| Ministerium für Inneres, Bauen und Sport | Bundesbau

Führungswechsel im Amt für Bundesbau in Rheinland-Pfalz

Simon Reinhard Simon Reinhard
Foto: Angelika Stehle

Neuer Direktor des Amtes für Bundesbau Rheinland-Pfalz mit Sitz in Mainz ist seit 1. November 2019 Reinhard Simon. Er folgt Christoph Strohschneider nach. Das rheinland-pfälzische Finanzministerium richtete im Zentrum Baukultur in Mainz (Rheinstraße 55) am Mittwoch, 20. November 2019 eine Feierstunde zur offiziellen Verabschiedung von Christoph Strohschneider und zur Amtseinführung seines Nachfolgers Reinhard Simon aus. 
Christoph Strohschneider war als Direktor des Amtes für Bundesbau stets ein Mann der klaren Worte und der zügigen und dennoch durchdachten Entscheidungen: Nach seinem Studium der Architektur an der TU München machte er sich als Projektleiter in der Bauindustrie bei schlüsselfertigen Großprojekten in ölfördernden Ländern Afrikas und des Mittleren Ostens einen Namen. Es folgte die Bauherrentätigkeit im weltweiten Bau- und Immobilienmanagement eines großen deutschen Markenartiklers; bevor er im November 2002 als Niederlassungsleiter des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) Koblenz seinen Dienst aufnahm.
13 Jahre lang managte er anschließend seit 2006 als Direktor des ABB sämtliche Bauaufgaben des Bundes, der Bundeswehr und der Gaststreitkräfte in Rheinland-Pfalz. Und das mit Haut und Haaren – und einer Menge Herzblut. In dieser Zeit hat er wichtige Organisationsänderungen im Bereich Bundesbau begleitet und mit vorbereitet, auch nach Erreichen des Rentenalters blieb er dem ABB und dem Bund noch zwei weitere Jahre lang verbunden, bevor er mit jetzt 67 Jahren Abschied aus der aktiven Arbeitszeit genommen hat.
Auch Reinhard Simon war zuvor Niederlassungsleiter des LBB in Koblenz, bevor er nun seinen beruflichen Radius als Direktor des ABB nach Mainz richtet – wieder einmal. Hier war er bereits vor einigen Jahren als Spartenleiter Landesbau und auch Bundesbau in der LBB-Zentrale tätig. Der 60-jährige Architekt gilt als kompetente und zugewandte Führungskraft mit Sachverstand und Einfühlungsvermögen. Seit 1982 ist er in der rheinland-pfälzischen Bauverwaltung beschäftigt und hat an vielen Standorten in unterschiedlichen Aufgabenbereichen und Leitungsfunktionen gearbeitet – unter anderem als Leiter der LBB-Niederlassungen an den Standorten Diez und Trier. An seinem ersten Tag als Direktor im Amt für Bundesbau stellte er sich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor als Direktor, dem an einer sachlichen, vertrauensvollen und wertschätzenden Zusammenarbeit sehr gelegen ist. Sein Motto ist das AKV-Prinzip, das besagt, dass Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung untrennbar miteinander verbunden sein müssen.
Das Amt für Bundesbau (ABB) übernimmt in Rheinland-Pfalz die Bauherrenaufgaben des Bundes, wenn es um Baumaßnahmen der Bundeswehr, der Gaststreitkräfte, der NATO und Baumaßnahmen im zivilen Bereich geht. Die eigenständige Landesoberbehörde ist als Organ des Bundes tätig. Sie wird - als vom Land dem Bund entliehenes Organ - im funktionalen Sinne Teil der Bundes(bau)verwaltung. Bei der Realisierung der Bauaufgaben des Bundes stützt sich das ABB auf den LBB, der operativ für die Planung und Durchführung der Bauaufgaben des Bundes in Rheinland-Pfalz verantwortlich ist. Die Fachaufsicht über den LBB obliegt dem ABB, soweit der Betrieb für den Bund tätig ist, während die Dienstaufsicht über den LBB insgesamt in der Zuständigkeit des Ministeriums der Finanzen Rheinland-Pfalz liegt. Der LBB wurde 1998 als Nachfolger der rheinland-pfälzischen Staatsbauverwaltung gegründet. Neben der Zentrale mit Geschäftsleitung und Stabsfunktionen für Immobilien- und Baumanagement besteht er aus acht Niederlassungen. Niederlassungsübergreifend verfügt er über Expertenwissen aus den Bereichen Hochbau, Tiefbau/Bauingenieurwesen, Elektrotechnik und Versorgungstechnik. 
Arbeitsschwerpunkte des ABB sind die Beratung der Nutzer sowie Vorbereitung, Controlling und Koordination der vom Bundesbau im LBB umgesetzten Bauprojekte. Hinzu kommen das Wahrnehmen der Verfahrensstandschaft für die US-Gaststreitkräfte, die Mitwirkung in Arbeitskreisen des Bundes zur baufachlichen Grundsatzarbeit und die Durchführung von Schlichtungsverfahren. Darüber hinaus übernimmt das ABB Aufgaben bei der Überwachung, Beurteilung und Durchführung von Vergabeverfahren im Zusammenhang mit Projekten des Bundes oder für die Gaststreitkräfte. In vielen Bereichen nimmt das ABB inzwischen auch übergeordnete, bauverwaltungsübergreifende Aufgaben für den Bundesbau wahr. So wurden in den letzten Jahren beim ABB z.B. ein Kompetenzzentrum Building Information Modeling (BIM – volldigitalisierte Methode zum vernetzten Planen, Bauen und Bertreiben von Gebäuden) im Bundesbau sowie Geschäftsstellen für eine bauverwaltungsübergreifende, bundesbauspezifische Fortbildung und für die Öffentlichkeitsarbeit im Bundesbau eingerichtet. 
Die Bauausgaben für Maßnahmen des Bundes in Rheinland-Pfalz betrugen zwischen 2006 und 2018 3 Milliarden Euro. Durch den dort deutlich anwachsenden Infrastruktur- und Baubedarf der Bundeswehr und der US-Gaststreitkräfte steht der Bundesbau in Rheinland-Pfalz vor der großen Herausforderung, den Bauumsatz in den nächsten Jahren deutlich zu steigern.

(Amt für Bundesbau, Mainz)