Thema: Wasserstoff
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Eine Wasserstoffstrategie für das Saarland

„Saarland 2030 – auf dem Weg zum Wasserstoffland“

Das Saarland veröffentlichte 2021 seine erste „Wasserstoffstrategie 2030“, als Wegweiser für das Saarland hin zum Wasserstoffland. Sie definiert kurz-, mittel- und langfristige Ziele und Maßnahmen für das Saarland und gibt Handlungsfelder und Maßnahmen zum Erreichen dieser Ziele auf.

Kern der Wasserstoffstrategie ist die Umsetzung des Wasserstoff-Hochlaufs, entlang von bedeutsamen Transformationsprojekten. Dazu zählen unter anderem die Dekarbonisierung der Industrie und des Transportsektors durch den Einsatz von Wasserstoff, der Aufbau ausreichender Produktionskapazitäten in Elektrolyseur-Projekten, sowie der Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoffinfrastruktur zur Verbindung der Erzeugungs- und Verbrauchszentren sowie einer Anbindung an das nationale und europäische Wasserstoffnetz. Darüber hinaus unterstützt die Wasserstoff-Strategie Innovationen und die Implementierung von Wasserstofftechnologien zum Übergang in eine kohlenstoffarme, preiswerte und gesicherte Energieversorgung.

Die im April 2023 gegründete Saarländische Wasserstoffagentur hat das Ziel die Wasserstoffstrategie fortzuschreiben. Ein erster Meilenstein ist dabei die Erstellung einer Potentialanalyse, zur Erhebung und Analyse der saarländischen Bedarfe und Erzeugungsmöglichkeiten, sowie von Rahmenparametern wie der benötigten Qualität, von Verbrauchsprofilen, Speicherbedarf und Druckstufen.

Die Kick-Off Veranstaltung mit Informationen und Vorgehen zur Potentialanalyse fand am 20. November 2023 statt. Die Auswertung der eingegangenen Fragebögen erfolgt zusammen mit der htw Saar. Die Ergebnisse werden am 28. Mai 2024 auf dem ersten saarländischen Wasserstoffkongress, durchgeführt von der saarländischen Wasserstoffagentur und dem IZES, präsentiert.

Nähere Informationen zur Potentialanalyse und den Kontakt zur Wasserstoffagentur finden Sie auf ihrer Webseite: https://h2-potenzial-saar.de/

Die Ziele der saarländischen Wasserstoff-Strategie

Kurzfristige Ziele

Zu den kurzfristigen Zielen zählt der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur sowie die Erforschung weiterer Erzeugungsmöglichkeiten für grünen Wasserstoff im Saarland? Auch die allgemeine Akzeptanz für den Umstieg auf Wasserstoff soll gesteigert werden, etwa durch verstärkte Informationsangebote und Öffentlichkeitsarbeit. Weitere Ziele sind Investitionen in Aus- und Weiterbildung im Bereich Wasserstoff. Auf dem Weg, in unserer Region ein grenzüberschreitendes Wasserstoff-Tal im Zentrum des europäischen Wasserstoffnetzes aufzubauen, sollen auch Kooperationen in der Großregion intensiviert werden.

Mittelfristige Ziele

Bis 2027 soll die großindustrielle Produktion von grünem Wasserstoff im hohen Megawattbereich etabliert sein. Damit einher geht die Versorgung der Stahlindustrie mit kostengünstigem grünem Wasserstoff. Auch im Transportsektor soll Wasserstoff verstärkt zum Einsatz kommen, dazu steht die Etablierung einer Tankstelleninfrastruktur an erster Stelle. Um die saarländische Wirtschaft bei der schrittweisen Transformation zu unterstützen, sollen H2-Startups und kleine und mittlere Unternehmen, aber auch Universitäten und Hochschulen, die sich auf die Nutzung von Wasserstoff in der Automobilindustrie fokussieren, gestärkt werden.

Langfristige Ziele

Langfristig soll sich das Saarland durch die Anbindung an das deutsche Wasserstoff-Kernnetz sowie das European Hydrogen Backbone im Zentrum des europäischen Wasserstoffnetzes etablieren. So bieten sich für das Saarland Wasserstoff-Routen zu Rheinland-Pfalz, Frankreich und Luxemburg an.

Im Rahmen der Energiewende werden bei hohem Anteil erneuerbarer Energieanlagen auch flexible Kraftwerke und Speicher zur Sicherstellung der Versorgung in Zeiten mit geringem Wind- und Sonnendargebot benötigt. Hier wird Wasserstoff eingesetzt, da er gut speicherbar ist und ähnlich wie Erdgas für eine Rückverstromung in Gaskraftwerken oder Brennstoffzellen verwendet werden kann. Ziel ist es im Zuge der Energiewende wasserstofffähige Gaskraftwerke und Wasserstoff-Speichermöglichkeiten aufzubauen.

Kontakt im Ministerium

Referat F/1
Grundsatzfragen der Energiepolitik

Franz-Josef-Röder-Straße 17
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