Arten der FFH-Richtlinie
Neben bestimmten Lebensräumen bezieht sich der Schutz der FFH-Richtlinie auf „Arten von gemeinschaftlichem Interesse". Dies sind insbesondere Arten, die europaweit bedroht, selten oder endemisch sind. Sie werden in den Anhängen II, IV oder V einzeln aufgeführt, wobei eine Art in mehreren Anhängen stehen kann.
Anhang II „Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen"
Für diese Arten werden sogenannte "Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung" (FFH-Gebiete) ausgewiesen. Darüber hinaus werden einzelne Arten als „prioritäre Art" gekennzeichnet. Für ihre Erhaltung kommt der Gemeinschaft eine besondere Verantwortung zu. Unter anderem sieht die Richtlinie eine besondere Behandlung vor, wenn sich ein Vorhaben, das zu einer erheblichen Beeinträchtigung führen könnte, auf Gebiete mit prioritären Arten bezieht. Bestimmte zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses bedürfen dann einer vorherigen Stellungnahme der Kommission.
Anhang IV „Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse"
Für diese Arten gelten gemäß Art. 12 und 13 FFH-RL bestimmte artenschutzrechtliche Verbote, unabhängig davon, ob die Arten innerhalb oder außerhalb eines Schutzgebietes vorkommen. Die Umsetzung dieser Verbote in nationales Recht erfolgt durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). In § 7 BNatSchG werden die Arten des Anhangs IV als besonders und streng geschützte Arten definiert. Die artenschutzrechtlichen Vorschriften, die für sie gelten, finden sich in §44 BNatSchG.
Anhang V „Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, deren Entnahme aus der Natur und Nutzung Gegenstand von Verwaltungsmaßnahmen sein können"
Anhang V listet Arten auf, die möglicherweise kommerziell genutzt werden, wie beispielsweise mehrere Fischarten, Torfmoose oder Weinbergschnecken. Bei diesen Arten ist die Entnahme aus der Natur zu regeln, sofern dies zur Aufrechterhaltung eines günstigen Erhaltungszustandes notwendig ist.
Variante 1: Darstellung im Akkordeon auf der Seite. Hier entfallen alle Unterseiten.
Im Saarland nachgewiesene Arten der FFH-Richtlinie
Säugetiere
Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)
Die Mopsfledermaus ist mit einer Körperlänge von 4,5-6 cm und einem Gewicht von 6-14 g eine mittelgroße Fledermausart. Das Fell ist ober- und unterseits dunkel schwarzbraun bis schwarz gefärbt. Das Rückenfell wirkt mitunter bereift, da es weißliche bis gelblichweißliche Spitzen besitzt. Das Gesicht und die Ohren sind schwarz, die Flughäute graubraun bis schwarzbraun. Die breiten Ohrmuscheln sind an der Kopfmitte miteinander verwachsen. Charakteristisch sind die mopsartig gedrungene Schnauze, die kleine Mundspalte sowie die nach oben hin geöffneten Nasenlöcher.
Biber (Castor fiber)
Biber sind charakteristische Bewohner großer, naturnaher Auenlandschaften mit ausgedehnten Weichholzauen. Geeignete Lebensräume sind Bach- und Flussauen, Entwässerungsgräben, Altarme, Seen, Teichanlagen sowie Abgrabungsgewässer. Wichtig sind für Biber ein gutes Nahrungsangebot (v.a. Wasserpflanzen, Kräuter, Weichhölzer), eine ständige Wasserführung sowie störungsarme, grabbare Uferböschungen zur Anlage der Baue. Ein Revier umfasst 1-5 km Gewässerufer mit bis zu 20 m Breite.
Nordfledermaus (Eptesicus nilssoni)
Mit einer Körpergröße von etwa 5-6 cm und einem Gewicht von 8-18 g gehört die Nordfledermaus zu den mittelgroßen Fledermausarten. Die Tiere haben relativ kleine Ohren mit einem breiten kurzen, nach innen gebogenen Ohrdeckel. Sie besitzen ein langes seidiges, dunkelbraunes Fell mit goldglänzenden Haarspitzen an Oberseite und Scheitel. Die Unterseite ist gelbbraun gefärbt. Schnauze, Ohren und Flughäute (Spannweite: 24-28 cm) sind schwarzbraun.
Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)
Die Breitflügelfledermaus ist mit einer Körperlänge von 6-8 cm und einem Gewicht von 15-34 g eine der größten einheimischen Fledermausarten. Charakteristisch sind die kurzen, fast dreieckigen Ohren sowie der kurze, nach oben abgerundete Ohrdeckel. Das lange Rückenfell ist an der Haarbasis dunkelbraun und an der Oberseite rauchbraun gefärbt, und erscheint „struppig“. Die gelbbraune Bauchseite setzt sich nur undeutlich von der Oberseite ab. Schnauze und Ohren sind schwarz, die breiten Flügel (Spannweite: 32-38 cm) dunkel schwarzbraun gefärbt.
Wildkatze (Felis silvestris)
Die Wildkatze hat ein gelblichgrau bis bräunlich gefärbtes Rückenfell, das mit einem undeutlichen, verwaschenen schwarzen Tigermuster gezeichnet ist. Über die Rückenmitte zieht sich von den Schulterblättern bis zur Schwanzwurzel ein schwarzer Aalstrich. Der buschig behaarte Schwanz trägt drei oder mehr geschlossene schwarze Ringe sowie ein schwarz gefärbtes, stumpfes Ende. Er ist länger als 50% der Körperlänge. Der Nasenspiegel ist stets hell fleischfarben. Die Tiere erreichen eine Körpergröße (Kopf-Rumpf-Länge) von 45-67 cm und eine Schwanzlänge von 26-35 cm. Sie werden bis zu 6,5 kg (Männchen) bzw. 5 kg (Weibchen) schwer.ist an der Haarbasis dunkelbraun und an der Oberseite rauchbraun gefärbt, und erscheint „struppig“. Die gelbbraune Bauchseite setzt sich nur undeutlich von der Oberseite ab. Schnauze und Ohren sind schwarz, die breiten Flügel (Spannweite: 32-38 cm) dunkel schwarzbraun gefärbt.
Luchs (Lynx lynx)
Zur Gattung Luchs zählen vier Arten, von denen zwei Arten in Europa einheimisch sind. In Mitteleuropa lebt die Unterart Nordluchs, die derzeit nur sporadisch in jährlichen bis mehrjährigen Abständen als Einzeltier in Nordrhein-Westfalen auftritt. Die Tiere werden ausgewachsen bis zu 1,2 m lang, erreichen eine Körperhöhe von 60 cm bei einem Gewicht von ca. 25 kg. Die Tiere leben als Einzelgänger.
Baummarder (Martes martes)
Das Fell des Baummarders ist rotbraun; die Kehle und Teile der Vorderbrust sind gelblich gefärbt. An Brust und Bauch wirkt das Gelb etwas fleckig; gabelt aber nie auf, wie bei dem Steinmarder. Auch an den Ohrrändern kann man einen gelblichen Schimmer erkennen.Sein Körper mit Schwanz (Rute) weißt eine Länge von 60 – 80 cm auf, bei einem Gewicht von 0,9 – 1,7 kg. Die Männchen sind dabei etwas größer als die Weibchen. Sein Gebiss mit 38 Zähnen ist sehr kräftig ausgebildet. Der dunkle Schwanz ist lang und buschig und Gleichgewichtsstabilisierung.
