EU will gebietsfremde Arten in der heimischen Tier- und Pflanzenwelt bekämpfen
Bürgerinnen und Bürger sollen bei der Umsetzung mitreden
Der aus Nordamerika stammende Waschbär sieht zwar putzig aus, stellt aber besonders für Greifvögel eine ernste Gefahr dar. Das sich in Deutschland rasant verbreitende Tier macht sich gern über die Nester gefährdeter Vögel her. Das ist ein Beispiel für eine eingewanderte gebietsfremde Tierart, die die Europäische Union reduzieren will. Vor dem Start der vorgeschlagenen Maßnahmen sollen sich im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung interessierte Bürgerinnen und Bürger über das konkrete Vorgehen informieren und dazu äußern können.
Die EU hat inzwischen zum Erhalt der biologischen Vielfalt eine Verordnung erlassen, in der sie mittlerweile 88 Tier- und Pflanzenarten auflistet, die sich in Europa auf Kosten heimischer Arten ausbreiten. Ziel ist es, diese sogenannten „invasiven“ Arten deutlich zu reduzieren oder deren weitere Verbreitung einzuschränken. In mehreren Aktualisierungen – bis zuletzt in 2022 – sind für Deutschland und damit auch für das Saarland zwei relevante Arten mit dem Flieder-Knöterich (Koenigia polystachya) und dem Schwarzer Zwergwels (Ameiurus melas) enthalten.
Die Maßnahmenblätter für die beiden neuen Arten inklusive der entsprechenden Hintergrundinformationen zu den Inhalten der EU-Verordnung sind ab dem 9. Oktober bis zum 11. Dezember auf dem Portal www.anhoerungsportal.de veröffentlicht. Dort werden die ausgelegten Dokumente zur Ansicht und mit der Möglichkeit, sich frühzeitig an deren Änderung oder Überarbeitung zu beteiligen, bis zum Ende der Anhörungsfrist bereitgestellt.
Für Stellungnahmen sollte vorzugsweise das Anhörungsportal im Internet genutzt werden. Alternativ können die Unterlagen aber auch im Zentrum für Biodokumentation, Am Bergwerk Reden 11, 66578 Landsweiler-Reden, eingesehen werden. Dort besteht ebenfalls die Möglichkeit, Stellungnahmen (auch zur Niederschrift) abzugeben.
Medienansprechpartner
Matthias Weber
Pressesprecher
Keplerstraße 18
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