Zukunftskonzept für den Handel im Saarland 2030
Das „Zukunftskonzept für den Handel im Saarland 2030“ bildet die Basis der zukünftigen saarländischen Einzelhandelspolitik und stellt in sieben Handlungsfeldern konkrete Empfehlungen und Maßnahmen für Politik, Wirtschaft und Kommunen zur Verfügung. Es wurde - basierend auf Vorarbeiten des Zukunftsforums Handel und entsprechend dessen thematischer Schwerpunktsetzung – in einem dialogorientierten, interdisziplinären und umsetzungsorientierten Prozess entwickelt.
Erste Maßnahmen bereits umgesetzt
Bei einer Pressekonferenz am Freitag, 7. Oktober 2022, des Wirtschaftsministeriums gemeinsam mit IHK Saarland, Handelsverband Saarland, Saarländischem Städte- und Gemeindetag, sowie der mit dem Konzept beauftragten CIMA GmbH, wurden erste Umsetzungen des Zukunftskonzeptes Handel präsentiert.
Erste Impulsmaßnahme ist die Website https://zukunfthandel.saarland/. Die Seite liefert gebündelt relevante Informationen für Einzelhändler, Kommunen, Gewerbevereine, Multiplikatoren sowie Kunden. Sie ist ein Work-in-Progress und soll als erste Anlaufstelle dienen, wenn man an den Einzelhandel im Saarland denkt.
Neben der Website wurde die „Stabsstelle Handel und Innenstadtentwicklung“ als weitere Maßnahme umgesetzt. Sie ist im saarländischen Wirtschaftsministerium eingerichtet und koordinieret bzw. entwickelt das Zukunftskonzept weiter. Außerdem realisiert sie eigene Maßnahmen des Wirtschaftsministeriums und begleitet Projekte anderer Stakeholder des Zukunftsforums Handel sowie des Bundes.
Die dritte bereits umgesetzte Maßnahme stellt ein Kooperationsprojekt mit der IHK Saarland dar. Dabei handelt es sich um die „Servicestelle Handel“, die als zentraler Ansprechpartner und Kümmerer für Einzelhandelsunternehmen, Gewerbevereine, Kommunen, regionale Wirtschaftsförderstellen und Citymanagerinnen und Citymanager agiert und diese besser vernetzt. Sie ist bei der IHK Saarland angesiedelt.
Als vierte Impulsmaßnahme wurde ein landesweites Förderprogramm zur Stärkung des saarländischen Einzelhandels in Innenstädten, Stadtteil- und Ortszentren auferlegt. Ziel des Programms ist es, die Entwicklung neuer, zukunftsweisender Konzepte und Projekte zur Stärkung des Einzelhandels und zur Belebung der Innenstädte, Stadtteil- und Ortszentren in den Kommunen zu ermöglichen und damit beispielsweise innerörtlichen Leerständen entgegenzuwirken oder neuen Schwung in die gemeinsamen Aktivitäten der örtlichen Gewerbetreibenden zu bringen.
Die Richtlinie des neuen Förderprogramms trat am 1. August 2023 in Kraft. Im Rahmen eines Projektaufrufverfahrens im Herbst 2023 konnten erstmals Anträge auf Förderung gestellt werden. Detaillierte Informationen zum Förderprogramm finden Sie unter: https://zukunfthandel.saarland/kommunen/foerderprogramme/foerderprogramm-fuer-kommunen-zur-staerkung-des-saarlaendischen-einzelhandels-in-innenstaedten-stadtteil-und-ortszentren/
Auf dem Weg zu einem saarländischen Handel der Zukunft
Im Rahmen des „Zukunftskonzeptes für den Handel im Saarland 2030“ wird inhaltlich zunächst auf die sozio- und regionalökonomischen Rahmenbedingungen und die Einzelhandelsentwicklung im Saarland eingegangen. So liegt etwa die Kaufkraftkennziffer mit Ausnahme des Saarpfalz-Kreises in allen anderen saarländischen Landkreisen unterhalb des Bundesdurchschnitts (n = 100). Die Zentralitätskennziffern saarländischer Kommunen hingegen liegen oft über dem Wert von 100 und bedeuten damit einen Kaufkraftzufluss von außerhalb der Gemeindegrenzen. Hier wirkt sich auch häufig der Zufluss von Kunden aus Frankreich und Luxemburg aus. Die höchste Zentralitätskennziffer hat mit Abstand die Stadt Saarlouis (263).
Als Grundlage für die Entwicklung des Handlungsprogramms wurden drei empirische Analysen durchgeführt:
- eine landesweite Befragung von Einzelhandelsbetrieben,
- ein Online-Präsenz-Check saarländischer Händler*innen
- sowie kommunale Lupenbetrachtungen (d.h. städtebaulich-funktionale Kurzchecks) in zehn saarländischen Kommunen.
Die Ergebnisse der Händlerbefragung zeigen, dass die Händler selbst die Notwendigkeit sehen, ihre digitale Sichtbarkeit zu erhöhen und die Kundenbindung zu stärken. Sorgen machen sich die Händler u.a. über steigende Mieten und den Fachkräftemangel. Die Vor-Ort-Analysen in den zehn saarländischen Referenzkommunen haben u.a. gezeigt, dass die Themen Stadtraumqualität (z.B. Investitionen in die Innenstädte), Mobilität und Marketing zentrale Standortfaktoren darstellen.
Auf Basis dieser Ergebnisse wurden für das „Zukunftskonzept für den Handel im Saarland 2030“ klare Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Rückblick
Betreut wurde die Erarbeitung des „Zukunftskonzepts“ von der CIMA Beratung + Management GmbH, Stuttgart, sowie dem Forschungsinstitut ibi research an der Universität Regensburg GmbH, die nach einer bundesweiten Ausschreibung des federführenden Wirtschaftsministeriums mit der Entwicklung des Konzeptpapiers beauftragt wurden. Das Konzept wurde im Rahmen einer Veranstaltung am 25.11.2021 der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Veranstaltung können Sie sich wie folgt noch einmal ansehen:
Begrüßung Dr. Frank Thomé (IHK Saarland)
Begrüßung und Bedeutung des Einzelhandels im Saarland (Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger)
Impuls: Strukturwandel im Einzelhandel und Wirkungen auf die Stadt- und Ortszentren im Saarland
Diskussionsrunde: Strategische Leitlinien für den Einzelhandel im Saarland
Perspektive Einzelhandel im Saarland_ Ergebnisse der Händlerbefragung und des Online-Präsenz-Checks
Diskussionsrunde: Kommunen unter Zugzwang Veränderungsprozesse aktiv gestalten
Diskussionsrunde: Veränderungsprozesse im Einzelhandel
Die Sicht der Kund*innen und Konsument*innen im Saarland (Studienergebnisse)
Zukunft Handel 2030: Fazit und strategische Handlungsfelder im Saarland
Weitere Informationen und Downloads
Pressemeldung vom 7. Oktober 2022 (Vorstellung umgesetzter Maßnahmen)
Pressemeldung vom 25.11 2021 (Abschlussveranstaltung)
Pressemeldung vom 17. Oktober 2021
Pressemeldung vom 26. Juli 2021
Pressemeldung vom 21. März 2021
Datenschutzhinweise zur Abschlussveranstaltung Zukunftskonzept Handel
Präsentationen CIMA, ibi Abschlussveranstaltung
Präsentation Corona Konsumstudie Okt./Nov. 2021
Homburg als erste Kommune im Saarland in den Best-Practise-Pool aufgenommen