Haselmaus (Muscardinus avellanarius)
Die Haselmaus ist ein mausähnliches, nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche. Sie wiegt 15 bis 40 Gramm und wird knapp 15 Zentimeter lang, fast die Hälfte (5,8 bis 6,8 Zentimeter) der Länge entfällt dabei auf den Schwanz. Das Fell ist gelbbräunlich bis rotbräunlich mit einem weißen Fleck an Kehle und Brust, am Schwanz ist es meist etwas dunkler. Haselmäuse sind sehr gute Kletterer, die sich in Büschen und Bäumen geschickt fortbewegen können. Dabei setzen die Tiere meist auch ihren buschig behaarten, 6-8 cm langen Schwanz ein.
Iltis (Mustela putorius)
Der Europäische Iltis erreicht je nach Geschlecht eine Körperlänge von 20 bis 46 Zentimeter, eine Schwanzlänge von bis zu 20 Zentimeter sowie ein Gewicht von 300 bis 1.700 Gramm. Männchen werden dabei deutlich größer und schwerer als Weibchen. Der Körperbau ist extrem schlank und langgestreckt. Die Beine sind kurz und wirken geradezu zerbrechlich. Das dichte Fell ist dunkelbraun bis schwarzbraun gefärbt. Die Extremitäten sind meist schwarz. Die Tiere tragen eine auffällige weißliche Gesichtsmaske, die sie unverwechselbar macht. Der Bereich um die Augen ist dunkelgefärbt. Die kleinen Ohren enden mit einer weißlichen Spitze.
Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)
Die Bechsteinfledermaus ist eine mittelgroße Fledermaus mit einer Körperlänge von 4,5-5,5 cm und einem Gewicht von 7-12 g. Die Ohren sind auffallend breit und lang, berühren sich aber nicht wie bei den Langohren in der Kopfmitte. Der lange Ohrdeckel ist lanzettförmig und oben spitz, er erreicht etwa die halbe Ohrlänge. Das Rückenfell weist eine rötlichbraune Färbung auf, die Bauchseite ist weißgrau. Ohren und Flughaut sind graubraun gefärbt. Die Flügel sind relativ kurz und breit (Spannweite: 25-29 cm).
Große Bartfledermaus (Myotis brandtii)
Die Große Bartfledermaus zählt mit einer Körperlänge von 4-5 cm und einem Gewicht von 4-10 g zu den kleineren Fledermausarten. Die Tiere haben ein langes Fell, mit einer dunkel graubraunen Haarbasis. Die Oberseite ist meist hellbraun gefärbt und zeigt einen Goldglanz, die Unterseite ist hellgrau bis gelblich gefärbt. Schnauze, Ohren und Flughäute (Spannweite: 19-24 cm) sind mittel- bis hellbraun. Die Große Bartfledermaus erscheint in der Regel etwas heller als die ähnliche Kleine Bartfledermaus. Außerdem sind die Basis von Ohrdeckel und innerem Ohrrand deutlich aufgehellt.
Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
Mit einer Körpergröße von etwa 4,5-5,5 cm gehört die Wasserfledermaus zu den eher kleinen Fledermausarten. Das Gewicht beträgt 7-17 g, die Spannweite der Flügel 24-28 cm. Wie bei der ähnlichen Teichfledermaus haben die Tiere verhältnismäßig kleine Ohren. Der äußere Ohrrand ist jedoch leicht eingedellt, und der kleine Ohrdeckel ist an der Spitze gerade. Das dichte, kurzhaarige Fell ist oberseits hellrotbraun bis dunkelgraubraun, zum Teil glänzend und mit bronzefarbenen Spitzen. Die grauweiß bis bräunlich gefärbte Unterseite setzt sich scharf von der Oberseite ab. Ohren und Flughäute sind dunkel graubraun gefärbt. Die Schnauze ist bräunlich und dicht behaart, in höherem Alter wirkt sie rosa.
Wimperfledermaus (Myotis emarginatus)
Mit einer Körpergröße von etwa 4-5 cm gehört die Wimperfledermaus zu den mittelgroßen Fledermausarten. Die Tiere werden 7-15 g schwer und erreichen eine Flügelspannweite von 22-25 cm. Im Flug erscheinen sie so groß wie ein Sperling. Charakteristisch sind die vergleichsweise großen Ohren mit einer Einbuchtung am oberen Außenrand sowie der lange spitze Ohrdeckel. Das Rückenfell ist dreifarbig, an der Basis dunkelgrau, in der Mitte gelblich und an den Spitzen rotbraun. Es ist auffallend lang und wirkt wollig. Die Unterseite ist gelblichgrau gefärbt. Das Gesicht ist rotbraun, Ohren und Flughäute sind dunkler graubraun. Die Schwanzflughaut ist am Rand spärlich mit weichen geraden „Wimpern“ besetzt.
Großes Mausohr (Myotis myotis)
Das Große Mausohr (Myotis myotis) ist die größte mitteleuropäische Fledermausart. Die Tiere erreichen eine Körperlänge von 6,5-8 cm und ein Gewicht von 28-40 g. Das Fell ist auf dem Rücken gelblichbraun und auf dem Bauch weißlich gefärbt. Das Gesicht ist rosa-fleischfarben und mit Drüsen besetzt, die als dunkle Punkte zu erkennen sind. Die großen fleischfarbenen Ohren tragen einen schmalen spitzen Ohrdeckel, der die halbe Ohrlänge erreicht. Die Flügel sind dunkelbraun und mit einer Spannweite von 35-43 cm sehr breit.
Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)
Mit einer Körperlänge von 3,5-5 cm ist die Kleine Bartfledermaus eine der kleinsten europäischen Fledermausarten. Die Tiere werden nur 3-9 g schwer und erreichen eine Flügelspannweite von 19-23 cm. Sie besitzen ein langes, etwas krauses Fell, das auf der Oberseite nussbraun bis graubraun gefärbt ist. Die Unterseite ist dunkel- bis hellgrau, Schnauze, Ohren und Flughäute sind schwarzbraun.
Fransenfledermaus (Myotis nattereri)
Mit einer Körpergröße von etwa 4-5 cm und einem Gewicht von 5-12 g gehört die Fransenfledermaus zu den mittelgroßen Fledermausarten. Das Rückenfell ist hellgrau mit bräunlicher Tönung, die Unterseite reinweiß gefärbt. Das Gesicht ist hellfleischfarben, Ohren und Flughäute (Spannweite: 24-28 cm) sind hellgraubraun und erscheinen dünnhäutig. Besonders charakteristisch ist die Form der relativ langen Ohrmuschel sowie der lange spitze Ohrdeckel. Die runzelige Schwanzflughaut ist an ihrem Rand mit einem Saum starrer, nach innen gekrümmter Borsten (Fransen) besetzt.
