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Saarländische Beschäftigungskonferenz 29.09.2021
Wege zu mehr Beschäftigung - Die ESF-Jahresveranstaltung in Zeiten der Krise
Der demografische Wandel, die immer schneller werdende Digitalisierung, die Transformation vieler Wirtschaftszweige und nicht zuletzt die Corona-Pandemie: Saarländische Unternehmen wie Beschäftigte stehen derzeit vor nie gekannten Herausforderungen. Nicht wenige haben in den vergangenen Monaten einschneidende Veränderungen erlebt, sei es durch Home Office, Kurzarbeit, eine schwerwiegende wirtschaftliche Schieflage oder gar Insolvenz und Beschäftigungsverlust. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger hat sich zum Ziel gesetzt, die Konjunktur im Saarland gemeinsam mit Unternehmen, Beschäftigten und Akteuren am saarländischen Arbeitsmarkt wieder in Schwung zu bringen. Die Ministerin hatte daher am Mittwoch, 29. September, zur saarländischen Beschäftigungskonferenz, die als Jahresveranstaltung des Europäischen Sozialfonds (ESF) stattfand, eingeladen.
Als Ziele des Kongresses nannte die Ministerin insbesondere die enge Verzahnung der Arbeitsmarktakteure, aber man wolle auch stärker auf Beschäftigte und Arbeitgeber zugehen – „nah an den Menschen und nah an den Unternehmen“, so Rehlinger. „Auf dem saarländischen Arbeitsmarkt gibt es viele Ansprechpartner mit guten Instrumenten und wertvollem Fachwissen. Mit der Beschäftigungskonferenz machen wir dieses Angebot auf einen Blick sichtbar – das hilft Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen, die passenden Informationen und Ansprechpartner zu finden. Wir wollen aber auch eine gemeinsame Plattform für alle schaffen, die den Transformationsprozess im Saarland aktiv mitgestalten. Unsere Absicht lautet, gemeinsam Lösungswege aus der Krise zu finden – unabhängig davon, wie individuell sie im Einzelfall sein mögen.“
Hierzu forderte Rehlinger eine modellhafte Unterstützung des Bundes für das Saarland ein: „Der Bund ist aufgefordert, gerade in Regionen intensiven Strukturwandels mit neuen, präventiven Instrumenten Unternehmen und Beschäftigte auf dem Weg in die neue Arbeitswelt auch finanziell zu fördern.“
Mittelpunkt der Veranstaltung, die sowohl digital als auch in Präsenz in der Saarlandhalle stattfand, war eine Beschäftigungsmesse mit rund 20 Ausstellern. Zu ihnen gehörten neben verschiedenen Ressorts der Landesregierung, die Informationen zu Fördermöglichkeiten, Gründung und Unternehmertum anboten, beispielsweise auch die Agentur für Arbeit Saarland, die Handwerkskammer des Saarlandes, sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund. Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke eröffnete die Messe gemeinsam mit Heidrun Schulz, Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit:
„Die Voraussetzung für erfolgreiche Transformationsprozesse und ein zukunftsgerichtetes Gelingen in Unternehmen sind gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nicht nur mit unserer Qualifizierungsoffensive WEITER.BILDUNG! können wir helfen, die Expertise der Beschäftigten zu erweitern, um zum Beispiel den Übergang in neue Aufgabengebiete zu ebnen. Weiterbildung kann darüber hinaus den Betrieben und Beschäftigten aber natürlich auch Arbeitsuchenden mehr Sicherheit geben, den neuen transformationsbedingten Herausforderungen gewachsen zu sein. Wir als Bundesagentur für Arbeit beraten Arbeitgeber und Arbeitnehmer hierzu gerne und verfügen bei Bedarf über unterschiedliche Fördermöglichkeiten,“ so Heidrun Schulz.
Parallel zur Messe sprachen Egbert Holthuis, der für Deutschland zuständige Referatsleiter in der Generaldirektion für Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission über die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Sozialfonds und hier insbesondere über die Initiative REACT-EU. Allein im Rahmen dieser Initiative werden dem Saarland bis Ende 2023 über 15 Mio. € Unterstützung für die arbeits- und beschäftigungspolitische Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie gewährt. Er verwies darüber hinaus auf die umfangreichen weiteren Unterstützungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit NextGenerationEU (NGEU), dem zeitlich befristeten Aufbau-Instrument mit über 800 Mrd. €. NextGenerationEU sei eine einmalige Gelegenheit, gestärkt aus der Pandemie hervorzugehen, unsere Volkswirtschaften umzugestalten sowie neue Chancen und Arbeitsplätze für ein grüneres, stärker digital ausgerichtetes und krisenfesteres Europa von morgen zu schaffen.
Prof. Dr. Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung berichtete über die Struktur, Besonderheiten und Entwicklung des saarländischen Arbeitsmarktes. Mit ihnen sowie mit Martin Schlechter (VSU) und Bettina Altesleben (DGB) diskutierte Rehlinger später auf dem Podium die wesentlichen Herausforderungen und Chancen, die sich für Beschäftigte und Unternehmen im Zusammenhang mit der Corona-Krise ergeben.
„Das rege Interesse zeigt uns, dass das Bedürfnis nach Unterstützung und Informationen groß ist – gerade im Hinblick auf die negativen Effekte der Corona-Pandemie. Hier konnten wir im Rahmen des Kongresses viele wichtige Rückmeldungen sammeln – das zeigt uns jetzt, wo der Schuh drückt, und hilft uns in Zukunft, Unterstützungsangebote passgenau zu machen“, so Rehlinger abschließend. „Es ist auch ein Signal für uns, dass es sich lohnt, das Format zu wiederholen.“
Zur kompletten Veranstaltung im Re-Live
Links zu den Messeausstellern
BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
DiNet - Netzwerkstelle Digitalisierung in Wirtschaft und Arbeit
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
Europäischer Sozialfonds (ESF)
FIB - Netzwerkstelle Frauen im Beruf
Gesellschaft für Transformationsmanagement Saar (GeTS)
Handwerkskammer des Saarlandes
Kompetenzzentrum Saarbrücken - Mittelstand 4.0
Landesarbeitsgemeinschaft Beschäftigung und Qualifizierung
saar.is-saarland-innovation&standort e.V.
Saarland Offensive für Gründung (SOG)
Transformationswerkstatt Saar der IG Metall