Interkulturelles Lernen in der Grundschule: Mit der Kinderkiste Französisch lernen
Spaß beim Sprachenlernen - das garantiert die deutsch-französische Kinderkiste oder auch valisette franco-allemande des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW), die gestern in ihrer zweiten Auflage im Ministerium für Bildung und Kultur (MBK) im Rahmen einer Fortbildung für Grundschullehrkräfte vorgestellt wurde. Mehr als 30 Lehrerinnen und Lehrer erarbeiteten gemeinsam mit DFJW-Fortbildnerin Ruth van den Bruck verschiedene Einsatzmöglichkeiten der Kinderkiste im Unterricht und Schulalltag. Das MBK fördert die Ausstattung von Grundschulen mit der Kinderkiste.
Bildungs- und Kulturstaatssekretärin Jessica Heide: "Sprachenlernen ist so viel mehr als Vokabeln pauken. Im lebendigen Fremdsprachenunterricht öffnen sich Schülerinnen und Schüler für das Andere, das Neue, das Unbekannte und werden durch Wiederholung schrittweise für die Sprache und Kultur des Partnerlandes sensibilisiert. Auf diese Weise entwickeln sie ein tiefgreifendes Verständnis für Vielfalt und Toleranz - ganz im Sinne der Frankreichstrategie +. Denn die zielt nicht nur darauf ab, die französische Sprache zu lernen, sondern soll bereits die Kleinsten zu weltoffenen Bürgerinnen und Bürgern machen. Deshalb ist unser Ziel, möglichst vielen Grundschülerinnen und Grundschülern, Französischunterricht ab Klasse Eins zu ermöglichen.“
Die Kinderkiste knüpft mit dem Einsatz von zwei Handpuppen an die Fantasie der Kinder an: Tom und Lilou sprechen, singen und spielen miteinander, spiegeln die Erfahrungswelt der Kinder wider und lassen sie so Laute und den Klang der noch fremden Sprache, ihrer Wörter und der Satzmelodie entdecken. Die Neuauflage der Kinderkiste legt den Schwerpunkt noch stärker auf interkulturelle Sensibilisierung. Das gemeinsame Sprechen, Spielen, Tanzen, Basteln und Geburtstage feiern bietet zahlreiche Gelegenheiten für Kommunikation.
Ergänzt wird die Neuauflage durch eine Internetplattform, auf der einige Elemente der Kinderkiste sowie weitere Materialien zur Verfügung gestellt werden. Hier können Nutzerinnen und Nutzer ihre Erfahrungen und Materialien mit anderen pädagogischen Fachkräften teilen und sich untereinander vernetzen.
Alina Deutsch, Büroleitung des Generalsekretariats des DFJW: „Als DFJW setzen wir uns dafür ein, den Zugang zur Partnersprache und zum interkulturellen Lernen durch gezielte Programme und Projekte so früh wie möglich zu fördern. Ein schönes Beispiel hierfür ist unsere Kinderkiste, die schon bei den Jüngsten im Primarbereich und der frühkindlichen Bildung, die Neugier für die Sprache und Kultur des Partnerlandes weckt und für das Französischlernen begeistert. Das Saarland ist dabei ein wichtiger und zentraler Partner für uns als DFJW: Mit seiner Frankreichstrategie und dem Beobachterstatus in der OIF treibt es den grenznahen Austausch aktiv voran. Denn gerade hier gibt es noch viel Potenzial. Daher freut es uns ganz besonders, dass die Kinderkiste auf so großes Interesse stößt.“
In der Frankreichstrategie + der Landesregierung nehmen Spracherwerb und Mehrsprachigkeit einen hohen Stellenwert ein. Ein Viertel der saarländischen Grundschulen bietet derzeit Französisch ab der 1. Klasse an. Dieser Anteil soll perspektivisch weiter steigern und die französische Sprache mit altersgerechten Lernmethoden wie die Kinderkiste von Anfang an in den Schulalltag integriert werden. Mit der Frankreichstrategie+ soll der Ausbau erfolgreicher Strukturen – sowohl in der frühkindlichen als auch in der schulischen Bildung, weiter gestärkt werden.
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Jannica Hümbert
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