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Landesforschungsförderungsprogramm (LFFP Saar)

Das Ministerium der Finanzen und für Wissenschaft des Saarlandes hat 15 wegweisende Forschungsprojekte an saarländischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen ausgewählt, die aus dem Landesforschungsförderungsprogramm (LFFP Saar) gefördert werden. Ziel der Initiative ist es, mit einer landesseitigen Frühphasenförderung die saarländische Wissenschaftslandschaft zu stärken, externe Drittmittelanträge strategisch vorzubereiten und die wirtschaftliche Transformation des Saarlands zu unterstützen.

 

Mit einer Förderung von bis zu 60.000 Euro pro Projekt werden im Rahmen des Open Calls „Drittmittel.Transformation.Saarland“  vielseitige Forschungsansätze finanziert. Diese decken ein breites thematisches Spektrum ab: Von der praxisnahen medizinischen Versorgungsforschung über innovative Ingenieurwissenschaften bis hin zu wegweisenden Sozialwissenschaften – alle ausgewählten Projekte greifen aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel oder Künstliche Intelligenz auf. Beispiele sind die Entwicklung effizienter Reinigungssysteme für Photovoltaik-Anlagen, sprachbasierte Assistenzsysteme für den Alltag oder die KI-gestützte Bewertung klimapolitischer Maßnahmen. „Die thematische Vielfalt belegt die Innovationskraft und Findigkeit unserer saarländischen Forschungseinrichtungen, die wir mit unserer Seed-Förderung unterstützen“, betont Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker.

 

Mit dem Förderprogramm unterstreicht das Ministerium die Bedeutung einer frühen und vergleichsweise unbürokratischen Unterstützung. „Die ausgewählten Projekte verdeutlichen die Innovationskraft und Agilität unserer Forscherteams, die wir mit unserer Frühphasenförderung fördern und ermutigen. Angesichts der Komplexität der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen ist es gut, dass wir mit diesem Instrument kleine, neue und kühne Forschungsprojekte unterstützen können, die das Potenzial haben, zukunftsweisend für das Saarland zu werden“, so von Weizsäcker.

Übersicht der ausgewählten Projekte

Lehrforschung interprofessionelle Lehre : Sicherung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum des Saarlandes

Kurzbeschreibung:

Aufbau einer interprofessionellen Lehre zur Sicherung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum des Saarlandes im Rahmen eines neuartigen medizindidaktischen

Lehrforschungsprojekt an der Universität des Saarlandes

Institution:

Universität des Saarlandes

Forschungs- und Entwicklungsumgebung zur Erzeugung von faser- und drahtförmigen Funktionselementen für Sensorik, Aktorik und Medizintechnik (FuE-Faser-SAM)

Kurzbeschreibung:

Aufbau einer Forschungs- und Entwicklungsarbeit, um neuartige dünne, kreisförmige und langgestreckte Funktionselemente zu realisieren.

Institution:

htw

3D-Skalierung von Algenkultivierungen für den industriellen Großmaßstab

Kurzbeschreibung:

Inhaltliche Grundlage bildet ein an der htw saar neu entwickelter Typ eines skalierbaren Photobioreaktors zur Algenzucht. Mit Algen können alle Produkte hergestellt werden, die bisher aus fossilen Quellen gewonnen werden. Die industrielle Nutzung dieser Möglichkeit scheitert in der Realität bisher an fehlenden Kultivierungskonzepten zur ökonomischen Umsetzung im Großmaßstab.

Institution:

htw

Smarte PV-Anlagen Reinigung - SPAR

Kurzbeschreibung:

Gewerbliche PV-Anlagen stellen ein relativ neues Feld für Energieversorger dar. Derzeit gibt es weder weit verbreiteten oder standardisierten Wartungs- und Inspektionspläne. Die Reinigung von PV-Anlagen ist jedoch entscheidend für deren optimale Leistung. Eine regelmäßige Reinigung ist unerlässlich, um den Energieertrag zu maximieren. Energieversorger stehen aber vor der Herausforderung, die hohen Reinigungskosten gegen die effiziente Energieerzeugung abzuwägen. Eine innovative Projektidee zielt darauf ab, ein smartes und automatisiertes Reinigungssystem zu entwickeln, das Sensorik, Datenanalyse und Drohnentechnik kombiniert.

