„Tag der Städtebauförderung“
Bauminister Reinhold Jost und Staatssekretär Torsten Lang besichtigen kommunale Projekte
Am 13. Mai findet der „Tag der Städtebauförderung“ 2023 statt. Zum 1. Mal wird es dabei statt einer zentralen 13 dezentrale Veranstaltungen in 12 saarländischen Kommunen geben.
Aus diesem Anlass wird sich Bauminister Reinhold Jost vor Ort über die kommunalen Projekte der Städtebauförderung in Blieskastel und St. Ingbert informieren.
Blieskastel stellt zum „Tag der Städtebauförderung“ das neu hergerichtete Gebäude der ehemaligen Metzgerei Derschang vor, das in Zukunft unter anderem die Stadtbücherei sowie das Stadtarchiv beherbergen soll und speziell zu diesem Zweck von dem Eigentümer denkmalgerecht umgebaut wurde. Die Sanierung war Teil der bereits seit 2009 aktiven Gesamtmaßnahme „Altstadt Blieskastel“ im Programm „Lebendige Zentren“, ehemals „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat die Stadt für Projekte dieser Gesamtmaßnahme Zuwendungen in Höhe von rund 3 Millionen Euro erhalten. Für private Modernisierungsmaßnahmen wurden Eigentümern Zuschüsse von ca. 605.000 Euro bereitgestellt.
„Die Erhaltung und Nutzung historischer Bausubstanz in Altstädten wie Blieskastel ist für Hauseigentümer und Kommune eine Daueraufgabe. Mit Hilfe der Städtebauförderung konnten schon mehr als 30 private Modernisierungsmaßnahmen in Blieskastel bezuschusst werden. Mit dem Einzug der städtischen Bücherei in die Kardinal-Wendel-Str. 17 profitieren alle: Der Eigentümer hat einen verlässlichen Mieter, die Altstadt erfährt eine kulturelle Belebung und die Bürgerinnen und Bürger von Blieskastel können im historischen Ambiente in den Büchern stöbern“, so Bauminister Reinhold Jost.
In St. Ingbert besucht der Minister zunächst die Alte Baumwollspinnerei, die zukünftig das Albert-Weisgerber-Museum beheimaten sowie auch von der städtischen Verwaltung genutzt werden soll. Die ehemalige Justizvollzugsanstalt in der Nachbarschaft wird ebenfalls mit Unterstützung aus der Städtebauförderung zur städtischen Musikschule umgebaut. Beide Gebäude sind am „Tag der Städtebauförderung“ zu besichtigen, die künftigen Nutzungen sollen die lange leerstehenden Gebäude wieder in das Quartier einbeziehen und die Stadtmitte attraktivieren und beleben.
Staatssekretär Torsten Lang wird zudem an der St. Wendeler Veranstaltung anlässlich des „Tags der Städtebauförderung“ teilnehmen: dort ist die Besichtigung eines privat erneuerten, alten Bauernhauses im Stadtteil Hoof vorgesehen. Die Stadt unterstützt solche Maßnahmen finanziell mit Mitteln aus einem 2018 von ihr aufgelegtem Förderprogramm zur Sanierung privater Objekte. Voraussetzung für einen Zuschuss ist unter anderem, dass sich die Gebäude in förmlich festgelegten Sanierungsgebieten befinden, die St. Wendel über alle Ortskerne seiner Stadtteile gelegt hat. Zusätzliche Städtebaufördermittel gibt es jedoch nur dann, wenn es sich gleichzeitig um ein ausgewiesenes Städtebaufördergebiet handelt. In allen anderen Fällen kommt die Zuwendung allein von der Kommune.
„Das Bauernhaus in Hoof liegt nicht in einem Städtebaufördergebiet. Dennoch ist es durchaus passend, dieses sanierte Gebäude am Tag der Städtebauförderung vorzustellen, denn es kann als Musterbeispiel und Anregung für ähnliche Projekte dienen, für die dann gegebenenfalls eine Unterstützung durch Städtebaufördermittel möglich wäre“, so der Staatssekretär.
„Es ist wichtig, für potentielle Bauherren, Eigentümer oder Investoren einen Anreiz für solche Maßnahmen zu schaffen. Am Förderprogramm der Stadt St. Wendel zeigt sich, wie Bund, Land und Kommunen gemeinsam zur Erfüllung dieser Aufgabe beitragen können: indem sie beispielsweise vielfältige Förderoptionen für private Modernisierungsmaßnahmen anbieten.“
Eine Gesamtübersicht über das Programm am Tag der Städtebauförderung gibt es unter https://www.tag-der-staedtebaufoerderung.de/programm-2023
Hintergrund:
Seit 1971 ist die Städtebauförderung zentraler Bestandteil der Stadtentwicklungspolitik des Landes und der saarländischen Städte und Gemeinden. Mit ihrer Unterstützung sollen städtebauliche und funktionale Missstände beseitigt werden. In den vergangenen 50 Jahren hat das Saarland in diesem Zusammenhang insgesamt rund 200 städtebauliche Gesamtmaßnahmen finanziell unterstützt und hierfür Mittel (Bund/Land/Gemeinde) von über 600 Millionen Euro bereitgestellt. Ziel aller Gesamtmaßnahmen ist die Herstellung von nachhaltigen städtebaulichen Strukturen und die Umsetzung einer integrierten und ganzheitlichen Stadtentwicklung.
Die aktuellen Herausforderungen für die Innenstädte und Ortskerne, die durch die Corona-Pandemie verstärkt wurden, wie die Zukunft des stationären Einzelhandels in den Innenstädten und die Konkurrenz durch den Online-Handel oder die Bedeutung von attraktiven Freibereichen in den Stadt- und Ortskernen bis hin zum Klimaschutz, werden zukünftige Themen in der Stadtentwicklung und somit auch in der Städtebauförderung sein. Daneben geht es vor allem in den kleineren Gemeinden um die Lebensfähigkeit der Ortskerne, um die Anpassung der Infrastruktur an künftige Bedarfe und um die Attraktivität für ihre Bewohner.
Der „Tag der Städtebauförderung“ wurde seit 2015 jährlich zentral für das Saarland in einer saarländischen Kommune veranstaltet. 2023 gibt es jedoch eine Neuerung: statt einer finden 14 dezentrale Veranstaltungen in 13 saarländischen Kommunen statt. Der „Tag der Städtebauförderung“ soll der Bevölkerung Informationen zu Aufgaben, Umsetzung und Ergebnissen der Städtebauförderung näherbringen. Auf diese Weise sollen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sowie lokale Akteure zur Mitwirkung an Entwicklungen der Quartiere in den Städten und Gemeinden motiviert werden. Gleichzeitig soll das bisherige Engagement aller Akteure in den Prozessen der Stadtentwicklung gewürdigt werden.
Medienansprechpartner
Jörg Hektor
Pressesprecher
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