Kleiner Abendsegler (Nyctalus leislerie)
Der Kleine Abendsegler gehört mit einer Körperlänge von 5-7 cm und einem Gewicht von 13-20 g zu den mittelgroßen Fledermausarten. Charakteristisch sind die breiten dreieckigen, an der Basis stark verbreiterten Ohren sowie der kurze pilzförmige Ohrdeckel. Die Schnauze ist eher breit, jedoch etwas spitzer als beim Großen Abendsegler. Die Tiere haben ein kurzes, zweifarbiges Fell mit an der Basis schwarzbraun gefärbten Haaren. Die Oberseite ist braun, die Unterseite gelbbraun gefärbt. Das Rückenfell ist deutlich dunkler als beim Großen Abendsegler. Gesicht, Ohren und Flughäute sind schwarzbraun. Die Flügel sind lang und schmal (Spannweite: 26-32 cm), wobei die Flughäute entlang des Körpers und der Arme behaart sind.
Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)
Mit einer Körpergröße von 6-8 cm und einem Gewicht von 19-40 g ist der Große Abendsegler eine der größten einheimischen Fledermausarten. Charakteristisch sind die kleinen, fast dreieckigen Ohren und die kurzen pilzförmigen Ohrdeckel. Das kurze, eng anliegende Fell erscheint auf der Oberseite rostbraun glänzend. Die Unterseite zeigt ein mattes, helleres Braun. Schnauze, Ohren und Flughäute sind schwarzbraun. Die Flügel erreichen eine Spannweite von 32-40 cm.
Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)
Die Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) ist eine kleine Fledermausart, die eine Körpergröße von 4,5-5,5 cm erreicht. Das Gewicht beträgt 6-8 g, die Spannweite der Flügel 23-25 cm. Charakteristisch sind die kurzen dreieckigen, an der Spitze abgerundeten Ohren sowie der kurze, leicht nach innen gebogene Ohrdeckel. Die Fellfarbe zeigt saisonale Unterschiede: Während sie im Sommer an der Oberseite rot- bis kastanienbraun ist, nimmt sie im Herbst eine dunkelbraune Färbung mit einem deutlich grauen Überzug an. Die Schwanzflughaut ist oberseits bis zur Hälfte, und unterseits entlang der Unterschenkel behaart.
Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Die Zwergfledermaus ist zusammen mit der ähnlichen Mückenfledermaus die kleinste europäische Fledermausart. Die Tiere werden nur 3,5-5 cm groß und 3,5-8 g schwer. Die Flügelspannweite beträgt 18-24 cm. Die kurzen dreieckigen Ohren sind an der Spitze abgerundet, der kleine Ohrdeckel ist leicht nach innen gebogen. Die Oberseite ist rötlich- bis dunkelbraun und die Unterseite gelb- bis graubraun gefärbt. Schnauze, Ohren und Flughäute sind schwarzbraun.
Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmeus)
Die Mückenfledermaus wurde erst vor wenigen Jahren als neue Art entdeckt. Gemeinsam mit der ähnlichen Zwergfledermaus ist sie die kleinste europäische Fledermausart. Anmerkung: •Die Mückenfledermaus wurde erst 2000 von englischen Forschern entdeckt. Der nomenklatorische Name Pipistrellus pygmaeus ist derzeit nur unter dem Vorbehalt der nomenklatorischen Anerkennung durch die internationale Kommission für zoologische Nomenklatur (ICZN) zu verwenden.
Braunes Langohr (Plecotus auritus)
Das mittelgroße Braune Langohr fällt durch seine 3-4 cm langen Ohren auf. Die Tiere werden 4-5 cm groß und erreichen ein Gewicht von 4,5-11 g. Die Ohrmuscheln werden in Ruhe- und Schreckstellung nach hinten geklappt und erinnern dann an Widderhörner. In Winterlethargie werden sie unter den Flügeln versteckt, wodurch Frostschäden vermieden werden können. Ausgewachsene Tiere haben ein hellgrau-braunes, langes Rückenfell und eine hellgraue Unterseite. Flughaut und Ohren sind ebenfalls hellgrau-braun. Braune Langohren ähneln dem nah verwandten Grauen Langohr, und lassen sich am besten anhand morphologischer Merkmale unterscheiden. Die Flügel sind relativ kurz und breit, bei einer Spannweite von 24-28,5 cm.
Graues Langohr (Pleotus austriacus)
Äußerlich ähnelt das Graue Langohr dem nahe verwandten Braunen Langohr. Der Körper ist geringfügig größer und schwerer (4-6 cm, 5-13 g), die Ohren erreichen ebenfalls eine Länge von 3-4 cm. Werden sie in Ruhestellung nach hinten geklappt, bleibt der breite Ohrdeckel gut sichtbar. Das lange Rückenfell ist an der Haarbasis dunkel schiefergrau und an den Spitzen grau gefärbt. Die Bauchseite erscheint hellgrau. Flughäute, Ohren und Schnauze sind ebenfalls grau gefärbt. Um die Augen trägt das Graue Langohr eine dunkle Maske, die jedoch auch bei Braunen Langohren auftreten kann. Die Flügel sind relativ kurz und breit (Spannweite: 25,5-29 cm).
Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum)
Die Große Hufeisennase ist mit einer Länge von maximal sieben Zentimetern (ohne Schwanz) und einer Flügelspannweite von bis zu 40 Zentimetern die größte europäische Hufeisennasenart. Das Gewicht beträgt 17 bis 30 g. Oberseitig besitzt sie ein graubraunes, leicht rötlich getöntes Fell, unterseits geht dies in ein Grauweiß über. Besonders durch ihre Größe und die Ausprägung des „Sattels“ auf der Nase ist diese Art leicht und eindeutig identifizierbar.
Zweifarbenfledermaus (Vespertilio murinus)
Zweifarbfledermäuse sind auffallend kontrastreich gefärbte, mittelgroße Fledermäuse. Sie erreichen eine Körperlänge von 5-6,5 cm, einer Spannweite von 27-31 cm und ein Gewicht von 12-23 g. Im Flug erscheinen sie so groß wie ein Sperling. Das dichte Fell ist oberseits zweifarbig, mit einer schwarzbraunen Haarbasis und silberweißen Spitzen. Dadurch wirkt das Rückenfell wie „bereift“ oder „schimmelig“. Die weiße Unterseite setzt sich scharf von der dunkleren Oberseite ab. Schnauze, Ohren und Flughäute sind schwarz. Die Ohren sind kurz, breit und rundlich, der kurze Ohrdeckel verbreitert sich nach oben.
Moose
Grünes Koboldmoos (Buxbaumia viridis)
Das Grüne Koboldmoos ist als Sporophyt relativ leicht zu erkennen: Die Art besitzt dicke, aufrechte, etwa 5 bis 10 mm hohe, orange-braun gefärbte Stiele (sogenannte Seten), auf denen die 6 bis 7 mm langen, verlängert eiförmigen Sporenkapseln sitzen. Diese sind einheitlich olivgrün bis gelblich-braun gefärbt, glänzen kaum, weisen eine schwach gewölbte Oberseite und unterscheiden sich durch diese Merkmale von den Sporenkapseln des nahe verwandten Blattlosen Koboldmooses.
