Saarlands Agrar-Unternehmen „Fit für die Zukunft“ machen
Info-Veranstaltung: Landwirtschaft braucht Wertschätzung
Eine nachhaltige Entwicklung und der Klimaschutz sind große Herausforderungen unserer Zeit – auch für die Landwirtschaft. Hierzu gehört zukünftig die Nachhaltigkeitsbilanzierung innerhalb landwirtschaftlicher Betriebe. Daher hat das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz die Veranstaltung „Landwirtschaft braucht Wertschätzung“ organisiert, um Unternehmen über dieses Thema zu informieren.
„Ziel der Veranstaltung ist es, unsere saarländische Landwirtschaft für ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu sensibilisieren und ihnen einen Weg zu zeigen, diese zu messen und zu bewerten“, fasst Alfred Hoffman, zuständiger Abteilungsleiter im Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz, den Hintergrund der Nachmittagsveranstaltung am 10. November 2023 zusammen.
Im Rahmen dieser Info-Veranstaltung „Landwirtschaft braucht Wertschätzung“ erläuterte Ines Kefer von der Landwirtschaftlichen Rentenbank, inwieweit die Messung und Bilanzierung von Nachhaltigkeit bereits durchgeführt wird und welchen Einfluss dies auf die Kreditvergabe an die landwirtschaftlichen Betriebe hat. Mit Hilfe eines Nachhaltigkeitsleistungs-Bewertungssystems wurde bereits im Vorfeld der Veranstaltung ein Pilotprojekt mit neun saarländischen Betrieben durchgeführt.
Federführend war dabei Christian Hiß von der „Regionalwert-Leistungen GmbH“, die ein Modell entwickelt hat, wie die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit bewertet werden können:
- Umwelt- und Klimawirkung der Produktion,
- soziale Gerechtigkeit und Arbeitsbedingungen sowie
- ökonomische Stabilität.
Neben der prozentualen Erreichung der Nachhaltigkeitsgrade der zahlreichen Kriterien bemisst es den jeweiligen Leistungen zusätzlich einen Geldwert bei. Getreu dem Motto „Landwirtschaft braucht Wertschätzung“ werden so die vielfältigen Leistungen unserer Landwirtinnen und Landwirte für die Umwelt, das Soziale und die Ökonomie in Euro beziffert.
Hintergrund
Ein Teil des Green Deals der EU stellt die Sustainable Finance Strategie dar. In Zukunft werden Wirtschaftsaktivitäten nach ihrer Nachhaltigkeit eingestuft (EU-Taxonomie-VO). Größere Unternehmen müssen einen Bericht zu ihrer Nachhaltigkeit (Corporate Sustainability Reporting Directive) erstellen. Finanzdienstleister bekommen eine Offenlegungspflicht, inwieweit sie Nachhaltigkeitsthemen in ihren Strategien, Prozessen und Produkten berücksichtigen (Sustainable Finance Disclosure Regulation). In diesem Zusammenhang wird, verpflichtend ab dem Jahr 2025, die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien auch bei der Kreditvergabe eine entscheidende Rolle für Landwirte spielen. Außerdem sind über die Molkereien und über den Landhandel landwirtschaftliche Betriebe in Zukunft indirekt dazu verpflichtet, ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu bewerten.
Medienansprechpartner
Matthias Weber
Pressesprecher
Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken
