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Enkeltrick & Co. – nicht mit uns!
Auf dieser Seite finden Sie praktische Tipps und Handlungsempfehlungen zum Schutz vor organisierten Telefonbetrügern. Bleiben Sie wachsam!
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Saarländerinnen und Saarländer,
seit einigen Jahren gibt es eine dramatische Entwicklung bei den so genannten Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Mit Betrugsmaschen, die als „Enkeltrick & Co.“ bekannt sind, wurden im Jahr 2022 allein im Saarland rund 1,8 Millionen Euro erbeutet. Dabei handelt es sich nur um die zur Anzeige gebrachte Schadenssumme. Die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer aus, weil Betroffene sich oft für ihre eigene Leichtgläubigkeit schämen. Dabei kann es wirklich jeden treffen, und alle verfügbaren Daten helfen, die Täter dingfest zu machen.
Meist werden die Straftaten per Telefon oder Messenger- Dienst in die Wege geleitet. Hintermänner und -frauen sind in der Regel als Bande organisiert und extrem versiert darin, bei ihren Opfern Ängste auszulösen und Abhängigkeiten zu schaffen.
Schon beim geringsten Zweifel: Legen Sie einfach auf und wenden Sie sich mit einem neuen Anruf an den Polizei-Notruf unter 110!
Innenminister Reinhold Jost
Auf dieser Website finden Sie eine Übersicht der aktuell gängigen Betrugs-Maschen. Darüber hinaus geben wir Ihnen Handlungsempfehlungen zum Schutz vor Enkeltrick & Co.
Bleiben Sie wachsam!
Ihr Reinhold Jost
Minister für Inneres, Bauen und Sport
Ihre Polizei rät:
- Seien Sie misstrauisch, wenn am Telefon oder über einen Messenger-Dienst Bargeld, Wertsachen oder eine Überweisung von Ihnen verlangt werden!
- Selbst wenn angebliche Verwandte sich unter einer unbekannten Nummer melden, fragen Sie zuerst unter den Ihnen bekannten Kontaktdaten nach.
- Lassen Sie sich niemals am Telefon unter Druck setzen! Legen Sie einfach auf – auch mehrfach!
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der eine angebliche Amtsperson kommt! Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst oder fragen Sie die Telefonauskunft.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Fremde – auch nicht an angebliche Polizisten!
- Wenden Sie sich im Zweifel an Nachbarn oder enge Vertraute. Schildern Sie diesen verdächtige Anrufe.
- Wählen Sie schon beim geringsten Verdacht den Polizei-Notruf: 110
Hilfreiche Downloads:
Unter den folgenden beiden Links können Sie sich die wichtigsten Informationen rund um das Thema und Handlungsempfehlungen für den Ernstfall herunterladen. Das Poster eignet sich auch zum praktischen Ausdruck für zu Hause:
Broschüre: Enkeltrick & Co. - nicht mit uns! (PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Poster: Enkeltrick & Co. - nicht mit uns! (PDF, 4MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Alternativ können Sie sich unter diesem Link die Broschüre auch in gedruckter Form kostenfrei bestellen.
Wie läuft so eine Betrugsmasche ab?
Im Folgenden stellen wir Ihnen beispielhaft einige Betrugsmaschen, sogenannte Legenden, vor:
Legende I: Schockanruf
Eine der schlimmsten Varianten des Enkeltricks nutzt die fortwährenden Ängste und Sorgen von Eltern um ihre Kinder aus.
Bei einem Schockanruf geben sich die Betrüger Ihnen gegenüber am Telefon als vermeintlich
- enge Verwandte (z. B. Kinder oder Enkelkinder)
- Polizeibeamte
- Rechtsanwälte, Staatsanwälte oder Richter
aus und täuschen eine Notsituation vor. Sie berichten etwa von einem schlimmen Verkehrsunfall, bei dem eine oder mehrere Personen schwer verletzt oder gar getötet worden seien. Unfallverursacher ist angeblich ein enger Verwandter von Ihnen. Das vermeintliche Familienmitglied meldet sich meist auch selbst am Telefon und gibt sich dabei völlig aufgelöst, weinend und kreischend. Damit Ihr Angehöriger nicht sofort verhaftet werde, müssten Sie dringend eine Kaution (Bargeld oder auch Wertsachen) an Polizei oder Justiz übergeben.
Um die Glaubwürdigkeit dieser Legende zu untermauern, rufen zusätzlich oft angebliche Polizisten, Staatsanwälte oder Richter bei Ihnen an.
Bei einer abweichenden Legende meldet sich ein vermeintlicher Arzt bei Ihnen und berichtet, dass ein Angehöriger von Ihnen mit schweren Verletzungen im Krankenhaus liege. Zur sofortigen Beschaffung eines überlebenswichtigen Medikaments müssten Sie dringend einen hohen Geldbetrag bezahlen.
Sollten bei Ihnen im Verlauf solcher Telefonate Zweifel an der jeweiligen Geschichte aufkommen, verstehen es die Täter immer wieder, Sie unter Druck zu setzen. Dabei kommen sowohl vermeintliches Mitgefühl als auch handfeste Drohungen zum Einsatz. Oft ist diese Art von Betrugsdelikten mit mehrstündigem, manchmal mehrtägigem Telefonterror verbunden.
Ziel der Masche ist es immer, so viel Geld und Wertgegenstände als irgend möglich zu erbeuten. Die Beute wird schließlich von Mittelsmännern, etwa falschen Polizisten, abgeholt. Die Geldübergabe soll unmittelbar an Ihrer Haustür, oft jedoch an einem neutralen Ort erfolgen (z. B. in der Nähe eines Gerichtsgebäudes).
In Deutschland verlangen Polizei oder Staatsanwaltschaft niemals eine Kaution!
Die Behandlung von Unfallopfern und Patienten erfolgt immer auch ohne Vorauszahlung.
Legende II: Einbrecherbande
Bei dieser Betrugsmasche wird auf das Vertrauen vor allem älterer Menschen in die Polizei gesetzt:
In der Hauptrolle ein angeblicher Polizist oder Zivilfahnder. Dieser meldet sich entweder per Telefon bei Ihnen, oder er steht direkt vor Ihrer Haustür. Spätestens zur Übergabe der Beute tritt er auf jeden Fall persönlich in Erscheinung.
Die Legende bei dieser Variante handelt von einer angeblichen Einbrecherbande, die in Ihrer Nachbarschaft auf Beutezug unterwegs sei. Die Einbrecher hätten demnach in den zurückliegenden Stunden oder Tagen schon einiges an Bargeld, Schmuck und anderen Wertsachen in der Umgebung gestohlen. Einen der Täter habe die Polizei allerdings mittlerweile auf frischer Tat ertappt und festgenommen.
Dieser habe im Verhör wichtige Informationen zu seinen Komplizen preisgegeben und auch von den weiteren Planungen der Bande berichtet. Auf einem Zettel, der bei ihm sichergestellt worden sei, wären auch die Adressen weiterer Einbruchsziele aufgelistet. Darunter auch Ihr Haus.
Die angeblichen Gesetzeshüter bieten sich bei dieser Betrugsmasche im weiteren Verlauf der Legende an, Ihr Geld und Ihre Wertgegenstände in Gewahrsam zu nehmen. Wenn die angeblichen Einbrecher dingfest gemacht worden seien, werde natürlich alles wieder an Sie zurückgeben. Bis dahin wird Ihnen empfohlen, niemandem die Tür zu öffnen und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Haben Sie Wertgegenstände und/ oder höhere Geldbeträge bei Ihrem Geldinstitut deponiert, werden die Legenden dahingehend ergänzt bzw. abgeändert, dass ein Bankmitarbeiter mit den Tätern zusammenarbeiten würde. Daher seien Geld und Wertsachen auf der Bank oder Sparkasse nicht mehr sicher. Um den betreffenden Bankmitarbeiter zu überführen, werde aber dringend Ihre Hilfe benötigt. Bei dieser Variante sollen Sie dann Geld und Wertsachen bei Ihrem Geldinstitut abholen und dem oder den angeblichen Polizisten in vorübergehendes Gewahrsam übergeben.
Polizei und Justiz nehmen niemals Geld oder Wertgegenstände entgegen!
Legende III: Unsicheres Geldinstitut
Die Legende bei dieser Variante vermittelt den Eindruck, dass Ihr Geld oder Ihre Wertgegenstände bei Ihrer Bank oder Sparkasse nicht mehr sicher sind.
Auch hier tritt entweder ein falscher Polizist oder ein angeblicher Bankmitarbeiter in Erscheinung. Er berichtet von verdächtigen Kontobewegungen bei anderen Kunden. Dabei seien durch unbekannte Täter schon größere Summen erbeutet worden. Wahlweise heißt es, Wertgegenstände seien aktuell bei der Bank nicht sicher.
