Thema: Veterinärwesen
Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Tiere und Tierschutz

Keine Chance für illegalen Tierhandel

Immer mehr Hunde aus dem Ausland finden im Saarland ein neues Zuhause. In vielen Fällen werden sie als Welpen – mittlerweile sogar von Rassehunden – illegal eingeführt. Diese Welpen wurden in der Regel tierschutzwidrig gehalten und fürs schnelle Geld viel zu früh von ihrer Mutter getrennt. Wer sie kauft, unterstützt den illegalen Tierhandel.

In vielen Fällen werden illegal eingeführte Hundewelpen über das Internet zum Kauf angeboten. Diese Welpen werden meist ohne Tollwutschutzimpfung unter tierschutzwidrigen Bedingungen illegal nach Deutschland eingeführt worden. Oft wird in den Angeboten auf die schlechten Lebensbedingungen der angeblichen Straßenhunde hingewiesen, um damit bei den potentiellen Käufern Mitleid zu erregen. Aber auch Angebote für illegal eingeführte Rassehunde haben sich in den vergangenen Monaten vervielfacht. Vielen Welpen fehlen wichtige tierärztliche Untersuchungen und Behandlungen (u.a. Impfungen und Entwurmungen) und viele entwickeln schwere Krankheiten. Durch die tierschutzwidrigen Haltungs- und Aufzuchtbedingungen können die Hunde sich nicht artgemäß entwickeln und werden später nicht selten zu sogenannten Angst- oder Problemhunden.

Wenn Sie einen solchen Welpen kaufen, fördern Sie, wenn auch unwissentlich, den tierschutzwidrigen Umgang mit Hunden und illegalen Tierhandel!

Bei Privatverkäufen ist Vorsicht geboten, sofern die Tiere offenkundig aus dem Ausland stammen und bereits im Welpenalter abgegeben werden sollen. In der Vergangenheit fielen illegale Verkaufsangebote durch besonders günstige Preise auf. Inzwischen bieten die Händler die Welpen zu marktüblichen und sogar überhöhten Preisen an. Waren in der Vergangenheit die Impfausweise auffällig und als Fälschung zu erkennen, werden die Tiere inzwischen von professionell erstellten oder auch nicht gefälschten Papieren oder Heimtierausweisen begleitet, um damit einen ehrlichen Anschein zu erwecken.

Tipps für den Kauf:

  1. Machen Sie keine Spontankäufe, auch nicht aus Mitleid! Ein Haustier anzuschaffen bedeutet, ein neues Familienmitglied aufzunehmen und Verantwortung zu übernehmen. Eine solche Entscheidung sollte gut durchdacht werden.
  2. Überprüfen Sie die Angaben im Heimtierausweis! Legal nach Deutschland eingeführte Hunde und Katzen müssen
    • mindestens 15 Wochen alt sein
    • eine gültige Tollwutimpfung besitzen
    • mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein
  3. Seriöse Tierschutzorganisationen haben Ansprechpartner, die Sie vor, während und nach der Adoption betreuen! Saarländische Vereine, die im Besitz einer Erlaubnis nach dem Tierschutzgesetz sind, unterliegen der Überwachung durch das Landesamt für Verbraucherschutz. Bei diesen Organisationen kann von einer grundlegenden Sachkunde im Zusammenhang mit der Einfuhr und Vermittlung der Tiere ausgegangen werden.
  4. Fragen Sie nach dem Muttertier! Vorsicht ist stets angebracht, wenn Welpen angeboten werden, bei denen die Angaben zur Herkunft oder zum Muttertier nicht überprüfbar sind. Ein seriöser Züchter zeigt Ihnen gerne die Mutter der Welpen.
  5. Ein besonders großes Angebot von Welpen verschiedener Rassen und Altersstufen ist verdächtig! Seriöse Züchter können ein solch breites Angebot unter tierschutzgerechten Bedingungen nicht bieten.
  6. Achten Sie darauf, ob Sie tatsächlich die Identität des Verkäufers kennen! Erhalten Sie bspw. nur eine E-Mailadresse, Handynummer und einen Vornamen, versucht die Person vermutlich ihre Identität zu verschleiern.
  7. Generell unseriös ist jeglicher Straßenverkauf! Oft werden Gründe vorgeschoben, warum die Welpen nicht in einer Wohnung besichtigt oder abgeholt werden können. Die Übergabe soll stattdessen auf einem Parkplatz oder vor einer fremden Wohnung stattfinden. Es sollte daher darauf geachtet werden, wo der Hund abgeholt werden kann. Häufig werden auch keine Nachnamen genannt oder Namen, die nicht auf einem der Klingelschilder zu finden sind.
  8. Vorsicht: Flugpaten! Um besitzerlose Hunde und Katzen aus typischen Urlaubsländern, wie Spanien, Griechenland oder der Türkei per Flugzeug nach Deutschland zu bringen, werden zunehmend sogenannte Flugpaten eingesetzt. Dabei handelt es sich um Urlauber, die dazu überredet werden, die Tiere gegenüber dem Zoll und anderen Behörden als ihr Eigentum auszugeben, um die Vorgaben für eine legale Einreise zu umgehen. Dies ist illegal. Wird der Betrug aufgedeckt, so wird ein Verfahren eingeleitet, das sich dann in erster Linie gegen den betreffenden Flugpaten richtet.