Grünes Besenmoos (Dicranum viride)
Das Grüne Besenmoos, auch Grünes Gabelzahnmoos genannt, gehört zu den Laubmoosen und bildet grüne bis dunkelgrüne polsterförmige Rasen, die im unteren Teil rostbraun gefärbt sind. Die Blätter stehen steif aufrecht und brechen an den Spitzen leicht ab. Die Art ist nur von Experten unter dem Mikroskop von anderen, nahe verwandten Arten zu unterscheiden. Die Vorkommen in Baden-Württemberg zählen zu den Hauptvorkommen der Art in Europa und sind daher für den europäischen Arterhalt von besonderer Bedeutung.
Gemeines Weißmoos (Leucobryum glaucum)
Das Gemeine Weißmoos (Leucobryum glaucum), auch Echtes Weißmoos, regional auch Ordenskissenmoos genannt, ist ein Moos aus der Familie der Leucobryaceae, welches in nassem Zustand hellgrüne, in trockenem Zustand dagegen weißliche, aufgewölbte Polster bildet. Es ist eines der wenigen Moose, das zu Dekorationszwecken verwendet wird.
Langstieliges Schwanenhalsmoos (Meesia longiseta)
Meesia-Arten sind mittelgroße Moose, die lockere Rasen bilden. Die Stämmchen sind einfach oder verzweigt. Die aufrechten bis abstehenden Blätter haben eine kräftige, bis vor die Blattspitze reichende Rippe. Die Laminazellen sind oben rechteckig bis quadratisch, dickwandig und glatt bis schwach mamillös, im unteren Blattteil sind sie verlängert und wasserhell.
Rogers Kapuzenmoos (Orthotrichum rogeri)
Das hellgrüne, aufrecht wachsende Laubmoos ist nur 5-15 mm hoch, seine Sporenkapseln sind meist zwischen den Blättern verborgen. Es wächst in dichten, kleinen bis mittelgroßen Polstern an der Borke von freistehenden Laubbäumen, meist an Weide, Pappel, Eberesche, Esche, Ahorn, Eiche, Linde, Buche, Apfel und Holunder. Die Art ist lichtliebend und bevorzugt sonnige Standorte, was für epiphytische Moose in Mitteleuropa ungewöhnlich ist. Eine eindeutige Bestimmung ist in der Regel nur durch Spezialisten möglich.
Verschiedene Torfmoose (Sphagnum)
Die Torfmoose (Sphagnum), auch als Bleichmoose bezeichnet, sind eine Gattung der Moose und gehören zu den Laubmoosen im weiteren Sinn. Die meisten leben in nährstoffarmen, sauren Habitaten. Durch die Zerstörung der Lebensräume der Torfmoose, überwiegend Moore und Feuchtheiden, sind die Moose stark gefährdet und zum Teil in drastischem Rückgang begriffen.
Flechten
Rentierflechte (Cladonia arbuscula ssp. Mitis)
Cladonia arbuscula zeichnet sich gegenüber den anderen Rentierflechten durch vergleichsweise kräftige Podetien, überwiegend dreiteilige (trichotome) bis vierteilige (tetrachotome) Verzweigung, meist deutlich einseitswendig gebogene Endzweige und das Vorhandensein von Usninsäure aus. Das Lager ist von blass-gelbgrüner Farbe.
Rentierflechte (Cladonia ciliata)
Cladonia ciliata zeichnet sich gegenüber den anderen Rentierflechten durch vergleichsweise zarte Podetien, überwiegend gabelige, zweiteilige (dichotome) Verzweigung, deutlich einseitswendig gebogene, stark gebräunte Endzweige und den Flechteninhaltsstoff Fumarprotocetrarsäure aus. Das Lager ist von gelbgrüner bis graugrüner Farbe.
Rentierflechte (Cladonia portentosa)
Cladonia portentosa ist eine reich verzweigte Strauchflechte. Sie kennzeichnet lichtreiche Standorte auf sauren, mageren Böden. Die Flechte wird auch als Ebenästige Rentierflechte bezeichnet.
Rentierflechte (Cladonia rangiferina)
Cladonia rangiferina, oft als Echte Rentierflechte jedoch irrtümlicherweise auch als „Isländisch Moos“ bezeichnet, ist eine Strauchflechte mit auffällig spitzenwärts nach einer Seite gerichteten, gebräunten Ästen.
Farn- und Blütenpflanzen
Berg-Wohlverleih (Arnica montana)
Die Arnika, auch Berg-Wohlverleih genannt, gehört zu den Korbblütlern und ist eine begehrte Heilpflanze, die vor allem auf dem Balkan, in der Schweiz und Spanien gesammelt wird, da die Zucht schwierig ist. Auffallend sind ihre großen, orangegelben kopfförmigen Blütenstände. Für Korbblütler ungewöhnlich, weist sie ein bis drei Paare gegenständiger Laubblätter auf. Rätselhaft bleibt die Herkunft ihrer Namen: Arnika soll aus dem Arabischen stammen, Wohlverleih kommt ursprünglich von „Wolf", hat aber nichts mit „Wohl" und „Verleihen" zu tun.
Alpen-Flachbärlapp (Diphasiastrum alpinum)
Der Alpen-Flachbärlapp ist eine boreal-alpine Art, seine oberirdischen sterilen Sprosse sind 4-kantig, normalerweise nicht abgeflacht (an schattigen Standorten aber doch etwas abgeflacht). Die Ventralblätter sind deutlich gestielt und gekniet und 0,5 mm breit. Dorsal- und Ventralblätter sind gleich groß. Der Sporophyllstand ist ungestielt, die Sporophylle lanzettlich, zugespitzt. Die Sporenreife erstreckt sich von August bis September. Die ganze Pflanze ist blaugrün überlaufen.
Gewöhnlicher Flachbärlapp (Diphasiastrum comlanatum)
Genau wie die Bärlappe zeigen die Flachbärlappe eine Differenzierung des Sprosses in eine meist oberirdisch kriechende Hauptachse und mehr oder weniger aufsteigende, kürzere, bei vielen Arten stark verzweigte Seitenäste. Die Verzweigung der Sprosse ist dabei wie in der Gattung Lycopodium. Im Gegensatz zu den Vertretern der Gattung Lycopodium hat diese Gruppe nur schuppenförmig reduzierte, bis vielleicht 2 mm lange Laubblätter, die zwar im Prinzip noch spiralig um den Stängel angeordnet sind, dabei aber meist zwei oder vier Orthostichen bilden, wodurch die Sprosse im Querschnitt quadratisch bis abgeflacht sind. Daher kommt auch der Name der Gattung.
Zypressen-Flachbärlapp ( Diphasiastrum tristachyum)
Der Zypressen-Flachbärlapp, Diphasiastrum tristachyum, zeichnet sich durch dünne, fast bindfadenartig wirkende, grau- bis blaugrüne Triebe mit anliegenden Blättern aus. Die meist aufrechten Triebe von Diphasiastrum tristachyum sind fächer- bis trichterförmig und oft stockwerkartig angeordnet. Die zwei- bis sechszähligen, lang gestielten Sporophyllstände entspringen den Mitteltrieben der Sprosse. Der Zypressen-Flachbärlapp besiedelt vorzugsweise beerstrauchreiche Kiefernwälder.
Tannen-Bärlapp (Huperzia selago)
Der Tannen-Bärlapp ist eine ausdauernde, bis zu 30 cm hohe Pflanze mit büscheliger Wuchsform aus der stammesgeschichtlich sehr ursprünglichen Gruppe der Bärlappgewächse. Natürliche Wuchsorte des Tannen-Bärlapps sind Fichten- und Bergkiefernwälder, Blockhalden und Alpenmatten.
Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella inundata)
Sumpf-Bärlapp ist eine ausdauernde Pflanze mit kriechenden Stängeln, deren oberirdische Kriechsprosse 2 bis 10 Zentimeter lang werden. Im Habitus ähnelt er Laubmoosen (besonders Polytrichum). Die sporangientragenden Abschnitte stehen aufrecht und sind 4 bis 8 cm lang. Die Sporangienähre ist undeutlich vom Spross abgesetzt. Die Blätter stehen spiralig und sind aufwärts gebogen. Die Sporophylle sind am Grund breit eiförmig und haben einen gesägten Blattrand. Die Sporen haben einen Durchmesser von 40 bis 46 Mikrometern und reifen von August bis Oktober.
Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum)
Der ausdauernde, immergrüne Sprossende Bärlapp (Lycopodium annotinum), auch Wald-Bärlapp oder Schlangen-Bärlapp genannt. Der Sprossende Bärlapp bildet oberirdisch kriechende Sprosse aus, die bis zu 1 m lang werden können. Aus diesen wachsen etwa 10 bis 30 cm große aufsteigende Triebe empor, die einen dicht beblätterten, unmittelbar aufsitzenden Sporophyllstand tragen können. Die Blätter der aufsteigenden Triebe ähneln den Nadelblättern von Nadelbäumen. Sie stehen waagerecht ab, erscheinen relativ starr, scharf zugespitzt und sind fein gesägt.
Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum)
Der Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum), auch Wolfsklaue, gehört zu den Gefäßsporenpflanzen.Die ausdauernde und giftige Pflanze besteht aus einem zwischen 0,5 und 4 Meter langen am Boden kriechenden Spross und bis 30 cm aufrecht stehenden Seitenästen. Die nadeligen Blättchen stehen dicht und sind an der Laubblattspitze mit einem ein bis drei Millimeter langen Haar versehen. Durch diese Haare erscheint die Pflanze pelzig, was ihr den Namen Wolfsklaue zugetragen hat
Prächtiger Dünnfarn (Lycopodium clavatum)
Der Europäische Dünnfarn wurde erst in den 1990er Jahren in Deutschland nachgewiesen. Die Art wird auch Prächtiger Dünnfarn genannt, allerdings bezieht sich dieser Name auf die „eigentliche Farnpflanze" (Sporophyt), die in Deutschland aus klimatischen Gründen nicht auftritt. Bei uns existiert die Art nur in der sich rein vegetativ fortpflanzenden, unscheinbaren Form in der sie grüne, watteartige Polster oder Rasen auf Gestein bildet (Gametophyt). Die Vorkommen in Mitteleuropa gelten als Relikte aus früheren Wärmeperioden.
Reptilien
Schlingnatter (Coronella austriaca)
Die kleine, muskulöse Schlingnatter erinnert aufgrund ihrer Rückenzeichnung entfernt an die Kreuzotter, ist aber für den Menschen völlig harmlos. Bei Annäherung verharrt sie meist an Ort und Stelle. Typisch sind ihre grau bis (rot-) bräunliche Färbung und der dunkelbraune Seitenstreifen vom Nasenloch bis zum Hals. Wegen ihrer glatten, ungekielten Schuppen wird sie auch Glattnatter genannt. Der deutsche Name Schlingnatter weist daraufhin, dass sie ihre Beute durch Umschlingen würgt und meist lebend verspeist.
Zauneidechse (Lacerta agilis)
Ihr Körper wirkt eher kräftig und gedrungen, Schwanz und Beine sind recht kurz. Die Färbung variiert sehr stark. Dunkle Flecken mit hellen Augenpunkten und Längsstreifen ergeben ein fast geometrisches Muster. Während der Paarungszeit sind bei den Männchen Kopf- und Flankenseiten, die Körperunterseite sowie die Beine grün gefärbt. Die Grundfarbe der Weibchen ist gelbbraun bis graubraun, die Unterseite ist cremefarben oder gelb.
Mauereidechse (Podarcis muralis)
Die Mauereidechse hat ihren Namen aufgrund ihres guten Klettervermögens erhalten. Oft sieht man die sehr flinken Tiere an senkrechten Mauern, Felswänden oder Holzbalken herumklettern. Die Art besitzt einen schlanken, abgeflachten Körper und einen spitzzulaufenden Kopf. Die fein beschuppte Körperoberseite weist eine graubraune Grundfärbung mit einer dunklen Fleckenreihe entlang des Rückens auf.
Amphibien
Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)
Als einzige heimische Amphibienart betreibt die Geburtshelferkröte eine besondere Brutpflege, bei der das Männchen Laichschnüre um die Hinterbeine gewickelt mit sich herumträgt. Seine nächtlichen Rufe klingen wie „üh..üh..üh" und erinnern im Chor an Glockengeläut, was der Art den Beinamen Glockenfrosch einbrachte. Der graubraune Körper der Tiere wirkt gedrungen, die Augen sind dunkel marmoriert mit goldfarbener Iris. Die Pupille steht nicht waagerecht wie bei Fröschen und Kröten, sondern senkrecht.
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Die Gelbbauchunke ist an der gelb und dunkel marmorierten Bauchseite, leicht erkennbar. Die warzige Oberseite ist dagegen graubraun gefärbt, die Pupille herzförmig. Bei Gefahr können Gelbbauchunken die sogenannte Kahnstellung einnehmen, bei der sie auf dem Bauch liegend die Beine so hoch biegen, dass ihre leuchtende Unterseite sichtbar wird. So sollen potentielle Feinde in die Flucht geschlagen werden.
Kreuzkröte (Bufo calamita)
Die Kreuzkröte als die kleinste einheimische Krötenart verdankt ihren Namen dem „Kreuz", das sich bei den meisten Tieren als schmaler, gelber Streifen über den Rücken zieht. Ihre Körperoberseite ist oliv-bräunlich mit roten Warzen, die Unterseite schmutzig weiß bis hellgrau gefärbt, die Pupillen stehen waagerecht .Aufgrund der kurzen Beine bewegt sie sich nicht springend fort, sondern eher mäuseähnlich laufend. Die große, kehlständige Schallblase der Männchen ermöglicht ein lautes, weithin hörbares Rufen, meist im Chor.
Wechselkröte (Bufo viridis)
Das charakteristische dunkelgrüne Fleckenmuster bei einer hellen Grundfärbung macht die Wechselkröte unverwechselbar. Die Art besitzt die Fähigkeit zu einem - allerdings recht schwach ausgeprägten - physiologischen Farbwechsel, was ihren deutschen Namen erklären könnte. Zur Paarungszeit geben die Männchen nachts trillernde, bis zu zehn Sekunden andauernde Rufe von sich, die wie „ürrr" klingen und dem Zirpen der Maulwurfsgrille ähneln.
Laubfrosch (Hyla arborea)
Der Europäische Laubfrosch ist unser kleinster einheimischer Frosch. Seine Haut ist glatt und glänzend, die Oberseite ist so leuchtend grün gefärbt, dass der Ausdruck „Laubfroschgrün" geprägt wurde. Laubfrösche sind gute Kletterer, die sogar an Glasscheiben haften können, da sie an Finger- und Zehenspitzen kleine, runde Haftballen besitzen.
