Thema: Gesundheit und Prävention
| Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit | Prävention

Krebsregister, Gesundheitsstudien und Mammographie-Screening im Saarland

Klinisch-epidemiologisches Krebsregister Saarland

Krebsregister sind ein unverzichtbares Werkzeug für das Monitoring von Krebserkrankungen und notwendiger Bestandteil jedes Krebsbekämpfungsprogramms. Mit den gesammelten Daten leisten sie weiterhin einen entscheidenden Beitrag für die Erforschung von Tumorerkrankungen.

„Infolge der zunehmend komplexen und spezialisierten Krebstherapie ist an die Stelle der klassischen Arzt-Patient-Beziehung bei der Behandlung von Krebskranken eine Beziehung zwischen Patienten und einem komplexen, sektorenübergreifenden Netz von Leistungserbringern aus unterschiedlichen Fachgebieten und Berufsgruppen getreten. Hierbei leisten klinische Krebsregister wichtige Beiträge zur Darstellung der onkologischen Versorgungsqualität, zur onkologischen Qualitätsberichterstattung und zur Schaffung von Qualitätstransparenz in der onkologischen Versorgung.“

Diese Textstelle im Nationalen Krebsplan aus dem Jahr 2008 beschreibt den Ausgangspunkt für den Aufbau einer flächendeckenden klinischen Krebsregistrierung in Deutschland. Diese hat zum Ziel, die Datengrundlage für die Krebsbekämpfung zu verbessern und gleichzeitig Grundlagen für eine Qualitätssicherung in der Onkologie zu schaffen. Zu diesem Zweck wurde das im Saarland seit dem Jahr 1967 bestehende bevölkerungsbezogene Krebsregister zu einem klinisch-epidemiologischen Register ausgebaut. 

Das Saarländische Krebsregister erhebt als klinisch-epidemiologisches Krankheitsregister detaillierte Informationen zu allen in der saarländischen Bevölkerung auftretenden und im Saarland im Rahmen der ambulanten und stationären Versorgung diagnostizierten und behandelten Tumorerkrankungen. Grundlage für die Datenerhebung ist ein für alle Krebsregister verbindlicher Datenkatalog, der eine einheitliche und vergleichbare  Informationssammlung sicherstellt. Die gesetzliche Verpflichtung aller im Saarland tätigen Ärztinnen und Ärzte Meldungen an das Krebsregister durchzuführen ist Voraussetzung für eine vollzählige und vollständige Datenerhebung. 

Die durch das Krebsregister Saarland erhobenen Informationen sind Grundlage für die Beantwortung sowohl bevölkerungsbezogener Fragestellungen (etwa hinsichtlich der Krebsbelastung der Bevölkerung oder der Prognose von Krebspatientinnen und -patienten) als auch klinischer Fragestellungen zur Qualität der Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten. Wesentliche Beiträge zur Qualitätssicherung der onkologischen Versorgung durch Krebsregister sind patientenbezogene Rückmeldungen an Leistungserbringer zum Ergebnis von Tumorbehandlungen, die Mitwirkung bei regionalen Qualitätskonferenzen oder das Monitoring der Umsetzung von Leitlinienempfehlungen. Darüber hinaus werden die Daten der Krebsregister zukünftig für die einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung des Gemeinsamen Bundesausschusses nach §137 und §135a SGB V verwendet. Weiterhin wirkt das Krebsregister mit seinen Daten bei der Erforschung von Tumorerkrankungen mit. 

Mit der Neufassung des Saarländischen Krebsregistergesetzes im Jahr 2015 wurden Organisation und Aufgaben des klinisch-epidemiologischen Krebsregisters sowie notwendige datenschutzrechtliche Bestimmungen detailliert geregelt. Zur Gewährleistung des Datenschutzes ist das Krebsregister personell, räumlich und organisatorisch in eine Register- und Vertrauensstelle getrennt.

Weitere Information:

Homepage des Saarländischen Krebsregisters

Krebsregister Saarland
Präsident-Baltz-Straße 5
66119 Saarbrücken

E-Mail-Kontakt: krebsregister@soziales.saarland.de

Bernd Holleczek
Referatsleiter E5

Mainzer Straße 34
66111 Saarbrücken

Saarland-Markenzeichen mit der Regierungswortmarke Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie

Gesundheitsstudien

Zwar gibt es vielfältige Daten über Erkrankungen, zum Beispiel die von den Statistischen Landesämtern erhobenen Krankenhausdiagnosen oder die  Abrechnungsstatistiken der Kassenärztlichen Vereinigungen. Darüber, wie sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung über einen längeren Zeitraum entwickelt, oder wie viele Krebserkrankungen durch Früherkennungsuntersuchungen verhindert werden könnten, gibt es bisher nur wenige gesicherte Erkenntnisse. Um derartige Daten zu gewinnen, müssen aufwändige wissenschaftliche Studien, die sich über einen langen Zeitraum erstrecken, durchgeführt werden.

