Neue Instrumente für die Personalgewinnung im Ausland vorgestellt
Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz hat Arbeits- und Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung auf die Notwendigkeit der Gewinnung internationaler Fachkräfte und die Bedeutung der in Saarbrücken angesiedelten Deutschen Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) hingewiesen.
Neben den bereits über 1.350 erfolgreich durchgeführten Antragsverfahren unter öffentlicher Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit, bietet die DeFa seit 2022 unter der Dachmarke „Work in Health! Germany“ weitere Personalgewinnungs- und Integrationsleistungen an. Knapp 200 Kandidatinnen und Kandidaten werden durch die Fachkräfteagentur bereits in diesem neuen Programm begleitet.
Minister Dr. Magnus Jung betonte im Rahmen der Pressekonferenz: „Für die saarländische Landesregierung hat die Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Alten- und Krankenpflege höchste Priorität. Dafür haben wir ein umfangreiches Handlungsprogramm aufgelegt. Dazu gehört für mich auch die Personalgewinnung internationaler Fachkräfte.“ Gleichzeitig betonte er, dass die Anwerbung und der Einsatz ausländischer Pflegefachkräfte nicht zu Lasten der Versorgungsqualität in den Herkunftsländern gehen werde: „Selbstverständlich gelten auch für ausländische Pflegefachkräfte die bewährten Berufszulassungsstandards und Qualifikationsanforderungen für examinierte Pflegekräfte wie zum Beispiel das ausreichend hohe Sprachniveau B2. Mit der DeFa haben wir im Saarland einen Partner, der eine solche Rundum-Betreuung gewährleisten und alle wichtigen Prozesse abbilden kann. Das ist bundesweit einmalig. Ziel der Landesregierung ist es, bis zum Ende der Legislaturperiode bis zu 4.000 neue Pflegekräfte für das Saarland zu gewinnen.“
In Zukunft wird die DeFa in Ergänzung zum öffentlich geförderten Verwaltungsservice einen entgeltfinanzierten Bereich für die Personalgewinnung im Ausland aufbauen. Die beiden DeFa-Geschäftsführer Christoph Lang und Thorsten Kiefer erläutern: „Nur die Leistungen der DeFa bei der Vorbereitung sowie der Einreichung von Anträgen auf Berufsanerkennung, Arbeitsmarktzulassung und Einreise sowie der Aufbau eines internationalen Netzwerkes zur Erleichterung der administrativen Abläufe werden durch das Bundesministerium für Gesundheit im Rahmen einer Anschubfinanzierung gefördert. Die DeFa ist derzeit dabei, weitere Dienstleitungen im Bereich der Personalgewinnung internationaler Fachkräfte auszubringen. Im Mittelpunkt steht hier das Angebot „Work in Health! Germany“; hier stellen wir unser Wissen, Netzwerk und unsere Erfahrung den Einrichtungen direkt zur Verfügung, um einen Weg der fairen und nachhaltigen Personalgewinnung zu etablieren. Der Anteil dieser Leistungen am DeFa-Portfolio wird in den nächsten Jahren Zug um Zug ausgebaut. Dabei arbeiten wir sowohl mit privaten als auch öffentlichen Partnern eng zusammen“.
Das Angebot „Work in Health! Germany“ umfasst alle relevanten Schritte bei der Personalgewinnung und reicht von Erstgesprächen mit den Personalverantwortlichen in den Kliniken und Altenhilfeeinrichtungen bis zur Durchführung mehrmonatiger Sprachschulungsdurchläufe sowie die Vorbereitung der Einreise nach Deutschland.
Hintergrund:
Die Gründung der DeFa als vom Bund geförderte Einrichtung des Saarlandes geht zurück auf das umfangreiche und bundesweit anerkannte Projekt-Engagement des saaris e.V. im Bereich der beruflichen Integration von Migrantinnen und Migranten. Unter dem Dach von saaris gibt es seit Jahren ein „Welcome-Center Saar“, das aus mehreren Einzelprojekten besteht und dessen Schwerpunkte in der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung sowie in der modellhaften beruflichen Integration von Geflüchteten in Berufe des Gesundheitswesens liegt. Damit verfügt das Land über eine bundesweit einmalige Expertise in der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, die sich für eine berufliche Tätigkeit in der Gesundheits- und Pflegewirtschaft interessieren.
Als hundertprozentige Landesgesellschaft des Saarlandes ist die DeFa kein gewinnorientiertes Unternehmen; ihr Ziel ist vielmehr die Sicherung von Qualität und Nachhaltigkeit bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte. Zur Organisationsstruktur zählen aktuell die in Saarbrücken angesiedelte zentrale Niederlassung mit einem Personalstamm von derzeit insgesamt 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Stützpunkte auf den Philippinen (Manila), in Mexiko (Mexiko-City) und in Indien (Kerala), die dort eng mit den örtlichen Behörden, Sprachschulen und weiteren seriösen Dienstleistern zusammenarbeiten
Medienansprechpartner
Koba Krause
Pressesprecherin
Mainzer Straße 34
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