Knoblauchfrosch (Pelobates fuscus)
Durch Grabschaufeln an den Hinterbeinen besitzt die Knoblauchkröte von allen heimischen Amphibienarten das beste Grabvermögen. Der Kopf ist groß, die Schnauze kurz und breit gerundet, die stark hervortretenden Augen mit senkrecht stehenden Pupillen treten stark hervor. Die grau gefärbte Körperoberseite ist mit braunen Flecken gezeichnet und weist oft rötliche Tüpfel auf. .Bei Berührung können die Tiere ein Drüsensekret absondern, das bei manchen Individuen nach Knoblauch riecht.
Moorfrosch (Rana arvalis)
Der Moorfrosch - als der kleinste der sich sehr ähnelnden Braunfroscharten - besitzt meist einen deutlichen, hellen Rückenstreifen, hat aber höher aufgewölbte Fersenhöcker als der Grasfrosch und wesentlich kürzere Beine als der Springfrosch. Zur Paarungszeit sind manche Männchen ganz oder teilweise himmelblau bis violett gefärbt. Die Stimme erinnert an ein gedämpftes Blubbern wie austretende Luft aus einer untertauchenden Flasche.
Springfrosch (Rana dalmatina)
Der Springfrosch ist den anderen beiden Braunfroscharten Grasfrosch und Moorfrosch sehr ähnlich, besitzt aber das größte Trommelfell, die längsten Hinterbeine und das beste Sprungvermögen. Die Schnauze ist deutlich zugespitzt. Körperoberseite und Flanken weisen eine hell rötliche oder braune Färbung auf,.Der Springfrosch sendet kurze, anschwellende, durch deutliche Pausen unterbrochene Rufserien wie „ko-ko-ko" aus, die meist unter Wasser ausgestoßen werden.
Wasserfrosch (Rana kl. Esculenta)
Der sehr häufig auftretende und weit verbreitete Wasserfrosch ist keine biologische Art im klassischen Sinne, sondern ein Bastard aus Seefrosch und Kleinem Wasserfrosch. Rein äußerlich ist er den Elternarten sehr ähnlich, er nimmt meist eine Zwischenstellung ein. Aufgrund besonderer genetischer Merkmale kann sich der Teichfrosch fortpflanzen, oft jedoch kommt er zusammen mit einer der beiden Elternarten vor. Trotz des wissenschaftlichen Namens „esculentus", was „essbar" bedeutet, wird er von uns als Nahrung wenig genutzt.
Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae)
Der Kleine Wasserfrosch ist die kleinste Grünfroschform in Mitteleuropa. Äußerlich ähnelt er stark dem Teichfrosch und kann allenfalls von Spezialisten anhand der Form und Größe des Fersenhöckers sicher bestimmt werden. Im Vergleich zum Seefrosch ist der Kleine Wasserfrosch gedrungener und hat kürzere Hinterbeine. Sein hell- oder grasgrün gefärbter Körper ist von einer glatten, kaum warzigen Haut überzogen. Die relativ kleinen Pigmentflecken auf dem Rücken sind schwarz und scharf gegen die Grundfarbe abgesetzt.
Seefrosch (Rana ridibunda)
Der olivgrün bis bräunlich gefärbte Seefrosch ist die größte, in Mitteleuropa vorkommende (Grün-)Froschart. Man kann ihn an seinem robusten Körper mit einer rauen, warzigen Haut und einem hellgrünen bis gelblichen Streifen entlang der Rückenmitte gut erkennen. Charakteristisch sind auch die grauen, äußeren Schallblasen, die langen Hinterbeine und die Schwimmhäute. Der wissenschaftliche Name „ridibunda" stammt von „ridere" = lachen, da sein Rufen an menschliches Gelächter erinnert.
Grasfrosch (Rana temporaria)
Unter den heimischen Froschlurchen ist der Grasfrosch neben der Erdkröte die häufigste und anpassungsfähigste Art. Im Aussehen ähnelt er dem Springfrosch und Moorfrosch ist jedoch größer als diese Arten, besitzt kürzere Beine sowie eine stumpfere Schnauzenspitze. Die Körperoberseite variiert zwischen verschiedenen Brauntönen und zeigt eine dunkelbraune bis schwarze Sprenkelung. Die Männchen verfügen über innere Schallblasen, die ein dumpfes, relativ leises Knurren verursachen.
Kammmolch (Triturus cristatus)
Der Kammmolch ist die größte mitteleuropäische Molchart. Entlang des Rückens bildet das Männchen im Frühjahr ein Hochzeitskleid mit einem hohen, deutlich gezackten Rückenkamm aus, dem die Art ihren Namen verdankt und der ihnen ein drachenähnliches Aussehen verleiht. Die Weibchen besitzen keinen Kamm. Von anderen einheimischen Molcharten unterscheidet sich die Art durch die mit schwarzen Flecken durchsetzte intensive Gelbfärbung des Bauches.
Fische
Stör (Acipenser sturio)
Der Europäische Stör wird bis zu 3,4 Meter lang und kann mehr als 300 Kilogramm wiegen. Seine Farbe variiert von bräunlich-grün bis blauschwarz; die Seiten sind heller. Der Europäische Stör sieht dem Atlantischen Stör (Acipenser oxyrinchus) sehr ähnlich; beide Arten sind schwer zu unterscheiden.
Maifisch (Alosa alosa)
Der Maifisch gehört zu den Heringsartigen (Clupeiformes). Er ist ein anadromer Wanderfisch, der im Frühjahr zum Laichen in die Mittel- und Oberläufe größerer Flüsse hinauf wandert. Maifische werden im Mittel 30–50 cm, maximal 80 cm lang und können ein Gewicht von 3 kg erreichen. Mit 3 bis 6 Jahren werden sie geschlechtsreif. Die Hauptnahrung stellt Zooplankton dar.
Finte (Alosa fallax)
Die Finte, auch Elben genannt, gehört zu den Heringsartigen (Clupeiformes) und ist eine anadrome Wanderfischart. Sie wird um die 55 cm lang und etwa 2 kg schwer. Sie unterscheidet sich durch die Anzahl der Kiemenreusendorne (35-60) vom Maifisch (90-155). Finten ernähren sich von kleinen planktonischen Krebstieren.
Barbe (Barbus barbus)
Die Barbe, auch Flussbarbe genannt, ist ein europäischer Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Die Barbe hat einen lang gestreckten Körper, die Bauchlinie ist fast gerade, der Rücken nur leicht gewölbt. Ihr Körper ist mit mittelgroßen Schuppen besetzt, entlang des Seitenlinienorgans hat sie 55 bis 65 Schuppen. Die Flussbarbe hat ein rüsselartiges, unterständiges Maul mit fleischigen Lippen und vier dicken Barteln an der Oberlippe. Der Rücken ist braun oder grüngrau gefärbt, die Flanken heller, grünlich bis graugelb oder goldgelb schimmernd, der Bauch weißlich.
