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Angebotsplanung

Die Angebotsplanung auf der Bliestalbahn wird bestimmt durch die bereits verkehrende Regionalbahn (RB68) von Saarbrücken über Blieskastel-Lautzkirchen und Zweibrücken nach Pirmasens, sowie die geplante Verlängerung der S1, der S-Bahn Rhein-Neckar von Homburg nach Zweibrücken. Weiter ist die Angebotsplanung bestimmt durch die Eingleisigkeit der vorhandenen bzw. zu reaktivierenden Strecken. Die Anbindung an die Hauptstrecke Saarbrücken – Mannheim ist theoretisch unabhängig vom dortigen Verkehr möglich. In Homburg können die Bahnhofsgleise 1 und 3 unabhängig erreicht werden, in Rohrbach kann Gleis 3 unabhängig von der Hauptstrecke angefahren werden.

Variantenbetrachtung und -bewertung

Der Variantenfächer unterteilt sich in zwei Hauptvarianten:

  • Kurzvariante mit neuer RB69 Rohrbach – Blieskastel – Homburg
  • Langvariante mit neuer RB69 St. Ingbert – Rohrbach – Blieskastel – Homburg

Je nachdem, wo die Eigenkreuzung der Linie sowie die Zugkreuzungen mit den übrigen Linien stattfinden, ergeben sich weitere Untervarianten. Allerdings hat sich in der Untersuchung gezeigt, dass ein Umbau der heutigen Haltepunkte Bierbach oder Blieskastel-Lautzkirchen zu Kreuzungsbahnhöfen sehr aufwändig und kostenintensiv wäre. Daher wurden Varianten mit Kreuzungen in den genannten Orten verworfen.

Die Kurzvariante sieht eine Eigenkreuzung in Würzbach vor, analog zur bestehenden RB68 und damit etwa 30 Minuten versetzt zu dieser, in Schwarzenacker wird zudem die S1 gekreuzt. Hierzu muss der Bahnhof Schwarzenacker zweigleisig ausgeführt werden, anstatt eingleisig wie im Reaktivierungsprojekt Homburg – Zweibrücken vorgesehen. In Rohrbach besteht Anschluss zur S10 in Richtung Saarbrücken, allerdings kann zur Erreichung dieses Anschlusses der Halt in Hassel nicht bedient werden. Zudem entsteht in Rohrbach eine lange Wendezeit von rund 45 Minuten. In Schwarzenacker besteht ein Eckanschluss zur S1 Richtung Zweibrücken und in Homburg besteht Übergang zur S12 in Richtung Kaiserslautern.

Die Langvariante verschiebt die Eigenkreuzung der neuen Linie nach Schwarzenacker. Hierdurch geht zwar der kurze Eckanschluss zur S1 im Gegensatz zur Kurzvariante verloren, dafür kann in Homburg aber ein Anschluss mit dem RE1 in Richtung Kaiserslautern und Mannheim hergestellt werden, zudem sinkt der Übergang zur S-Bahn in Richtung Neunkirchen von 15 auf 8-9 Minuten gegenüber der Kurzvariante. Am anderen Linienende wird eine Weiterführung nach St. Ingbert möglich, wo dann seinerseits Anschluss zur S11 in Richtung Saarbrücken besteht. Außerdem kann auch der Halt Hassel bedient werden.

Wie bei allen anderen Strecken hat sich auch hier gezeigt, dass eine vollständige Elektrifizierung der Strecke das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis erwarten lässt, zumal der Abschnitt Homburg – Schwarzenacker bereits durch das Reaktivierungsprojekt Homburg – Zweibrücken elektrifiziert wird. Eine zusätzliche Elektrifizierung von Rohrbach nach Zweibrücken sowie der Kurve Bierbach – Schwarzenacker wirkt sich auch positiv auf die Betriebskosten der RB68 aus. Diese Linie soll zukünftig mit batterieelektrischen Zügen betrieben werden. Durch die dann deutlich längere Strecke unter Fahrdraht sinken die Betriebskosten für diese Linie, da insbesondere der Akku und zugehörige elektrische Komponenten weniger beansprucht werden.

Vorzugsvariante

Die Langvariante weist nahezu die gleichen Investitionen in die Infrastruktur auf wie die Kurzvariante, zudem werden auch die gleiche Anzahl an Fahrzeugen benötigt. Lediglich die Zugkilometer sind geringfügig höher, durch die zusätzliche Bedienung des Abschnitts Rohrbach – St. Ingbert. Auf der anderen Seite ist der verkehrliche Nutzen der Langvariante deutlich höher, aufgrund der besseren Anschlusssituation in Homburg sowie der umsteigefreien Anbindung von St. Ingbert. Daher lässt die Langvariante insgesamt ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis erwarten und wird daher der Kurzvariante vorgezogen.

Buskonzept

Relevant für die Bliestalbahn sind die bestehenden Buslinien 501 (Kleinblittersdorf – Bliesransbach – Gersheim – Blieskastel – Homburg) und R14 (Kleinblittersdorf – Auersmacher – Bliesransbach – Omersheim – Blieskastel – Homburg). Beide Linien überlagern sich im Ohnefall zwischen Blieskastel und Homburg in etwa zu einem Halbstundentakt. In der Vorzugsvariante wird die Linie R14 zwischen Blieskastel-Lautzkirchen und Homburg eingestellt, da sie ein Parallelangebot zur neuen Bahnlinie darstellt. Bei beiden Linien wird zudem die Haltezeit in Blieskastel Busbahnhof gegenüber dem Ohnefall angepasst, um optimale Anschlüsse zur Bahn in Blieskastel-Lautzkirchen herzustellen.