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Eine starke Stimme für ein friedliches Miteinander: Ludwig-Harig-Stipendium 2025 geht an paula van well

Das mit 10.000 Euro dotierte Ludwig-Harig-Stipendium 2025 der Ministerin für Bildung und Kultur (MBK) geht in diesem Jahr an paula van well für das literarische Projekt „was wir voneinander haben“.

Mit dem Stipendium unterstützt das MBK die Arbeit von Autorinnen und Autoren zur Realisierung ihres literarischen Projekts. Die offizielle Verleihung des Stipendiums findet Anfang November statt.

Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot: „paula van well verfolgt ein außerordentlich ambitioniertes und erfolgversprechendes literarisches Projekt, in dessen Mittelpunkt Gewalterfahrungen in festen Beziehungen innerhalb verschiedener Generationen stehen und hat damit die Jury überzeugt. Es ist uns ein besonderes Anliegen, solche Stimmen zu fördern, die nicht wegsehen, sondern den Mut haben, schwierige Themen anzusprechen und dadurch Brücken des Verständnisses und der Empathie zu bauen. Gerade in einer Zeit, in der wir alle gemeinsam Verantwortung für ein friedliches Miteinander tragen, sind starke, ehrliche Stimmen wie die von paula van well unverzichtbar. paula van well erinnert uns daran, dass Gewalt nicht verschwiegen, sondern benannt und reflektiert werden muss, um Heilung und Veränderung möglich zu machen.“

Die Jury begründet die Vergabe des Ludwig-Harig-Stipendiums 2025 an paula van well wie folgt:  

In rückwärtsgewandten Zeiten, in denen längst überwunden geglaubten Machtgefällen wieder das Wort geredet wird, ist die Stimme eine:r paula van well kostbar und dringlich zugleich. paulas virtuoses Spiel mit der Sprache, ebenso durchdacht wie spontan, seziert menschliche Beziehungen, allein durch präzise Beobachtung. paula erzählt von Gewalterfahrungen, die transgenerationell weitergegeben werden und fragt danach, welche Auswirkungen das auf die Nachkommenden hat.

paula verwebt Erzählstränge, -ebenen und -zeiten zu einem durchlässigen Netz, durch das ein lustvoll zynischer Humor schimmert. paulas ganz eigene Sprache formt lebhafte Bilder und schafft eine dichte Atmosphäre, zoomt zurück in die 1980er Jahre und wieder ins Heute. paula legt Verbindungen frei zwischen Zeiten, Orten, Menschen, die trotz – oder wegen – ihrer Tiefgründigkeit, ihres Facettenreichtums und ihrer Dreidimensionalität die systemischen Sollbruchstellen erkennen lassen, die der Ursprung ihrer jeweiligen, ganz persönlichen Konflikte sind, die uns gleichwohl alle angehen.

paula van well teilt Ludwig Harigs Liebe zum präzis-spielerischen Umgang mit Sprache ebenso unverkennbar wie gekonnt und ist ein vielversprechendes Talent, die starke Stimme einer jungen Generation, die gehört werden muss.

paula van well (* 1997)

paula van well ist in Rheinland-Pfalz aufgewachsen und zur Schule gegangen. paula schreibt Prosa und Dramatik und hat an der FU Berlin Theater- und Literaturwissenschaft und an der Universität für Angewandte Kunst in Wien Sprachkunst (MA) studiert. Während des Studiums begleitete paula Produktionen an Theaterhäusern und in der Freien Szene und veröffentlichte in diversen Anthologien und Literaturmagazinen. Aktuell arbeitet paula am ersten Roman. Paula ist Mitherausgeber:in des Literaturmagazins JENNY (12) und kuratiert die Literaturpassage im Museumsquartier in Wien.

Das Ludwig-Harig-Stipendium wird bereits zum siebten Mal vom Ministerium für Bildung und Kultur vergeben. Das Stipendium ist mit 10.000 Euro dotiert und auf zwei Jahre befristet. Mit Ablauf des Stipendiums ist ein Nachweis über die Arbeitsergebnisse zu veröffentlichen.

Medienansprechpartner

Jannica Hümbert, Stellvertrende Pressesprecherin des Ministerium für Bildung und Kultur

Jannica Hümbert
Pressesprecherin

Trierer Straße 33
66111 Saarbrücken