Gemeinsam für die Flatterulme
Die Flatterulme ist ein im Saarland extrem seltene Baumart. Da sie vom Aussterben bedroht ist, sorgen nun mehrere Partner in einer Gemeinschaftsaktion dafür, den Bestand wieder aufzubauen. Die Jungbäume, welche durch zusammengetragenes Samen-Material der letzten Bestände vom Angelsportverein Niedaltdorf großgezogen wurden, werden nun an alten verwaisten Stellen wieder angesiedelt. So sind aus den Samen, welche von Jürgen Kautenburger von der Naturland Ökoflächen-Management GmbH (ÖFM) und Dr. Steffen Caspari vom Zentrum für Biodokumentation zusammengetragen wurden, 150 Jungpflanzen entstanden.
An der Nied, eine von vier präferierten Standorten, wurden nun die ersten 30 junge Ulmen angepflanzt. Weitere Anpflanzungsorte sind Blieskastel, Neunkirchen und Wadern. Alle Pflanzorte befinden sich in Naturschutzgebieten, ausschließlich auf Eigentumsflächen der Naturlandstiftung Saar.
Lebensraum Auenwald
Auenwälder wie an der Nied bei Altdorf gehören zu den Lebensräumen, für die Schutzgebiete eingerichtet werden müssen. Ziel ist die Wahrung oder Wiederherstellung natürlicher Lebensräume, sowie der Population wildlebender Tier- und Pflanzenarten. Auenwälder gehören im Saarland zu den Zielbiotopen, deren natürlicher Bestand gesichert und optimiert werden soll. Natürliche Fließgewässer sind Lebensadern und bilden gemeinsam mit den Auen das ökologische Rückgrat der Landschaft.
Die Nied, mit ihrer herausragenden Struktur des Flusses mit Kies- und Sandbänken, Steilufern und Ufergehölzen, gehört zu den ökologisch bedeutsamsten Fließgewässern im Landkreis Saarlouis. Insbesondere die Schwimm- und Tauchblattgesellschaften sowie die Fisch- und Libellenfauna der Nied sind bemerkenswert. Das Schutzgebiet in der Niedschleife bei Niedaltdorf trägt zum Erhalt europaweit gefährdeter Arten wie dem Eisvogel, der Grünen Keiljungfer oder dem Großen Feuerfalter bei.
Hintergrundinformationen: Die Flatterulme
Die Flatter-Ulme trägt mit einer stolzen Endhöhe von etwa 35m deutlich zur Beschattung bei. Die Ulmenart kann unter günstigen Bedingungen deutlich über 250 Jahre alt werden und trägt ihren Namen wegen ihren Blüten, die im Wind leicht flattern. Von unseren heimischen Ulmenarten wächst diese Art am nächsten am Wasser und bevorzugt etwas wärmere Standorte. Längere Überschwemmungszeiten hält sie problemlos aus.
Das sie so selten geworden ist hängt nicht – wie vielleicht vermutet -mit dem heimischen Ulmensterben zusammen. Vielmehr leidet der Bestand unter der Zerstörung des Lebensraumes. Durch die Begradigung von Flüssen und Trockenlegung von Feuchtgebieten, hat der Bestand in den letzten Jahren immer mehr abgenommen.
Impressionen: Anpflanzung der Flatter-Ulmen an der Nied im Dezember 2020
Das könnte Sie auch interessieren