Institution:

htw

DigiFlex - Energie-Flexibilität für Industrie und Gewerbe durch Digitale Zwillinge

Kurzbeschreibung:

Mittelfristig werden durch das verpflichtende Energiemonitoring nach dem Energieeffizienzgesetz immense Datenbestände in Industrie und Gewerbe entstehen, welche zunächst lediglich zu Dokumentationspflichten gespeichert werden. Diese Daten bieten ein erhebliches Potenzial für die Betriebsanalyse und Effizienzoptimierung. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mit den zukünftig vorhandenen Daten aus dem Energiemonitoring Digitale Zwillinge mit einer generischen Modellstruktur möglichst automatisiert zu erzeugen und im Zusammenwirken mit Kl-Methoden die komplexen Elektrizitätsmarktprozesse zu beherrschen, um durch eine Multi-Market-Optimierung die Strombeschaffungskosten für energieintensive Unternehmen zu senken und gleichzeitig das Energiesystem resilienter zu machen.

Institution:

Universität des Saarlandes

Kontrollierte Strukturierung von Polymermembranen aus einem Tieftemperaturprozess - StruMem

Kurzbeschreibung:

Im beantragten Vorhaben soll ein größerer Projektantrag im Umfang von ca 250.000 Euro ausgearbeitet und eingereicht werden.

Dazu sollen zunächst Polymermembranen aus einem neuen schonenden Herstellverfahren durch Anwendung eines ungefährlichen, nachhaltigen Lösemittels strukturiert werden. Die Membranen sollen sich durch einegezielt einstellbare Porenstruktur und einen hohen Flux auszeichnen. Beim Einsatz der neuen Membranen in der Filtration von Wasser soll sich der Filtrationsdruck über die Membran im Vergleich zu herkömmlichen Membranen verringern, um Energie und Ressourcen zu schonen.

Institution:

htw

Realisierung von Dielektrischen Elastomer Aktoren mit metallisch konformen Elektroden für den Einsatz in Ultraschallanwendungen

Kurzbeschreibung:

Das beantragte Vorhaben zielt darauf ab die Basis für einen multi-lateralen Förderantrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG Forschergruppe) zu legen, in dem dielektrische Elastomer-Aktoren (DEAs) mit metallischen Elektroden für die Anwendung in Ultraschallgeneratoren evaluiert und realisiert werden.

Institution:

Universität des Saarlandes

GEKKI - Evaluation klimaschützender Gesetze mittels Kl

Kurzbeschreibung:

Durch sich häufig ändernde Rechtsvorschriften im Klimaschutzbereich lässt sich die effektive Wirkung dieser Rechtsvorschriften nur schwer präzise bestimmen. Derzeit aber großes Potential für Verbesserungen: Zum einen ist ein Großteil relevanter Gesetzestexte sowie relevanter Messwerte (etwa zu Energieträgern und deren Klimabelastung) digital verfügbar. Zum anderen zeigen sich in der KI rasante Fortschritte bei der Verarbeitung von Texten in natürlicher Sprache. In dem geplanten Projekt  sollen diese unterschiedlichen Aspekte in einer Plattform zusammengeführt werden. Normative Änderungen werden mit Hilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz in Bezug zu Messwerten gesetzt, um Korrelationen zu identifizieren. Diese können Hinweise auf Zusammenhänge sein, etwa eine Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes, infolge der Einführung einer CO2-Steuer.

Institution:

Universität des Saarlandes

DALII - Digitaler Assistent für Leben, Individualität und Inklusion

Kurzbeschreibung:

Ziel des Projekts "DALII" ist die Entwicklung eines datenschutzkonformen, proaktiven und individualisierten sprachbasierten Assistenzsystems für den Alltag. Dafür werden Kl-Modelle kollaborativ von allen Nutzern gemeinsam trainiert, ohne dass sensible persönliche Daten die virtuellen Grenzen des Haushalts verlassen. Damit adressiert “DALII” die Datenschutzbedenken vieler bisheriger Nicht-Nutzer von Sprachassistenten und stellt gleichzeitig eine an die Nutzerbedürfnisse angepasste Weiterentwicklung bisheriger sprachbasierter Assistenzsysteme dar.

Institution:

Universität des Saarlandes

Untersuchung des Potentials von Additiver Fertigung (3D-Druck) von Metallen für die Gasmesstechnik

Kurzbeschreibung:

Die Messung schwach konzentrierter Gase mit teils stark unterschiedlicher Flüchtigkeit, die interessant für die Medizin oder Lebensmittelüberwachung sind, steht vor großen technischen Herausforderungen. Bisherige Methoden wiesen einige Mängel in der Genauigkeit auf. Additive Fertigungsverfahren von Metallen wie Laser Powder-Bed Fusion mit ihrer großen geometrischen Gestaltungsfreiheit ermöglichen die Anpassung von Kanalgeometrien an ideale Anströmungsbedinungen der Sensorelemente. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, eine erste Machbarkeit bezüglich additiv gefertigten Anströmkanälen für die Gasmesstechnik aufzuzeigen und auf der Grundlage der gemeinsam gewonnenen Erkenntnisse ein größeres, gemeinsames Drittmittelprojekt - idealerweise mit Beteiligung eines Unternehmens – einzuwerben.