Am Ende dieser Erzählung werden Sie dann aufgefordert, Ihre Kontodaten und dazugehörige PIN- und TAN-Nummern anzugeben. Mit diesen Informationen wird in der Folge Ihr Konto leergeräumt. Wahlweise sollen Sie den Inhalt Ihres Schließfachs ähnlich wie bei der „Einbrecher“-Legende vorübergehend in Polizeigewahrsam übergeben.
Polizeibeamte oder Bankmitarbeiter fragen niemals nach Ihrem Besitz oder nach Kontodaten!
Legende IV: Neue Handy-Nummer
Für die Täter hinter dieser Betrugsmethode geht es in der Regel darum, mit geringem Aufwand bei möglichst vielen Menschen vergleichsweise kleine Beträge abzugreifen.
Sie erhalten dazu auf Ihr Smartphone mittels Messenger Dienst (z. B. SMS, WhatsApp, Signal) eine elektronische Nachricht von einem vermeintlichen Familienmitglied. Darin wird behauptet, dass Ihr Angehöriger eine neue Telefonnummer habe. In der Folge werden Sie bei dieser Masche von Ihrem angeblichen Verwandten dazu aufgefordert, ganz kurzfristig Geld etwa für eine wichtige Anschaffung zu überweisen oder die Anzahlung für die neue Wohnung einem Notar oder dessen Gehilfen zu übergeben. Bei nächster Gelegenheit werde Ihnen der Betrag natürlich sofort zurückgezahlt.
Speichern Sie die angeblich neue Nummer nicht ab! Rufen Sie Ihre Angehörigen immer zuerst unter der Ihnen bekannten Nummer an.
Legende V: Falsches Gewinnversprechen
Beim falschen Gewinnversprechen wird Ihnen vermittelt, dass Sie einen hohen Geldbetrag gewonnen hätten.
Der Gewinn werde Ihnen von einem Mitarbeiter des Gewinnspielunternehmens, wahlweise von einem Notar, persönlich übergeben. Dabei würden jedoch Gebühren anfallen. Diese sollen Sie im Zuge der Geldübergabe entrichten.
Um die Gewinnübergabe vermeintlich so einfach wie möglich zu gestalten, sollen Sie die anfallenden Kosten mit Gutscheinkarten (z. B. Google Play-Karten) begleichen. Solche Gutscheinkarten können z. B. an Tankstellen erworben werden.
Am Tag der Gewinnauszahlung melden sich die Betrüger wieder bei Ihnen und informieren Sie darüber, dass die Übergabe verschoben werden müsse. Die Gutschein-Codes sollen Sie jedoch sofort am Telefon übermitteln. Damit könne überprüft werden, dass Sie sich auch wirklich um die Gebühr gekümmert haben.
Mit diesen Codes können die Kriminellen aber sofort online die Gutscheinkarten einlösen. Zu einer Gewinnübergabe an Sie kommt es natürlich nicht mehr.
Bitte überlegen Sie zuerst, ob Sie überhaupt bei einem Gewinnspiel oder Preisausschreiben mitgemacht haben.
Der Fall des Monats:
In unserer Serie „Fall des Monats“ stellen wir Ihnen Fälle von „Enkeltrick & Co.“ vor, die sich im Saarland tatsächlich zugetragen haben. Die personenbezogenen Angaben sind dabei anonymisiert.
Der Fall des Monats April: Tochter angeblich Unfallverursacherin
Schwerkranke Regina P. Opfer eines Schockanrufes / Täter erbeuten Schmuck im Wert von 20.000,- Euro
Die schwerkranke Regina P. aus dem Regionalverband Saarbrücken ist im Oktober 2022 Opfer von Telefonbetrügern geworden. Zunächst meldet sich bei ihr eine weinende Frau mit tränenreicher, kreischender Stimme: „Mama, ich habe jemanden überfahren.“ Regina P. ist geschockt und glaubt in dieser Stresssituation tatsächlich ihre Tochter am Telefon erkannt zu haben. Dann wechselt der Gesprächspartner. Ein vermeintlicher Polizist berichtet Regina P., dass ihre Tochter mit dem Auto eine rote Ampel übersehen und einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Durch den Unfall sei eine junge Frau ums Leben gekommen. Die Tochter befände sich deshalb jetzt in Untersuchungshaft.