Im Saarland werden momentan folgende Gesundheitsstudien durchgeführt, an denen das MSGFF/Krebsregister mitwirkt:

ESTHER-Studie

Chancen der Verhütung, Früherkennung und optimierten Therapie chronischer Erkrankungen in der älteren Bevölkerung

Ziel der ESTHER-Studie

Seit nunmehr 20 Jahren erfolgt die fortlaufende Datenerhebung und -auswertung der saarlandweiten bevölkerungsbezogenen Kohortenstudie ESTHER (Epidemiologische Studie zu Chancen der Verhütung, Früherkennung und optimierten Therapie chronischer Erkrankungen in der älteren Bevölkerung). Dieses saarlandweite Forschungsvorhaben wird gemeinsam von der Abteilung für Klinische Epidemiologie und Alternsforschung des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg (Leiter: Prof. Dr. Hermann Brenner) und dem Krebsregister Saarland in Saarbrücken (Leiter: Dr. Bernd Holleczek, vormals Christa Stegmaier) durchgeführt. In den Jahren 2000 bis 2002 wurden dafür insgesamt 9.949 Saarländerinnen und Saarländer im Alter von 50 bis 75 Jahren unter der engagierten Mithilfe von mehr als 400 Hausarztpraxen im Rahmen einer Gesundheitsuntersuchung („Gesundheits-Checkup“) in die Studie eingeschlossen und seitdem regelmäßig nachbeobachtet.

Anstehende Nachbefragung 20 Jahre nach Studienbeginn

Im Sommer 2020 beginnt die siebte Nachbefragung der dann zwischen 70 und 95 Jahre alten ESTHER-Teilnehmerinnen und Teilnehmer 20 Jahre nach Erstbefragung. Ergänzend dazu werden die Hausärztinnen und Hausärzte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kontaktiert, um ergänzende Informationen einzuholen.

Ergebnisse

Ergebnisse der ESTHER-Studie wurden zwischenzeitlich in zahlreichen Fachzeitschriften veröffentlicht und auf wissenschaftlichen Kongressen vorgestellt.

Im Saarländischen Ärzteblatt wurden beispielsweise Beiträge mit Ergebnissen der ESTHER-Studie zur Arzneimittelsicherheit im Alter und zu chronischen Erkrankungen im Alter veröffentlicht.

Weitere Informationen

Deutsches Krebsforschungszentrum
Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung

Im Neuenheimer Feld 581
69120 Heidelberg
Telefon: (06221) 42-1354

 

Bernd Holleczek
Referatsleiter E5

Mainzer Straße 34
66111 Saarbrücken

Saarland-Markenzeichen mit der Regierungswortmarke Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie

NAKO - Die Gesundheitsstudie

Gemeinsam forschen für eine gesündere Zukunft

Ziel der NAKO-Studie

Ziel der NAKO-Studie (NAKO steht für Nationale Kohorte) als größte epidemiologische Beobachtungsstudie ist die Erforschung von Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung von Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege, Tumorerkrankungen, Stoffwechselstörungen oder neurodegenerative Erkrankungen im Zusammenspiel mit genetischen und umweltbezogenen Faktoren sowie dem Lebensstil sowie der Möglichkeiten der Vorbeugung und Früherkennung dieser Erkrankungen.

Bis Sommer 2019 konnten insgesamt 200.000 Frauen und Männer im Alter zwischen 20 und 69 Jahren in 18 Studienregionen in Deutschland durch zufällige Auswahl aus den Daten der Melderegister für eine Teilnahme an der Beobachtungsstudie gewonnen werden.

