Erfolgreiche Bewilligung des Forschungsprojekts „Saarmila“
3,6 Millionen Euro Bundesmittel für eine nachhaltige Mobilitätskultur im Saarland
Ein Konsortium aus fünf saarländischen Institutionen und Forschungseinrichtungen unter der Leitung des Instituts für Zukunftsenergie- und Stoffstromsysteme (IZES gGmbH) hat erfolgreich mehr als 3,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für das Projekt „Saarmila – Gemeinsam für eine nachhaltige, saarländische Mobilitätskultur“ eingeworben. Das fünfjährige Projekt, das bis 2029 läuft, zielt darauf ab, nachhaltige Mobilitätslösungen im Saarland zu entwickeln und in Reallaboren zu erproben.
Das Projekt „Saarmila“ fokussiert sich auf drei zentrale Themen zur Förderung einer nachhaltigen Mobilitätskultur im Saarland: Erstens soll die Mobilität an Schulen und Kitas erforscht werden, um die Bedürfnisse von Kindern verstärkt zu berücksichtigen und Bring- und Holverkehre zu reduzieren. Zweitens untersucht das Projekt, wie On-Demand-Mobilitätsangebote helfen können, die Teilhabe an Mobilität insgesamt und insbesondere für Menschen, die Sorgearbeit leisten, zu verbessern. Drittens wird die Nutzung bestehender Flächen durch innovative Gestaltungskonzepte erforscht, um eine funktionale Mischnutzung im Nahraum zu fördern.
Dr. Andrea Amri-Henkel, Gesamtleitung des Projekts und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin am IZES, erklärt: „Die Bewilligung dieses Projekts ist ein großer Erfolg für uns und eine einzigartige Chance, gemeinsam mit Kommunen, Landkreisen und dem Land auf Basis von Wissenschaft nachhaltige Mobilität im Saarland voranzutreiben. Besonders wichtig ist uns auch die Einbindung der Zivilgesellschaft, die für eine erfolgreiche Mobilitätswende mitgenommen werden muss. Bewusst haben wir in unserem Förderantrag den Fokus auf bislang vernachlässigte Aspekte der Mobilitätswende gelegt, wie die Einbindung von Kindern und Sorgearbeit-Leistenden – und konnten damit überzeugen.“
Prof. Dr. Petra Schweizer-Ries, Expertin für Umweltpsychologie und assoziierte Professorin am IZES: „Den Wandel vorstellbar zu machen, ist eine Herausforderung für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. In Saarmila wollen wir gemeinsam mit verschiedensten Akteurinnen und Akteuren positive Zukunftsbilder für nachhaltige Mobilität entwerfen und deren gemeinsame Umsetzung voranbringen. Durch die Integration umweltpsychologischer und nachhaltigkeitswissenschaftlicher Ansätze fördern wir die Bewusstseinsbildung und Umsetzungsaktivierung, die für eine nachhaltige Mobilitätswende unerlässlich ist.“
Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität und Agrar des Saarlandes, vertreten durch Ministerin Petra Berg: „Durch eine engere Zusammenarbeit mit Kommunen und wichtigen Akteurinnen und Akteuren im Mobilitätsbereich sollen die Chancen zur Umsetzung und Weitergabe von Mobilitätsstrategien des Landes verbessert werden. Die bestehenden Förderinstrumente in unserem Landesprogramm für nachhaltige Mobilität (NMOB) werden partizipativ und unter Einbeziehung empirischer Erhebungen über das Mobilitätsverhalten der Saarländerinnen und Saarländer auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert. Die Ergebnisse aus dem Projekt Saarmila sollen dazu beitragen, dass das Saarland seine Klimaschutzziele im Mobilitätssektor erreicht.“
Regionalverband Saarbrücken, vertreten durch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo: „Eine nachhaltige und ganzheitliche Mobilität im Regionalverband ist für die Zukunft unerlässlich. Deshalb wird im Rahmen des Projekts eine Stelle für Mobilitätsmanagement geschaffen. Gemeinsam mit und für die Kommunen können so passende Lösungen für die Mobilitätskultur im Regionalverband entwickelt und untersucht werden.“
Kreisstadt Saarlouis, vertreten durch Reiner Körner, Amt für Tiefbauwesen und Vermessung: „Die praktische Umsetzung von Mobilitätsstrategien und nachhaltigen Lösungen ist für uns sehr wichtig. Saarmila bietet uns die Chance, hier einen Schritt voranzugehen. Die gewonnenen Erkenntnisse bringen wir in unsere Netzwerke ein und geben Erfahrungen aktiv an andere Kommunen weiter, um erfolgreiche Mobilitätslösungen auch über regionale Grenzen hinaus zu transferieren.“
Hochschule für Bildende Künste Saar, vertreten durch Prof. Dr. Christian Bauer (Institut für Design und Ethik): „Die HBKsaar freut sich über die Möglichkeit, ihr Engagement für die Großregion im Rahmen des Saarmila-Projekts unter Beweis stellen zu dürfen. Als transformative Hochschule sind wir beglückt über die Gelegenheit, durch gezielte gestalterische Maßnahmen der Wissenschaftskommunikation zum Gelingen von Saarmila beitragen zu dürfen. Als Vertreter des Instituts für Design und Ethik bin ich begeistert, dass Gestalterinnen und Gestalter mit den Projektpartnern das transdisziplinäre Arbeiten vertiefen können.“
Medienansprechpartner
Matthias Weber
Pressesprecher
Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken