Dienstleistungswirtschaft
Eine positive Entwicklung der Dienstleistungswirtschaft ist ein zentraler Baustein für die Zukunft des Saarlandes. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger hat daher mit der Beraterfirma IW Consult Köln ausgelotet, wie sich die im Land vorhandenen Chancen am besten nutzen lassen. Eine entsprechende Studie wurde dazu in Auftrag gegeben. Sie trägt die Überschrift „Bedeutung und Zukunft der Dienstleistungswirtschaft im Saarland“.
Dazu wurden vielfältige statistische Daten und die Literatur ausgewertet, eine Unternehmensbefragung durchgeführt, mit Expert/innen im Saarland gesprochen und verschiedene Workshops mit Stakeholdern der saarländischen Dienstleistungswirtschaft veranstaltet.
Der Endbericht liegt seit Dezember 2019 vor. Aufgrund des Corona Shutdowns und einer dadurch notwendig gewordenen Nachuntersuchung durch IW-Consult, wurde ergänzend eine zusätzliche Corona-Studie in Auftrag gegeben. Diese Ergebnisse liegen seit Juni 2020 vor.
Die wichtigsten Ergebnisse der Dienstleistungsstudie
- „Wachstumspolitik bedeutet im Saarland Dienstleistungspolitik!“ Das ist das wichtigste Ergebnis unserer Studie zu den „Potentiale(n) der Dienstleistungswirtschaft im Saarland“, die die IW-Consult GmbH für uns erstellt hat.
- Die Studie weist darauf hin, dass die Stärkung der Dienstleistenden nicht nur eine strukturelle sondern seit der Corona-Pandemie auch eine krisenbedingte Notwendigkeit für die Saarwirtschaft bedeutet. Denn im Gegensatz zur Wirtschafts- und Finanzkrise in den Jahren 2008/2009, wo vor allem die Industrie Einbrüche erlitt und der Dienstleistungssektor für eine schnelle Erholung der Saarwirtschaft sorgte, sind es dieses Mal insbesondere die Dienstleister, die ums Überleben bangen müssen.
- Allerdings zeigt die Dienstleistungsstudie auch, dass das höchste Wachstumspotential vor allem bei den marktnahen Dienstleistungen zu finden ist. Dies wird auch noch nach der Corona-Krise gelten: Eine Stärkung der privaten Dienstleistungen kann einen schnelleren Erholungseffekt für die saarländische Wirtschaft haben.
- So könnte laut Studie eine 10-prozentige Erhöhung der Nachfrage nach Dienstleistungen im Saarland derzeit den stärksten Gesamteffekt auf den saarländischen Output auslösen (und würde den Produktionswert um gut fünf Milliarden Euro erhöhen).
- Dabei empfiehlt IW-Consult die Dienstleistungslandschaft im Saarland nicht komplett neu zu erfinden, sondern einen breiten Ansatz zu wählen, indem Bestehendes bewahrt und weiterentwickelt und Neues geschaffen wird.
- In diesem Zusammenhang wollen wir eine Strategie zur „Hybriden Wertschöpfung“: Denn Studien haben gezeigt, dass Unternehmen, die als Anbieter von Nutzenbündeln aus Industrieprodukten sowie vor- und nachgelagerten Dienstleistungen, erfolgreicher sind (IW Consult, 2011, 2015; BMBF (Hrsg.), 2014).
- Gerade für das Saarland mit seinem überdurchschnittlich hohen Industrieanteil ist das eine wichtige Zukunftsoption. Dies würde auch eine Abkehr vom Montagefokus bedeuten, auf den sich die saarländische Industrie bislang spezialisiert hat. Im Vordergrund stehen dabei Dienstleistungen in industriellen Wertschöpfungsketten.
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Kontakt im Ministerium
Denise Minnerath
F/7: Clusterplanung und Industrieerweiterung
Franz-Josef-Röder-Str. 17
66119 Saarbrücken