Steinbeißer (Cobitis taenia)
Steinbeißer erreichen eine Länge von 8 bis 10 cm, Weibchen vereinzelt auch bis 12 cm. Das Gewicht beträgt 20 bis 60 g. Der Rücken weist eine gelbbraune von vielen kleinen dunklen Flecken unterbrochene Färbung auf. Auf der Bauchseite sind die Schuppen blassgelb bis orange gefärbt. Der auf dem Rücken befindliche Kamm hat mehrere Reihen schwarzgrauer Flecken. Der Körper ist länglich. Am Maul hat der Steinbeißer 6 Barteln. Unter den Augen befindet sich je ein zweispitziger, aktiv beweglicher Dorn, mit dem er schmerzhafte Stiche zufügen kann.
Groppe (Cottus gobio)
Die Groppe (Cottus gobio), auch Kaulkopf, Rotzkopf, Westgroppe, Koppe oder Mühlkoppe genannt, ist ein kleiner, auch in Deutschland vorkommender Süßwasserfisch. Sie ist ein nachtaktiver Grundfisch mit spindelartigem Körper, einem großen, breiten Kopf (beim Männchen breiter, beim Weibchen spitzer), glatter, schuppenloser Haut und zurückgebildeter Schwimmblase, der etwa 12 bis 16 cm lang wird. Ihre Bauchflossen sind brustständig.
Bachneunauge (Lampetra planeri)
Das Bachneunauge ist an der Oberseite dunkelblau bis -grün gefärbt; über ein gelbliches Weiß an den Flanken geht die Färbung fließend in ein reines Weiß an der Bauchseite über. Im Regelfall erreicht das Tier eine Länge zwischen 10 und 20 Zentimetern. Der Körper des Bachneunauges ähnelt stark dem eines Aals. Im Gegensatz zu diesem Vertreter der Knochenfische gehört das Neunauge jedoch zu den Kieferlosen. Es besitzt anstatt eines Kiefers eine Oberkieferplatte mit je einem Zahn an jeder Seite und eine Unterkieferplatte mit 5–9 Zähnen sowie eine Mundscheibe mit oberen und randständigen Lippenzähnen. Die Nasengrube ist nicht mit dem Mund verbunden; auf jeder Seite liegen sieben Kiemenöffnungen.
Flussneunauge (Lampetra fluviatilis)
Das Flussneunauge hat einen langgestreckten, aalartigen Körper, dessen Länge meist zwischen 30 und 40 Zentimeter beträgt. Es besitzt keine paarigen Flossen und die Rückenflosse ist zweigeteilt in einen vorderen und einen hinteren Abschnitt. Der hintere Teil bildet gemeinsam mit der Schwanzflosse und der Afterflosse einen unterbrochenen Flossensaum, der das Hinterende des Tieres umgibt. Die Färbung ist an Flanken und Rücken dunkelgrau bis graugrün, die Bauchseite bleibt dabei weiß. Die Männchen sind etwas kleiner als die Weibchen.
Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis)
Die Schlammpeitzger oder Schlammbeißer haben einen langgestreckten, 20 bis 30 Zentimeter langen, im Querschnitt runden, mit kleinen Rundschuppen bedeckten Körper und eine abgerundete Schwanzflosse. Das unterständige Maul hat drei Paar Barteln am Ober- und zwei Paar am Unterkiefer. Sie leben in stehenden Gewässern und an den Ufern größerer Flüsse. Sie bevorzugen stark bewachsene Zonen mit Schlammgrund.
Meerneunauge (Petromyzon marinus)
Das Meerneunauge ist ein dunkel geflecktes, aalförmiges Tier, das keine Brust- oder Bauchflossen aufweist. Geschlechtsreife Meerneunaugen haben gewöhnlich eine Körperlänge von 70 bis 90 Zentimeter und erreichen gelegentlich auch eine Länge von 1,2 Metern. Die Färbung der Meerneunaugen ist je nach Herkunft unterschiedlich. Die meisten haben eine hellgraue bis grünliche Grundfärbung und sind auf der Oberseite kräftig gefleckt oder marmoriert. Der Kopf hat einen Saugmund und sieben Kiemenöffnungen, die sich hinter dem Auge befinden.
Bitterling (Rhodeus amarus)
Der Bitterling ist eine kleine Fischart mit relativ hohem Rücken und halbunterständigem Maul. Den Körper schützen große Schuppen, die Poren der unvollständigen Seitenlinie sind nur auf den ersten 4 bis 7 Schuppen hinter dem Kopf erkennbar. Den größten Teil des Jahres ist der Rücken graugrün gefärbt, Seiten und Bauch sind silbrig. Über die Mitte der Seiten zieht sich ein opalisierender Streifen blaugrüner Farbe. In der Laichzeit intensivieren sich die Farben der Männchen – Kehle, Brust und vordere Bauchseite werden rötlich, Rücken und Hinterkörper schillern grün.
Lachs (Salmo salar)
Die Lachse können bis zu 1,5 Meter lang werden und benötigen zum Laichen Kiesgründe. Am Ende dieser „Laichwanderungen“ legen die Weibchen ihre Eier ab, und die Männchen befruchten diese. Da die Wanderung und der Laichakt für die Tiere sehr anstrengend ist und sie zudem häufig auf dem Weg keine Nahrung aufnehmen, stirbt der größte Teil der Lachse an Erschöpfung oder dadurch begünstigten Krankheiten, bevor er das offene Meer wieder erreicht. Die Jungfische schlüpfen je nach Wassertemperatur nach ein bis fünf Monaten. Im Alter von etwa einem Jahr sind sie stark genug, um in die Ozeane zu wandern. Nach einigen Jahren kehren auch sie wieder zu ihrem Geburtsort zurück, um ihrerseits dort zu laichen.
Äsche (Thymallus thymallus)
Der spindelförmige Körper der Äschen ist mäßig gestreckt und seitlich leicht abgeflacht. Der verhältnismäßig kleine Kopf trägt eine kleine und meist leicht unterständige Mundspalte, die höchstens bis unter den Augenvorderrand reicht. Auffällig sind die nach vorn spitz zulaufenden Pupillen, die den Überlappungswinkel der beiden Gesichtsfelder und damit den Bereich des Binokularsehens vergrößern. Augenfälligstes und mit zunehmendem Alter stärker hervortretendes Merkmal ist die große, fahnenartige Rückenflosse. Wie fast alle Forellenfische tragen auch die Vertreter dieser Gattung eine Fettflosse.
Käfer und Libellen
Heldbock (Cerambyx cerdo)
Der Heldbock, auch Großer Eichenbock genannt, stellt die drittgrößte heimische Käferart dar. Sein Körper ist braunschwarz, ebenso wie die Flügeldecken, deren Enden jedoch rotbraun gefärbt sind. Das Halsschild ist quergerunzelt, die Fühler sind sehr lang und können bei den Weibchen die einfache, bei den Männchen fast die doppelte Körperlänge erreichen. Die Art wurde bis ins 20. Jahrhundert hinein als schlimmer Forstschädling verfolgt.
Veilchenblauer Wurzelhals-Schnellkäfer (Limoniscus violaceus)
Der Veilchenblaue Wurzelhalsschnellkäfer ist ungefähr 10-12 mm groß und glänzend schwarz bis blau-violett gefärbt.Die schwarzen Flügeldecken weisen eine erhabene Naht auf und haben einen Blauschimmer. Aufgrund dieses Blauschimmers besteht kaum Verwechslungsgefahr mit anderen Schnellkäferarten.
