Saarbahn-Neubaustrecke Wadgassen – Saarlouis
Die Innenstadt der Kreisstadt Saarlouis ist relativ weit vom Bahnhof entfernt, der sich auf der gegenüberliegenden Saarseite im Stadtteil Roden befindet. Daher wurde der Vorschlag einer Weiterführung der linken Saarstrecke als Stadtbahn von Wadgassen bis Saarlouis geprüft. Hierfür wäre der Neubau von 9,5 km Stadtbahnstrecke erforderlich, teilweise im Straßenraum, teilweise auf eigenem Bahnkörper. Zudem wäre die Autobahn A 620 zu queren. Die Gesamtkosten für diese Strecke werden mit ca. 80 bis 100 Mio. EUR geschätzt.
Erschlossen werden zusätzlich rund 11.000 Ei wohner und 10.000 Arbeitsplätze im fußläufigen Einzugsgebiet der neuen Stadtbahnstationen. Hinzu kommen die Einzelhandelsstandorte Outlet-Center Wadgassen, IKEA und die Innenstadt Saarlouis. Für eine 9,5 km lange Neubaustrecke ist das Einwohnerpotenzial dennoch als vergleichsweise gering einzustufen.
Denkbar sind Fahrten über die linke Saarstrecke nach Wadgassen und dann weiter nach Saarlouis im 15- bzw. 30-Minuten-Takt. Die Fahrzeit zwischen Fürstenhausen und Saarlouis über Wadgassen für die rund 15 km lange Strecke links der Saar würde rund 20 Minuten betragen. Vom Saarbrücker Hauptbahnhof zum ZOB am Kleinen Markt in Saarlouis würde die Fahrzeit 33 Minuten betragen. Damit sind die Reisezeiten auf vielen Relationen nicht viel schneller als mit dem heutigen Angebot mit Umstieg in Saarlouis Hbf, Ensdorf oder Bous.
Die Strecke würde nachfragestarke Verkehrsrelationen abdecken, die teilweise aber auch schon über die rechte Saarstrecke mit Umstieg in Bous, Ensdorf oder Saarlouis zum Bus auf die linke Saarstrecke abgedeckt sind. Die Reisezeitersparnisse einer direkten Stadtbahnstrecke sind daher auf vielen Relationen im Vergleich zu den Umsteigeverbindungen über die rechte Saarstrecke relativ gering.
In Anbetracht des relativ geringen Einwohnerpotenzials und des hohen Investitionsaufwands für eine knapp 10 km lange Neubaustrecke wird in einer Ersteinschätzung das Nutzen-Kosten-Verhältnis einer solchen Strecke als sehr schlecht eingestuft. Die Infrastrukturmaßnahme sollte daher im Rahmen des VEP ÖPNV nicht weiterverfolgt werden. Es sollte jedoch eine Trasse parallel zur Autobahn A 620 gesichert werden, um die Möglichkeit des Baus einer solchen Strecke für die Zukunft offenzuhalten.