Institution:

Universität des Saarlandes

Effizientes, Digitales Legal Requirements Management (EDiLRQ)

Kurzbeschreibung:

"Im Projekt EDiLRQ soll die digitale Modellierung von Gesetzen und weiteren Vorschriften

(Technische Richtilinien, Standards etc.) im Zusammenhang mit der Entwicklung, Zulassung (Homologation) und Produktion von Automobilen erforscht werden. Ziel ist der Entwurf einer Plattform, welche bestehende und beschlossene Gesetze mittels Methoden der Sprachverarbeitung (Natural Language Processing - NLP) verarbeitet und die darin enthaltenen Regelungen in einer Ontologiedatenbank speichert.Die Datenbank soll von Akteuren in der Automobilindustrie genutzt werden können, um Anforderungen an Teile oder ganze Fahrzeuge schnell und übersichtlich abzufragen. Dadurch soll der Prozess vereinfacht werden, Fahrzeuge und Teile nach den Anforderungen bestimmter (ggf. auch mehrerer) Märkte zu entwerfen, zu bauen und anzupassen."

Institution:

Universität des Saarlandes

Sonderforschungsbereich „Intentions-basierte Interaktion“

Kurzbeschreibung:

Bei dieser Forschungsarbeit ist die Etablierung eines Sonderforschungsbereiches zu Intentions-basierter Interaktion geplant. Der SFB soll sich mit der Zukunft der Interaktion zwischen Menschen und digitalen Systemen beschäftigen, die nicht mehr kleinschrittig mit Maus und Tastatur, sondern vielmehr durch direktes Ausdrücken der Ziele und Intentionen (beispielsweise durch Spracheingabe) erfolgen wird. Hiermit strebt der SFB grundlegende wissenschaftliche Beiträge im Bereich der menschenzentrierten Künstlichen Intelligenz an.

Institution:

Universität des Saarlandes

Aufdecken, Fördern und Evaluieren multilateraler sprachlicher Identitäten als Antwort auf gesellschaftliche und technologische Transformationen (SaarLing)

Kurzbeschreibung:

Die Mehrsprachigkeit des europäischen Kultur- und Wirtschaftsraums ist nicht nur einer der größten Vorzüge Europas, sondern auch eine der größten Herausforderung. Im Projekt werden multilaterale sprachliche Identitäten als integralen Bestandteil der Persönlichkeit in einer multikulturellen Gesellschaft betrachtet und individuelle Faktoren untersucht, die bei technologiegestützten sprachlichen Aktivitäten eine Rolle spielen und das Verständnis in der digitalen Kommunikation beeinflussen.

Institution:

Universität des Saarlandes

MBOR-Psy: Medizinisch-Beruflich orientierte Reintegration in den Arbeitsplatz mithilfe psychologischer Unterstützung

Kurzbeschreibung:

MBOR Maßnahmen finden in Reha-Kliniken im Saarland sowie deutschlandweit statt. Die Maßnahmen, die dabei für Personen mit psychischen Erkrankungssyptomen erfolgen, weisen einen geringen Bezug zum Arbeitsplatz auf. Häufig finden gruppentherapeutische Verfahren Anwendung, die nur unzureichend auf die persönlichen Herausforderungen der Patientiennen eingehen. Die Arbeits- und Organisationspsychologie bietet jedoch eine Vielzahl an Präventionsmaßnahmen an, um die hohen Rückfallquoten zu reduzieren. Darüber hinaus bietet jedoch auch Kl-gestützte Technologie die Möglichkeit der gezielten Nachsorge, um erlernte funktionale Verhaltensweisen langfristig im Beruf aufrechtzuerhalten. Genau hier soll die Zuwendung aus der Landesforschungsförderung ansetzen und bei der Entwicklung von zwei Projektanträgen behilflich sein.

Institution:

Universität des Saarlandes

GuWaFe - Gummi-Wärme-Kälte-Festkörperspeicher

Kurzbeschreibung:

Das Ziel des Vorhabens ist die Simulation, der Aufbau und die Demonstration eines vereinfachten skalierbaren Gummi-Festkörper-Wärmespeichers auf Plattenbasis. Dies Skalierung des Systems erfolgt durch einen handlichen Plattenaufbau im Bereich von 20-50 mm Stärke je Platte. Aufbauend auf den Ergebnissen wird das System auf die Anwendung von Recyclinggummi geprüft. Mit der Einarbeitung von End of Life Gummigranulat kann der CO2-Fußabdruck signifikant reduziert werden, da der Wärmespeicher das im Gummi gespeicherte CO2 langfristig bindet. Die Lebensdauer eines Speichers wird anhand von Erfahrungswerten auf ca. 40 Jahren geschätzt.

Institution:

htw