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Der braunschwarze Hirschkäfer ist mit 8 cm Gesamtlänge die größte und imposanteste heimische Käferart. Die deutlich größeren Männchen haben einen breiten Kopf und kastanienbraune, geweihartige Oberkiefer. Auch Kümmerformen mit kurzen, spießartigen Oberkiefern sind bekannt. Besonders auffällig sind die Männchen, wenn sie abends - fast aufrecht in der Luft stehend - durch lichte Wälder oder entlang von Waldrändern fliegen, um sogenannte Rendezvousplätze anzusteuern.
Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale)
Die Helm-Azurjungfer gehört zur Familie der Schlanklibellen. Das Männchen ist azurblau gefärbt. Die Hinterleibsegmente tragen eine schwarze Zeichnung, wobei das Muster auf dem zweiten Segment an einen germanischen Hörnerhelm erinnert. Die Weibchen treten in zwei Farbformen auf, in einer häufigeren gelbgrünen und einer selteneren blauen. Innerhalb Deutschlands verfügt Baden-Württemberg über die meisten Vorkommen dieser Art, weshalb dem Land eine besondere Verantwortung für den Arterhalt zukommt.
Zierliche Moosjungfer (Leucorrhinia caudalis)
Mit einer Körperlänge von etwa 3 cm gehört die Zierliche Moosjungfer zu den kleinsten Großlibellen Mitteleuropas. Beide Geschlechter besitzen weiße Hinterleibsanhänge, die blau bereiften Männchen weisen zudem ein keulig verdicktes Hinterleibende sowie weiße Flügelmale auf. Die Larven zeichnen sich durch eine starke Bedornung des Hinterleibs aus, die die Koexistenz mit Raubfischen erleichtert.
Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia)
Die Grüne Keiljungfer ist eine kräftig gebaute Libelle mit einer Flügelspannweite von 6,5 bis 7,5 cm und einer Körperlänge von etwa 5 cm. Durch die lindgrüne Färbung der Brust ist die Art in beiden Geschlechtern kaum mit anderen Keiljungfern zu verwechseln, auch wenn ihr Hinterleib wie bei den anderen Arten der Gattung eine typische, gelb-schwarze Zeichnung aufweist, die eine hervorragende Tarnfärbung darstellt.
Schmetterlinge
Tagfalter:
Wald-Wiesenvögelchen (Coenonympha hero)
Das Wald-Wiesenvögelchen ist ein Tagfalter der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Die Flügel sind braun gefärbt, die Hinterflügel weisen auf der Unterseite am Rand neben dem charakteristischen Silberstreifen orangebraun eingerahmte schwarze Augenflecken mit weißen Zentren, auf der Oberseite ohne diese weißen Zentren, auf. Die eher ausbreitungsschwache Art wird zu den „Lichtwaldarten“ gezählt, die in der heutigen Zeit durch die Nutzungsänderungen in den Wäldern immer weiter zurückgehen.
Goldener Scheckenfalter (Eurodryas aurinia)
Der Goldene Scheckenfalter, auch Abbiss- oder Skabiosen-Scheckenfalter genannt, zählt zu den Edelfaltern. Seine Flügeloberseite ist kontrastreich gescheckt: dunkelbraune, rotbraune und gelbliche Farbtöne wechseln sich ab. Im Bereich des Hinterrandes der Vorder- und Hinterflügel verläuft ein rotbraunes Band, das im Vorderflügel weiße und im Hinterflügel schwarze Punkte trägt. Die Unterseite der Flügel ist dagegen fahler und kontrastärmer.
Großer Feuerfalter (Lycaena dispar)
Der Große Feuerfalter gehört zur Familie der Bläulinge. Die Flügeloberseiten der Männchen weisen jedoch eine leuchtende Orangefärbung mit einem schmalen, dunklen Rand auf. Vorder- und Hinterflügel tragen je eine kleine, schwarze Sichel in der Mitte. Die Flügeloberseiten der Weibchen besitzen dagegen mehrere schwarze Punkte auf orangefarbenem Vorderflügel und braunschattierten Hinterflügeln.
Thymian-Ameisenbläuling (Maculinea arion)
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 33 bis 42 Millimetern und zählen damit zu den größten in Mitteleuropa heimischen Bläulingen. Die Flügeloberseiten sind einheitlich mattblau und mit einem braunen Außenrand versehen, der bei den Weibchen kräftiger und ausgedehnter ist. Am Ende der Diskoidalzelle befinden sich ein schwarzer Fleck und eine Reihe länglicher, dunkler Postdiskalflecke. Die Unterseiten der Hinterflügel sind an der Basis stark dunkelgrün bestäubt, ferner findet man Wurzelaugen und zwei Reihen deutlicher Saumpunkte.
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling, auch Schwarzblauer (Moor-) Bläuling genannt, hat dunkle, zimtbraune Flügelunterseiten mit einer gebogenen Punktreihe pro Flügel. Bei den Männchen ist die Oberseite der Vorderflügel graublau gefärbt und besitzt eine dunkle Punktreihe. Die Flügel der Weibchen sind oberseits dunkelbraun gefärbt. Die Art ist in ihrer Entwicklung auf Bestände des Wiesenknopfes sowie auf Ameisen angewiesen.
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius)
Der Helle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling wird auch Großer Moorbläuling genannt. Kennzeichnend sind seine silbrig hellblau gefärbten Flügeloberseiten mit einer Reihe zarter, schwarzer Punkte. Die Unterseite weist eine sehr hell graubraune Färbung mit hellblauer Bestäubung am Flügelansatz sowie zwei, die Art kennzeichnende Augenreihen. Die Art kommt nur dort vor, wo ihre Nahrungspflanze, der Große Wiesenknopf, wächst.
Nachtfalter:
Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria)
Die Spanische Flagge ist ein auch tagsüber aktiver Nachtfalter. Das Weibchen ist mit einer Flügelspannweite von 4,5 bis 6 Zentimetern minimal größer als das Männchen. Auffallend ist die Färbung dieser Falterart. Die dreieckigen Vorderflügel und der Oberkörper (glänzen blau- bis grünschwarz metallisch. Mehr oder weniger breite weiße bis gelbliche Bänder bilden einen deutlichen Kontrast zur dunklen Grundfarbe. An den Flügelspitzen formen sie ein deutliches V, ein schmales Band säumt den Flügelinnenrand. Die Hinterflügel sind kräftig orangerot gefärbt mit drei großen dunklen Flecken. Der ebenfalls orangerote Hinterleib trägt eine schwarze Punktreihe auf dem Rücken.
Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina)
Der Nachtkerzenschwärmer ist einer der kleinsten heimischen Schwärmer. Er ähnelt dem Taubenschwänzchen, hat aber gezackte Flügelränder. Die Grundfärbung des Körpers und der Flügel kann (oliv-)grün oder braun sein. Die Vorderflügel tragen eine dunkle Binde, die Oberseite der Hinterflügel ist charakteristisch gelb(-orange) gefärbt und am äußeren Rand dunkel gesäumt. Den Namen trägt die Art, weil sich die Raupen von Nachtkerzengewächsen ernähren.