Die stationäre psychiatrische Versorgung gehört nach Merzig
Zur Entscheidung der SHG, den stationären Betrieb für psychiatrische Fälle im Landkreis Merzig-Wadern vom bisherigen Standort in Merzig auf andere SHG-Standorte zu verlagern, äußert sich Gesundheitsminister Magnus Jung kritisch.
„Die geplante Verlagerung ist ein spürbarer Einschnitt in die psychiatrische Versorgung im Landkreis und markiert das vorläufige Ende eines jahrelangen Niedergangs der stationären Versorgung in Merzig durch die SHG zum Nachteil der Menschen, die auf eine gute Versorgung vor Ort angewiesen sind. Psychisch erkrankte Menschen brauchen eine Versorgung in erreichbarer Nähe, nah an ihrem Lebensumfeld. Der Standort Merzig ist dafür grundsätzlich bedarfsnotwendig“
, erklärt Gesundheitsminister Magnus Jung anlässlich der Ankündigung der SHG, die verbleibenden acht betriebenen Betten vom Standort Merzig zu verlagern. Im Krankenhausplan des Landes sind ursprünglich 76 stationäre Betten für den Landkreis Merzig-Wadern vorgesehen.
Der Minister verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Verantwortung des Trägers: „Nach internen Krisen haben die Verantwortlichen der SHG in den vergangenen vier Jahren es nicht vermocht, eine konzeptionelle, personelle und wirtschaftliche Neuausrichtung der Versorgung umzusetzen. Viele Schwierigkeiten, die letzend Endes ausschlaggebend für die heute getroffene Entscheidung der SHG waren, wurden hierdurch regelrecht vorprogrammiert. In allen anderen saarländischen Landkreisen läuft die psychiatrische Versorgung dagegen trotz insgesamt angespannter Personallage mindestens zufriedenstellend bis sehr gut.“
Das Gesundheitsministerium ist heute von der SHG über die Schließung zum Monatsende informiert worden. Da die Probleme am Standort jedoch schon lange bekannt sind, arbeitet das Ministerium an alternativen Lösungen. Eine Versorgung vor Ort wäre wünschenswert, ein absoluter Neuanfang in der psychiatrischen Versorgung mit einem anderen Träger ist jedoch schwer zu erreichen. Jetzt geht es zunächst darum, kurzfristig die Versorgung unter den gegebenen Rahmenbedingungen sicher zu stellen. Dabei ist klar: Die SHG hat weiterhin den Versorgungsauftrag und kann sich nicht aus der Verantwortung stehlen.
„Die aktuelle Lage ist auch eine Chance, um die stationäre psychiatrische Versorgung in Merzig langfristig wieder zu sichern – ggfls. auch mit neuen Partnern, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“
, so Minister Jung abschließend.
Medienansprechpartner
Sandy Stachel
Pressesprecherin
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