Quasigeoidmodelle

Das Quasigeoid ist eine Höhenbezugsfläche, sie entsteht in Verbindung mit den sogenannten Normalhöhen. Durch Abtragen der Normalhöhen von der Erdoberfläche nach unten oder durch Abtragen der Höhenanomalie über dem Niveauellipsoid ergibt sich das Quasigeoid. Das Quasigeoid ist keine Niveaufläche (Äquipotenzialfläche), stimmt aber mit dem Geoid relativ gut überein. Die Abweichungen zwischen Geoid und Quasigeoid sind von der Topographie und den Inhomogenitäten des Erdschwerefeldes abhängig. Während das Geoid und das Quasigeoid auf dem freien Ozean zusammenfallen, betragen die vertikalen Abweichungen im europäischen Hochgebirge etwa 2 Meter.
Durch den Einsatz von satellitengestützten Verfahren in der Vermessungspraxis werden Positionswerte X,Y,Z erhalten, die mit einer geometrischen Bezugsfläche, dem Geodetic Reference System 1980 (GRS 80), verknüpft sind. Sollen neben verebneten Koordinaten auch Gebrauchshöhen aus den Positionswerten abgeleitet werden, so ist es erforderlich über passfähige hochgenaue Quasigeoidmodelle zu verfügen um die Differenz zwischen Referenzsellipsoid und Höhenreferenzfläche - die Höhenanomalie oder Quasigeoidhöhe - berücksichtigen zu können.
Die Höhenanomalien variieren im Saarland zwischen 48 Meter und 49 Meter. Der Einfluss des Quasigeoids muss auch bei lokalen GNSS-Vermessungen berücksichtigt werden, da die Gradienten der Quasigeoidhöhen Beträge von mehreren Zentimetern pro Kilometer annehmen können.

Durch Nutzung der nachfolgend benannten Modelle ist der direkte Übergang zwischen ellipsoidischen Höhen im ETRS 89 und Gebrauchshöhen im DHHN 2016 (NHN) mit einer Genauigkeit von etwa 0,02 m möglich.

Produkte

Höhenreferenzfläche der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV) ist das Quasigeoid der Bundesrepuiblik Deutschland GCG2016 (German Combined QuasiGeoid 2016).
Das GCG2016 deckt den gesamten Bereich der Bundesrepublik Deutschland ab. Vertrieb und weitere Informationen durch das Bundesamt für Katografie und Geodäsie.