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Archivgeschichte

Bis 1918 war das heutige Landeshauptarchiv Koblenz für den damals preußischen Teil des Saarlandes zuständig, das heutige Landesarchiv Speyer für den damals bayerischen Teil. Zwischen 1920 und 1945 wechselte die archivische Zuständigkeit mehrmals. Die Akten der Regierungskommission des Völkerbundes werden seit 1935 im Völkerbundsarchiv in Genf verwahrt. Nach dem Kriegsende 1945 gab es weder ein eigenes staatliches Archiv noch bestanden die bisherigen Verbindungen zu den Archiven in Koblenz und Speyer fort.
Der Anstoß zur Bildung eines saarländischen Landesarchivs kam von der französischen Militärregierung, und im April 1948 beschloss das Kabinett, eine Stelle für das Landesarchiv einzurichten. Es ist zuständig für das Saarland und seine Rechts- und Funktionsvorgänger. In der Anfangsphase stand die kommunale und landschaftliche Archivpflege stark im Vordergrund; ab 1960 wurde auch die eigentliche Aufgabe eines staatlichen Archivs, die Betreuung der Behörden und die Übernahme von staatlichem Schriftgut ins Archiv, wahrgenommen.

Aufgrund einer Verwaltungsvereinbarung von 1973 zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz wurden im Gebiet des Saarlandes entstandene Bestände des Landeshauptarchivs Koblenz und des Landesarchivs Speyer im Saarländischen Landesarchiv deponiert. Außerdem wurden zur Ergänzung der Überlieferung die Altakten des Landkreises St. Wendel und von mehreren Städten und Gemeinden als Deposita aufgenommen.

Das Saarländische Archivgesetz (SArchG) vom 23. September 1992 (ABl S. 1094), das die Arbeit der saarländischen Archive regelt, gilt seit dem 1. Januar 1993; das Landesarchiv wurde eine selbständige Einrichtung des Landes im Geschäftsbereich von Ministerpräsident und Staatskanzlei.

Im Februar 2001 wurde innerhalb des Landesarchivs in Zusammenarbeit mit dem Landessportverband für das Saarland (LSVS) ein Sportarchiv gegründet.

Anfänglich war das Landesarchiv in der Schillerstraße (heute Bismarckstraße), dann am Ludwigsplatz und von 1979 bis 1997 in der ehemaligen Villa Hirsch in der Scheidter Straße untergebracht.
Ende 1997 zog das Landesarchiv an seinen jetzigen Standort in Saarbrücken-Scheidt. Das Gebäude war 1925 als Kurhaus Lauer erbaut worden, wurde später als Restaurant weitergeführt und 1958 von der Druckerei Klinke erworben, die es durch mehrere An- und Umbauten stark veränderte.