Erneut wechseln dann die Gesprächspartner und ein vermeintlicher Staatsanwalt übernimmt in sachlichem Ton das Telefonat. Er erklärt Regina P., dass ihre Tochter mit einer langen Haftstrafe rechnen müsse. Durch Zahlung einer Kaution in Höhe von 72.000 € könne sie jedoch freikommen. Durch geschickte Gesprächsführung aus einem Wechsel von scharfem Ton und gutem Zureden erlangt der angebliche Staatsanwalt im weiteren Telefonat Detailwissen zu den persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen von Regina P. So erfährt er, dass sie Schmuck im Wert von rund 20.000 € zu Hause aufbewahrt und aufgrund ihrer Erkrankung das Haus ohne Hilfe nicht verlassen kann. Vor diesem Hintergrund zeigt sich der angebliche Staatsanwalt mit dem Schmuck als Kaution einverstanden und kündigt an, ein Gerichtsvollzieher werde die Wertsachen im Laufe des Tages abholen. Dieser erscheint nachmittags bei Regina P. und nimmt den Schmuck entgegen. Bis die Person das Anwesen mit der Beute wieder verlassen hat, halten die Telefonbetrüger den telefonischen Kontakt zu ihrem Opfer aber noch aufrecht und Regina P. damit unter ihrer Kontrolle.
Gut zu wissen: Die Strafprozessordnung sieht keinerlei Kautionszahlung vor. Polizei oder Justiz nehmen niemals Geld oder Wertgegenstände entgegen.
Innenminister Reinhold Jost: „Diese ausschließlich auf Lügen basierende Betrugsmasche macht deutlich, dass die kriminellen Täter völlig skrupellos vorgehen. Bleiben Sie wachsam, und legen Sie einfach auf, wenn Sie am Telefon unter Druck gesetzt werden. Verständigen Sie anschließend sofort die Polizei unter 110“.
Der Fall des Monats Mai: Falsche Polizisten erbeuten viel Geld
73-Jährige im Kreis Saarlouis Opfer von Betrügern / angeblich Diebesbande in der Nachbarschaft
Im „Fall des Monats“ berichten Polizei und Innenministerium über Straftaten aus dem Bereich „Enkeltrick & Co.“, die sich im Saarland zugetragen haben. Die personenbezogenen Angaben sind dabei anonymisiert.
Falsche Polizeibeamte haben im November 2022 einen hohen Geldbetrag von einer 73-jährigen Frau im Landkreis Saarlouis erbeutet. Die Geschädigte Hildegard T. wurde am 18. November Opfer eines Telefonbetrügers. Dieser gab sich als Kommissar eines angeblichen Raubdezernats K4 aus. Der falsche Polizist berichtete gegenüber der 73-Jährigen, dass am Morgen in ihrer Nachbarschaft eingebrochen worden sei. Die Kripo habe zwischenzeitlich zwei Täter dingfest gemacht. Bei ihnen sei eine Liste mit weiteren Einbruchszielen gefunden worden. Auf dieser stehe auch das Haus von Hildegard T. Auch bestünde der Verdacht, dass ein Mitarbeiter ihrer Hausbank ebenfalls zur Bande gehört. Um den Besitz der Frau zu schützen, müsse die Polizei ihr Geld und alle Wertgegenstände in Gewahrsam nehmen, bis alle Bandenmitglieder gefasst seien. Als erstes müsse sie daher zur Bank gehen und ihr Schließfach leeren.
Hildegard T. hegte keinerlei Zweifel an den Ausführungen des falschen Polizisten und suchte sofort ihre Bank auf. Dort entnahm sie aus ihrem Schließfach Goldbarren und einen hohen fünfstelligen Geldbetrag. Pflichtschuldig und arglos informierte die 73-Jährige danach den angeblichen Kommissar darüber. Dieser wies sie an, Hab und Gut einer Kollegin an der Haustür zu übergeben, die gleich komme. Bis dahin dürfe Hildegard T. mit niemandem Kontakt aufnehmen.
Langsam wurde die 73-Jährige misstrauisch und äußerte ihre Bedenken. Der falsche Polizist erklärte Hildegard T. barsch, dass sie die Ermittlungen nicht behindern dürfe. Er erwarte von ihr, dass sie ihrer Pflicht zur Mitwirkung an den polizeilichen Maßnahmen nachkomme, sonst müsse die Kosten des Einsatzes tragen. Noch während des Telefonats klingelte es an der Haustür. Dort stand eine Frau und forderte Hildegard T. auf, ihr das Geld und die Goldbarren auszuhändigen. Nachdem diese sich weigerte, kam es zwischen den beiden zu einem Handgemenge. Dabei stürzte die ältere Frau und verletzte sich. Die Täterin schaffte es noch, das Bargeld an sich zu nehmen und floh.
