Thema: Wald und Forstwirtschaft
Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Wald und Forst

Gefahren durch Schädlinge

Das Bild zeigt eine Hand, die ein Stück Rinde hält. An der Rinde sind tiefe Fraßspuren des Borkenkäfers sowie Käfer zu sehen. Borkenkäferbefall
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Borkenkäfer

Die Borkenkäferart Buchdrucker (Ips typographus), die auf Fichten spezialisiert ist, wird als wärmeliebende Art vom Klimawandel begünstigt. Die extrem heißen Sommer der letzten Jahre haben zu einem deutlichen Anstieg an Käferholz geführt und auch 2020 muss mit einem hohen Aufkommen an Schadholz gerechnet werden.

Eschentriebsterben

2010 wurde das Falsche Weiße Stengelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus) bzw. die ungeschlechtliche Nebenfruchtform Chalara fraxinea als Erreger nachgewiesen. Der Pilz lebt an der in Ostasien beheimateten Mandschurischen Esche (Fraxinus mandschurica). Man geht davon aus, dass der Erreger mit Verpackungsholz aus Fernost, welches nicht phytosanitär behandelt wurde, nach Europa gelangte. Mittlerweile ist das Eschentriebsterben in mehr als 22 europäischen Ländern nachgewiesen.
Die Blätter der Esche werden vorzeitig welk, die jungen holzigen Triebe sterben ab. Am Ende stirbt der Baum. Die Krankheit wird seither als Eschentriebsterben bezeichnet.

Rußige Douglasienschütte

Die Rußige Douglasienschütte (Phaeocryptopus gaeumannii), auch bekannt als Schweizer Douglasienschütte, ist eine latent in allen Douglasienbeständen vorhandene Pilzerkrankung, die nach feuchtem Witterungsverlauf epidemisch verlaufen kann. Die befallenen Nadeln aller Douglasienarten werden dabei regelmäßig abgeworfen, was zum Verlust ganzer Nadeljahrgänge und damit Zuwachstumseinbußen führt.

Eichenprozessionsspinner

Die an allen Eichen vorkommende Schmetterlingsart Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) hat auf Grund der Klimaerwärmung in den letzten Jahren im gesamten europäischen Raum, und somit auch im Saarland, stark zugenommen. Gefährlich für den Menschen sind die Brennhaare der Raupen, die zu heftigen allergischen Reaktionen führen.

Neophyten

Neophyten sind Pflanzen, die sich in Gebieten ansiedeln, in denen sie zuvor nicht heimisch waren. Im Staatswald ist das starke Vordringen der aus Nordamerika stammenden Spätblühenden Traubenkirsche (Prunus serotina) bedeutend. Betroffen sind vor allem lichtere Kiefern- oder Lärchenwälder entlang der Autobahnen (Großraum Homburg-St. Ingbert-Saarbrücken), an denen sie häufig als Straßenbegleitgrün gepflanzt wurde. Durch Vogelsaat gelangte sie in die angrenzenden Wälder und breitet sich dort weiter (invasiv) aus. Mechanische Bekämpfungen sind wirkungslos, lediglich ein Ausdunkeln durch schattenertragende Baumarten, in der Regel Buche, verhindert eine rasantere Ausbreitung.