In den Studienzentren der Studienregionen wurden die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer befragt und untersucht. Das Basis-Untersuchungsprogramm umfasste Befragungen zur Lebenssituation (zum Beispiel Ernährung, körperliche Aktivität, Lebensstilfaktoren), und bestehenden Krankheitsrisikofaktoren und Erkrankungen durch Fragebogen und persönliche Interviews, medizinische Untersuchungen (zum Beispiel Anthropometrie, EKG, Lungenfunktionstest, neurokognitive Tests, Zahnstatus) sowie die Gewinnung von Bioproben (zum Beispiel Blut, Speichel, Urin, Stuhl). Die Daten und Bioproben werden in zentralen Datenbanken und Kühllagern aufbewahrt. Nach rund zwei Jahren erfolgte eine erste postalische Nachbefragung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Mit den gesammelten Daten und Biomaterialien werden wissenschaftliche Studien zur Erforschung der oben genannten Volkskrankheiten und deren Einflussfaktoren durchgeführt. Im Rahmen der Studiendurchführung wird größter Wert auf die Einhaltung von ethischen und datenschutzrechtlichen Bestimmungen und die Wahrung der Privatsphäre der Probandinnen und Probanden gelegt. Alle Verfahren wurden mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten und den beteiligten Ethikkommissionen abgestimmt.

Das NAKO-Studienzentrum Saarbrücken wird gemeinsam vom Deutschen Krebsforschungszentrum und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie – Referat E5 Krebsregister/Epidemiologische Studien betrieben. Es befindet sich im Zentrum der Saarbrücker Innenstadt.

Fortsetzung der NAKO-Studie                                

Rund 5 Jahre nach erstmaliger Studienteilnahme sollen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer  der NAKO-Erstuntersuchung zu einer zweiten Untersuchung eingeladen werden. Mit der Zweituntersuchung sollen Informationen zu neu aufgetretenen Erkrankungen und Risikofaktoren und Veränderungen in gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen seit der Basisuntersuchung sowie messbare Veränderungen körperlicher Art oder sonstiger (zum Beispiel kognitiver oder emotionaler) Funktionen gesammelt werden.

Einladungen zu Zweituntersuchungen werden seit Sommer 2019 versendet.

 

Förderung

Finanziert wird die NAKO-Studie gemeinsam durch Bund, Länder und Helmholtz-Gemeinschaft.

 

Weitere Informationen

NAKO-Studienzentrum Saarbrücken
Ansprechpartner: Thomas Edinger
Viktoriastraße 6
66111 Saarbrücken

Telefon: (0681) 501-3500
Telefax: (0681) 501-3624

Email-Kontakt: nako@soziales.saarland.de

Homepage des NAKO-Studienzentrums Saarbrücken

Homepage der NAKO-Gesundheitsstudie

Homepage des Deutschen Krebsforschungszentrums

Mammographie-Screening im Saarland

Die Zentrale Stelle Mammographie-Screening im Gesundheitsministerium lädt in regelmäßigen Abständen Frauen zur Brustkrebsvorsorge ein. Der Termin, der Ihnen per Post mitgeteilt wird, kann nun ganz einfach und ohne großen Aufwand auf der neuen Internetseite verlegt oder bestätigt werden. Mit dieser Flexibilität soll es noch mehr Frauen ermöglicht werden, diese wichtige Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen und Krebs gegebenenfalls frühzeitig erkennen und bekämpfen zu können.

Link zur Terminvereinbarung

Informationen

Brustkrebs ist im Saarland und in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.

Derzeit muss eine von elf Frauen damit rechnen, bis zum Alter von 70 Jahren an Brustkrebs zu erkranken. Die meisten Brustkrebserkrankungen treten dabei ab dem  50. Lebensjahr auf. Im Jahr 2016 wurde im Saarland bei 896 Frau­en eine Brustkrebserkrankung neu diagnostiziert. Insgesamt 277 Frauen sind im gleichen Zeitraum an einer Brustkrebserkrankung verstorben.

Zwei Drittel aller Brustkrebserkrankungen werden erst entdeckt, wenn die Tumoren größer als zwei Zentimeter sind oder sich der Tumor bereits über die Brustdrüse hinaus ausgebreitet hat. Die Mammographie als Röntgenuntersuchung der Brust hilft, kleinste Veränderungen im Brustgewebe zu entdecken noch bevor sie ertastet werden können.

Weil die Heilungschancen größer sind, je früher ein Tumor entdeckt wird, kann die durch Brustkrebserkrankungen bedingte Sterblichkeit in der Bevölkerung mit einem qualitätsgesicherten Screening-Programm gesenkt werden. Gleichzeitig ermöglicht die frühzeitige Entdeckung von Tumoren zumeist auch den Einsatz von schonenderen Behandlungsverfahren und trägt somit auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen bei.

Die Durchführung des Mammographie-Screening-Programms ist durch bundeseinheitliche Richtlinien vorgegeben. Aufgrund seiner Größe wurde im Saarland eine landesweite  Screening-Einheit eingerichtet. Die Screening-Einheit wird von den Programmverantwortlichen Ärzten Dr. med. Manfred Bitsch und Dr. med. Erich Keller, geleitet.

Im Saarland haben derzeit rund 160.000 Frauen zwischen 50 bis 69 Jahren Anspruch auf die Teilnahme am Mammographie-Screening-Programm. Das Mammographie-Screening-Programm wird im Saarland getragen von folgenden Krankenkassen und  Organisationen:

  • AOK Rheinland-Pfalz/Saarland
  • BKK Landesverband Rheinland-Pfalz und Saarland 
  • IKK Südwest
  • Knappschaft
  • LKK Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland
  • Verband der Ersatzkassen e.V.
  • Kassenärztliche Vereinigung Saarland 
  • Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie

 

Die Screening-Einheit umfasst zwei stationäre Screening-Praxen in Saarbrücken und Saarlouis sowie das Mammobil als mobilen Screening-Einheit, welche Untersuchungen in den saarländischen Orten St. Ingbert-Rohrbach, Homburg, Neunkirchen, St. Wendel, Schmelz/Lebach  und Merzig anbietet, so dass für die teilnahmeberechtigten Frauen eine wohnortnahe Teilnahme am Mammographie-Screening möglich ist.

Die  Zentrale Stelle ist für die Einladung der teilnahmeberechtigten Frauen und die Terminierung der Untersuchungen zuständig. Die Zentrale Stelle wird im Saarland durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie betrieben.

Bis 31.12.2018 wurden innerhalb des Mammographie-Screening-Programms rund 350 000 Mammographie-Untersuchungen durchgeführt und 1858 Brustkrebserkrankungen bei den Teilnehmerinnen entdeckt.

Wenn Sie Fragen haben, steht Ihnen die Hotline der Zentralen Stelle  unter der Rufnummer 0681 / 501-6100 zu folgenden Zeiten gerne zur Verfügung:

Montag – Donnerstag: 8.00 – 16.00 Uhr

Freitag: 8.00 – 13.00 Uhr

Kooperationsgemeinschaft Mammographie


Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Referat E5 - Krebsregister, Mammographie-Screening

Präsident-Baltz-Straße 5
66119 Saarbrücken

Telefon(0681) 501-6100

Ablauf und Auswertung

Für die Teilnahme am Mammographie-Screening ist keine Überweisung notwendig. Die Teilnehmerin muss nur ihr Einladungsschreiben und - wenn sie gesetzlich versichert ist - die Versicherungskarte ihrer Krankenkasse mitbringen.

Mit der Einladung wird ein sogenannter Anamnesebogen mitgeschickt, in dem die persönlichen Daten und mögliche Vorerkrankungen erfasst werden. Dieser ist ausgefüllt zur Untersuchung mitzubringen. Sollten vorab noch weitere Fragen offen sein, kann über die Zentrale Stelle ein Aufklärungsgespräch bei den bei den programmverantwortlichen Ärzten vereinbart werden.

Die Untersuchung
Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten und wird von speziell ausgebildeten radiologischen Fachkräften durchgeführt, die Fragen zur Mammographie gerne beantworten. Zur Durchführung der Untersuchung legt die radiologische Fachkraft die Brust zwischen zwei strahlendurchlässige Plexiglasplatten, die dann kurz zusammengedrückt werden. Dieses Zusammendrücken kann unangenehm sein. Der Druck ist aber notwendig, damit das Gewebe besser dargestellt werden kann. So können bei möglichst geringer Strahlenbelastung gut beurteilbare Aufnahmen erzielt werden. Von jeder Brust werden zwei Aufnahmen angefertigt,  einmal von oben nach unten und einmal schräg von der Mitte her zur Seite.

Die Befundung
Da jede Aufnahme von mindestens zwei besonders geschulten und erfahrenen Ärzten beurteilt werden muss (Doppelbefundung), liegt das Untersuchungsergebnis nicht am gleichen Tag vor. Bei etwa 95 Prozent aller Frauen zeigt die Mammographie keinen Hinweis auf Brustkrebs. In diesem Fall werden die Teilnehmerinnen schriftlich über den Befund benachrichtigt und erhalten in zwei Jahren erneut eine Einladung zum Mammographie-Screening.

Was geschieht, wenn die Mammographie auffällig ist?
Zeigen sich in einer Röntgenaufnahme Veränderungen, die auf eine Brustkrebserkrankung hinweisen, sind weitere Untersuchungen notwendig. In diesem Fall erhält die Teilnehmerin mit dem Ergebnis die Einladung zu einer weiteren Untersuchung, um die Auffälligkeit abzuklären. Da nicht jede Auffälligkeit auf einen bösartigen Tumor schließen läßt, sollte die Einladung zu weiteren Untersuchungen die betroffene Teilnehmerin nicht zu sehr beunruhigen. Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass 80 Prozent der Frauen, die wegen einer auffälligen Mammographie erneut eingeladen wurden, nicht an Brustkrebs erkrankt waren.

Bei der Abklärungsuntersuchung bespricht der programmverantwortliche Arzt, der die Screening-Einheit leitet, mit der Teilnehmerin die auffälligen Röntgenaufnahmen und informiert sie darüber, welche weiteren Untersuchungen erforderlich sind. Die Untersuchung beginnt mit der Abtastung der Brust, je nach Art der Gewebeveränderung können auch eine Ultraschalluntersuchung und/oder zusätzliche Röntgenaufnahmen notwendig sein.

In bestimmten Fällen kann auch die Entnahme einer Gewebeprobe, eine so genannte Biopsie, erforderlich sein, bevor abschließend eine Diagnose gestellt werden kann. Dazu wird mit einer Hohlnadel etwas Gewebe aus dem auffälligen Bezirk der Brust entnommen, das in einem pathologischen Labor untersucht wird. Das abschließende Ergebnis steht in der Regel innerhalb weniger Tage nach der Abklärungsuntersuchung fest. Sollte sich der Verdacht auf eine Krebserkrankung bestätigen, bespricht der Arzt, der die Abklärungsuntersuchungen durchgeführt hat, das weitere Vorgehen mit der betroffenen Teilnehmerin.

Vorteile und Risiken


Welche Vorteile bringt die Teilnahme?
Durch die Mammographie können sehr kleine Krebsherde frühzeitig erkannt werden, bevor sie tastbar sind oder andere Symptome hervorrufen. Die frühe Erkennung verbessert die Behandlungsmöglichkeiten und die Chancen einer Heilung. Die regelmäßige Teilnahme an dem Screening-Programm erhöht daher die Aussichten auf weniger eingreifende und belastende Behandlungsmethoden im Fall einer Erkrankung und auf eine dauerhafte Heilung.

Wie sicher ist die Mammographie
Die Mammographie ist die derzeit beste Screeningmethode zur Früherkennung von Brustkrebs in der Altersgruppe der 50- bis 69-jährigen Frauen. Durch den Einsatz hochwertiger und regelmäßig überprüfter Röntgengeräte wird die Strahlenbelastung der Mammographie gering gehalten.

Welche Risiken sind mit der Mammographie verbunden?
Wie jede Röntgenuntersuchung bringt auch die Mammographie eine Strahlenbelastung mit sich. Sie ist aber sehr gering und beträgt etwa zehn Prozent der jährlichen Strahlung, der jeder Mensch in Deutschland in seinem Alltag ausgesetzt ist.  Die Gefahr, dass durch die Mammographie Krebs hervorgerufen wird, ist geringer als das Risiko, einen Tumor möglicherweise nicht oder gar zu spät zu entdecken. Zu berücksichtigen ist auch, dass mit zunehmendem Alter die Strahlenempfindlichkeit abnimmt.

Welche Grenzen bestehen bei der Mammographie?
Auch mit der Mammographie können nicht alle Brustkrebserkrankungen erkannt werden. In seltenen Fällen kann auch im Zeitraum zwischen zwei Mammographien Brustkrebs entstehen und zu Beschwerden oder Symptomen führen. In manchen Fällen ist die Erkrankung trotz frühzeitiger Erkennung und Behandlung nicht aufzuhalten.

Bei einem Verdacht auf eine Krebserkrankung kann durch die Abklärungsuntersuchungen eine Belastung entstehen (zum Beispiel durch Entnahme von Gewebeproben), auch wenn dieser Verdacht sich dann nicht bestätigt.

In einigen Fällen wird ein Brustkrebs entdeckt, der auch bei späterer Entdeckung noch erfolgreich behandelbar wäre.