Telefonbetrug kann jeden treffen:
Die fünf beschriebenen Legenden geben Ihnen eine erste Übersicht über aktuell gängige Betrugsmuster. Im Einzelfall können die Täter die jeweilige Masche blitzschnell an Ihre Reaktionen anpassen. Die Legenden können auch miteinander kombiniert werden, und die skrupellosen Betrüger lassen sich regelmäßig neue Maschen einfallen.
Mit den folgenden Tipps möchten wir Sie bestmöglich auf den Ernstfall vorbereiten. Bleiben Sie wachsam, und informieren Sie bitte auch Angehörige, enge Vertraute und Nachbarn über die Gefahr, die von Enkeltrick & Co ausgeht.
Seien Sie immer misstrauisch, wenn…
- … sich Anrufer nicht mit Namen melden, aber als Verwandte ausgeben.
Bitten Sie Anrufer immer, ihren Namen zu nennen. Lassen Sie sich nicht darauf ein, selbst den Namen erraten zu müssen – damit geben Sie Betrügern bereits wichtige Informationen preis. - … ein unbekannter Anrufer Geld und Wertsachen von Ihnen verlangt.
Legen Sie auf, und wenden Sie sich sofort an die Polizei unter der Notrufnummer 110. - … sich Anrufer als Polizisten ausgeben und sich nach Bargeld und Wertsachen im Haus erkundigen.
Polizisten fragen Sie nicht nach Ihrem Besitz und nehmen niemals Geld oder Wertsachen entgegen. - … Anrufer Sie unter Druck setzen wollen.
Legen Sie sofort auf, und wenden Sie sich unter der Notrufnummer 110 an die Polizei. - … ein Anruf über die Nummer 110 bei Ihnen eingeht.
Die Polizei wird sich niemals unter der Notrufnummer 110 bei Ihnen melden! Legen Sie sofort auf, und betätigen Sie für den Notruf nicht die Wahlwiederholung. Geben Sie die 110 neu ein.
Kommen Sie den kriminellen Betrügern zuvor:
Ihr Telefonbucheintrag kann den Tätern bereits Hinweise auf Ihr Alter und Ihre Lebenssituation geben.
Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen oder streichen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags können Sie sich direkt an Ihren Telefonanbieter wenden.
Bewahren Sie höhere Geldbeträge und teuren Schmuck nicht zuhause auf. Das macht es sowohl Betrügern als auch Einbrechern unnötig leicht.
Hinterlegen Sie höhere Geldbeträge immer auf Ihrem Sparkonto. Verwahren Sie wertvollen Schmuck und andere Wertsachen in einem Bankschließfach.
Sind Sie bereits Betrugs-Opfer geworden?
- Schämen Sie sich nicht dafür - das kann wirklich jedem passieren!
- Helfen Sie anderen, und zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an: Onlinewache. Das unterstützt die Ermittler dabei, neue Betrugsmaschen frühzeitig zu erkennen und kriminelle Banden zu überführen.
Denken Sie daran:
Die vorgestellten Legenden werden von den kriminellen Banden immer wieder variiert. Es können andere Akteure in Erscheinung treten und unzählige andere Geschichten erfunden werden. Für Sie gilt jedoch immer:
- Wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt, ist es nicht unhöflich einfach aufzulegen!
- In Deutschland verlangen Polizei oder Staatsanwaltschaft niemals Kautionen!
- Die Polizei wird Sie niemals dazu auffordern, Geld oder Wertsachen auszuhändigen!
- Die Polizei ruft niemals unter der Nummer 110 an!
- Ausländische Polizei ruft niemals direkt bei Ihnen an!
- Notare lassen niemals Geld bei Ihnen abholen!
- Händigen Sie niemals fremden Menschen Geld oder Wertsachen aus!
- Bankmitarbeiter fragen Sie niemals nach Ihren Passwörtern oder TAN-Nummern!
- Geben Sie am Telefon niemals Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis!
- Eine Schadenersatzforderung, eine Krankenhausrechnung oder eine gerichtliche Mitteilung werden immer schriftlich zugestellt!
Video-Statement des Ministers Reinhold Jost: