Thema: Veterinärwesen
Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Tiere und Tierschutz

Aujeszkysche Erkrankung

Die Aujeszkysche Krankheit, auch Pseudowut oder Pseudotollwut genannt, ist eine gefährliche Viruserkrankung der Wildschweine. Der Erreger ist ein Herpesvirus. Sehr empfänglich sind neben Wildschweinen vor allem Hunde, Katzen und andere Fleischfresser (Nerze, Frettchen), sowie selten Wiederkäuer (Rinder). Die Krankheit kann nicht auf den Menschen übertragen werden.

Seit 2018 läuft im Saarland ein Monitoring zur Aujeszkyschen Erkrankung. Soweit im Moment zugänglich, zeigen die diesbezüglichen Ergebnisse, dass fast 10% des untersuchten Schwarzwildes Antikörper auf die Viren der Aujeszkysche Erkrankung ausgebildet hat.

Die zwei durch Aujeszky getöteten Jagdterrier (November 2017) aus Kusel, belegen klar, dass die Krankheit in der Region vorhanden ist. Die Angaben der Fundorte lassen keine direkten Rückschlüsse auf das tatsächliche Infektionsgeschehen in unterschiedlichen Bereichen des Saarlandes zu. Zum einen können Antikörper auch bei überwundener Krankheit oder länger zurückliegendem Kontakt mit dem Erreger nachgewiesen werden. Zum anderen können bei einer frischen Infektion teilweise noch keine Antikörper nachgewiesen werden. Auf Grundlage eines Monitorings muss das gesamte Saarland als Gebiet mit gleich hohem Infektionsrisiko eingestuft werden. Für Gebiete, in denen bislang keine Antikörper nachgewiesen wurden, kann nicht zwangsläufig von einer geringeren Infektionsgefahr ausgegangen werden.

„Unsere aktuellen Monitoringdaten zeigen klar, dass das Problem immanent ist. Um das Ansteckungsrisiko auf ein Mindestmaß zu reduzieren, sollten Tierhalter ihre Hunde daher im Wald an der Leine führen. Eine besondere Gefahr besteht naturgemäß für Jagdhunde. Jäger sollten daher den direkten Kontakt ihres Hundes zu Wildschweinen so gering wie möglich halten und vor allem niemals Teile von Schwarzwild in rohem Zustand verfüttern", so Minister Jost.