eines Treuhänders oder Notars bürgt für sich allein noch nicht für die Seriosität des Anlageangebotes.
- Sobald Sie das Gefühl haben, betrogen worden zu sein, sollten Sie schnellstmöglich eine Anzeige bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft erstatten.
Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt des Bundeskriminalamtes: Durch eine groß angelegte Studie des Bundeskriminalamtes (BKA) ist die Polizei über die Tricks der Betrüger ziemlich genau im Bilde. Dabei gelangen die Experten zur Auffassung, dass kein Wirtschaftsdelikt so stark von den Opfern mitgestaltet wird wie beim Kapitalanlagebetrug. Nach intensiver Beschäftigung mit Ursachen und Erscheinungsformen des Kapitalanlagebetrugs rät die Polizei: Gut informiert zu sein, zahlt sich aus! Um die Bürgerinnen und Bürger vor den enormen Risiken zu schützen, wurde ein Faltblatt herausgegeben, das eine ganze Reihe wertvoller Tipps bereithält. Die Handreichung mit dem Titel "Schutz vor Geldanlage-Betrug - So bleiben Ihre Werte mehr wert!" verteilt die Polizei unter anderem auf Messen und Ausstellungen sowie in Kooperation mit Versicherungen und Banken. Auch im Rahmen einer Anzeigenerstattung wegen Anlagebetrugs wird die Information an Opfer und Geschädigte überreicht. Eine notwendige Maßnahme, denn laut Erkenntnissen aus dem BKA-Forschungsprojekt schließt die Hälfte der Befragten nicht aus, möglicherweise erneut Opfer eines Kapitalanlagebetrugs zu werden. Darüber hinaus ist das Faltblatt ein weiterer bedeutsamer Baustein im Maßnahmenkatalog der Polizei zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität. Dazu gehören die Einziehung von Verbrechensgewinnen, die Einrichtung gemeinsamer Ermittlungsgruppen von Staatsanwaltschaft und Polizei sowie die Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit.
Schockanrufe
Das Landespolizeipräsidium warnt vor der Betrugsmasche "Russische Schockanrufe".
Bei dieser Masche erhalten Mitbürger mit russischer Herkunft einen Anruf in ihrer Heimatsprache. Der Anrufer gibt sich als Angehöriger, aber auch als Polizist oder Anwalt aus.
Er schildert eine Notlage im Heimatland, von der ein Verwandter betroffen ist (z.B. Verkehrsunfall, Verletzung, unmittelbar anstehende Operation) und bittet um einen Geldbetrag. Es sind oft mehr als 10.000 Euro, die unmittelbar und dringend als benötigt dargestellt werden.
Noch während des Gespräches oder kurz danach erscheinen beim potentiellen Opfer Boten, die an der Haustür nach dem Bargeld fragen. Den Geschädigten wird absichtlich kaum Zeit zum Nachdenken oder Nachfragen bei Verwandten/Bekannten im Heimatland gelassen.
Weitere Informationen finden Sie in dem zum Download bereitgestellten Flugblatt.