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Beschreibung des bestehenden Zustandes

Geografische Lage

Die Bliestalbahn liegt im Süd-Osten des Saarlandes. Sie führte ursprünglich von Homburg über Blieskastel nach Saargemünd. Im Rahmen der Studie soll lediglich die Reaktivierung des Abschnittes von Homburg nach Bierbach und dort speziell der Wiederaufbau der sogenannten „Ingweiler Kurve“ im Bereich des dortigen Gleisdreiecks betrachtet werden. Die Strecke 3450 ist die einzige aktive Strecke des Dreiecks und führt von Rohrbach (Saar) über Zweibrücken nach Landau (Pfalz). Die Strecke 3283 verlief ursprünglich von Homburg nach Einöd (Saar) und mündete dort in die Strecke 3450 in Richtung Zweibrücken. Diese Strecke soll im Rahmen eines anderen Projekts reaktiviert werden. Der Planfeststellungsbeschluss hierfür liegt bereits vor. Die Strecke 3285 bildet die dritte Achse ab und verlief ursprünglich von Homburg-Schwarzenacker nach Bierbach und von dort weiter über Blieskastel nach Saargemünd. Der Abschnitt von Homburg-Schwarzenacker nach Bierbach ist Gegenstand der aktuellen Machbarkeitsuntersuchung.

Status der Strecke

Bereits 1989 wurde der Betrieb zwischen Homburg und Zweibrücken eingestellt. Im Jahr 1991 wurde dann auch der Verkehr zwischen Homburg und Bierbach eingestellt. Die ursprüngliche Strecke 3285 von Homburg nach Blieskastel-Lautzkirchen hatte eine Länge von 12 km. Die Gleisanlage ist Größtenteils abgebaut. Der Abschnitt zwischen Homburg und Zweibrücken wird mit den Haltepunkten Beeden und Schwarzenacker, sowie der bestehenden Station Einöd reaktiviert. Die Verknüpfung der beiden Verbindungskurven befindet sich in Schwarzenacker. Gemäß der Planfeststellung der Strecke 3283 wird der Haltepunkt Schwarzenacker eingleisig neu aufgebaut.

Heutige Verkehre

Auf der Strecke 3450 verkehrt heute die Regionalbahn 68 zwischen Saarbrücken und Pirmasens. Der Streckenabschnitt Homburg – Zweibrücken (3283) soll im Jahr 2028 wieder in Betrieb gehen. Aufgrund dessen existieren bereits umfangreiche Planungen für den Bereich Schwarzenacker und die Trennstelle zwischen den Gleisanlagen der Strecken 3283 und 3285. Daher wird entsprechend der heutigen und der geplanten Verkehre die Strecke zwischen Schwarzenacker und Blieskastel-Lautzkirchen beplant.

Verkehrsanlage

Oberbau/Tiefbau

Im Bereich des Haltepunkts Schwarzenacker besteht der Oberbau aus S49-Schienen mit B58-Schwellen. Teilweise sind Holzschwellen verbaut. Es ist davon auszugehen, dass in beiden Verbindungskurven der gleiche Oberbau verwendet wurde und sich diese Bauform sowohl in Richtung Einöd als auch in Richtung Bierbach erstreckt. Der genaue Zustand muss in den späteren Planungsphasen ermittelt werden.

Der Oberbau der aktiven Hauptbahn 3450 besteht aus S49-Schienen und B70-Schwellen. Die Bahn ist als Regionalnetzstrecke eingestuft.

Im Rahmen der Planungen zur Reaktivierung der Strecke 3283 wurde festgestellt, dass der Tiefbau eine fehlende Schutzschicht aufweist und somit nicht mehr dem aktuellen Standard entspricht. Aufgrund dieser Feststellung kann davon ausgegangen werden, dass dies auch der Fall in der Verbindungskurve mit der Streckenachse 3285 der Fall ist.

Personenverkehrsanlagen

Der Haltepunkt Schwarzenacker besitzt ursprünglich einen Außenbahnsteig mit einer nutzbaren Länge von ca. 505m. Im bereits geplanten Neubau wird der bestehende Bahnsteig abgebaut und in verkürzter Form im Bereich von km 5,505 bis km 5,645 neu gebaut.

Der Haltepunkt Bierbach wurde 2019 neu gebaut. Der neue Außenbahnsteig ist barrierefrei zu erreichen und hat eine nutzbare Länge von etwa 100m.

Der Haltepunkt Blieskastel-Lautzkirchen ist in gutem Zustand und weist ähnliche Merkmale wie Bierbach auf.

Die Bahnhaltepunkte zwischen Homburg und Homburg-Schwarzenacker, sowie weiter nach Einöd und Zweibrücken, werden im Zuge des bereits erwähnten Reaktivierungsprojekts betrachtet.

Ingenieurbau und Bahnübergänge

Ingenieurbau

Da die Strecke 3285 in Schwarzenacker beginnt, werden alle Bauwerke ab dem Haltepunkt Schwarzenacker aufgelistet:

AnlagenbezeichnungStreckeBahn-KMBauartBaujahrID
EÜ Lambsbach3283 (3285)5,2+65Walzträger-in-Beton-Träger1952IBW.1
SÜ Bierbacher Straße (L111)3283 (3285)5,4+45Spannbeton1963IBW.2
EÜ Pfänderbach3283 (3285)5,8+75Stahlbeton1948IBW.3
StrÜ A832850,5+85kAkAIBW.4

Im Bereich der aktiven Strecke Strecke 3450 sind weitere Bauwerke vorhanden, welche für das Projekt von Relevanz sind. Die Bauwerke mit der ID „Höhenprüfung“ befinden sich auf aktiven Streckenabschnitten. Diese wurden lediglich im Zuge der Erweiterung der Oberleitungsanlage auf Kollisionen geprüft.

AnlagenbezeichnungStreckeBahn-KMBauartBaujahrID
SÜ B4233450100,605StahlbetonkAHöhenprüfung
SÜ A83450100,838HalbrahmenkAHöhenprüfung
SÜ Kieskautstraße3450100,900Gewölbe/WiBkAHöhenprüfung
EÜ Blies3450101,1+06Walzträger-in-Beton1927IBW.5
EÜ Wörschweilerstraße3450101,2+81Trogbrücke Stahldickblech2021IBW.6
EÜ Gerhardsgraben3450101,7+16kAkAIBW.7
EÜ Gerhardsgraben3450101,7+66kAkAIBW.8
FÜ Hassel Saar3450113,875StahlbetonkAHöhenprüfung
SÜ Neuhäusler Straße3450114,293GewölbekAHöhenprüfung
SÜ A63450115,057Vollplatte SpannbetonkAHöhenprüfung

Bahnübergänge

Entlang der Strecken 3285 und 3450 gibt es zwischen Schwarzenacker und Bierbach folgende Bahnübergänge:

AnlagenbezeichnungStreckeBahn-KMID
BÜ Kieskautstraße32850,6+15BÜ.9
BÜ Dinglerstraße3450102,2+53BÜ.10
BÜ Hirtenstraße3450102,9+39BÜ.11

Leit- und Sicherungstechnik

Die Leit- und Sicherungstechnik ist auf dem gesamten Abschnitt der Verbindungskurve abgebaut und nicht mehr feststellbar.

Oberleitungsanlagen

Auf dem Streckenabschnitt ab Schwarzenacker befindet sich sowohl auf dem stillgelegten als auch auf dem aktiven Teil keine Elektrifizierung. Die Elektrifizierung endet bei km 1,227 im Bahnhof Homburg. Die Strecke Homburg – Zweibrücken soll im Rahmen der Reaktivierung elektrifiziert werden.

Umwelt

Im Bereich der stillgelegten Verbindungskurve befindet sich das Landschaftsschutzgebiet „Blies“, welches das FFH-Gebiet rund um den Flusslauf der Blies beinhaltet. Darüber hinaus ist auch ein Vogelschutzgebiet inkludiert. Das Landschaftsschutzgebiet erstreckt sich bis kurz vor Bierbach. Die Strecken 3285 und 3450 grenzen im Bereich des Gleisdreiecks an die genannten Gebiete an. Westlich der Blies liegen die Strecken innerhalb der genannten Schutzgebiete. Das FFH- und das Vogelschutzgebiet bleiben entlang des gesamten Flusslaufes bestehen.

Im weiteren Verlauf der Strecke befindet sich rund um Blieskastel das Landschaftsschutzgebiet „Nördlich Blieskastel“. Innerhalb des Gebietes verläuft die aktive Strecke.