Der Bergbau und das Saarland sind untrennbar miteinander verwoben: Die ehemaligen Bergbauflächen sind Orte der Geschichte, der Identität und des Wandels. Die Initiative Saarländische Bergbaustraße hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bergbauerbe für die Menschen erfahrbar und erlebbar zu machen. Fünf Kategorien und ein Sonderprojekt laden dazu ein, sich dem Bergbauerbe zu nähern und spannende Erlebnisse an ungewöhnlichen Orten zu erleben.
„Entdeckertouren“-App
Die Entdeckertouren sind Wanderrouten in der Saarregion, die als Tages- oder Halbtagestouren flexibel gestaltet sind. Dabei begibt man sich auf Rundwanderwegen zu historischen Orten aus der Bergbauzeit, die das Saarland über Jahrhunderte geprägt hat. Der saarländische Museumsverband e.V. hat die Idee zur dazugehörigen App entwickelt, welche den Wanderer GPS-gestützt zu den Startpunkten, durch die Touren oder zu einzelnen Orten der Strecke führt.
Wie haben die Bergarbeiter gelebt, gewohnt oder gewirtschaftet? Das Themenfeld „Bergmannsleben“ beleuchtet das Wohnen in Schlafhäusern, „Prämienhäusern“ oder Mietshäusern genauso wie das eigenwillige Vereinsleben. Es gibt Auskunft über das Treiben in den Kaffeeküchen, wo der erste Durst nach der Schicht gestillt wurde. Beeindruckende Zeugen sind beispielsweise die Bergarbeiterkolonie in Maybach oder auch die Grubensiedlung Von der Heydt.
Der Bergbau hat seine Spuren unterhalb und oberhalb der Erdoberfläche hinterlassen. Sichtbare Zeugen sind die Halden, Absinkweiher und Industrieflächen, die durch den Kohleabbau entstanden sind. Sie erzählen von der Geschichte des Bergbaus an der Saar und machen den Blick frei für touristische Projekte, die den Flächen ein neues Gesicht geben.
Die sichtbarsten und beständigsten Zeugen des Saarbergbaus sind die Gebäude. Ob repräsentativ Verwaltungsgebäude oder alte Zechenhäuser – die Gebäude dokumentieren die Geschichte des Bergbaus mit ihrer jeweiligen historischen Besonderheit. Aber auch erhaltene Industriearchitektur wie beispielsweise Maschinenhäuser, Schachtanlagen und Tagesanlagen, die mittlerweile teilweise frei genutzt werden können, geben imposante Einblicke in vergangene Tage.
Die Erlebniskategorie erzählt die Technikgeschichte vom Tagebau mit einfachem „Gezähe“ über den Stollenbau bis hin zum Schachtbau mit Dampfmaschine und später elektrisch betriebenen Fördermaschinen. Besondere Innovationen aus dem Saarbergbau finden hier Platz, die weit über die Landesgrenzen hinaus die Arbeit im Bergbau verändert haben.
Die Erlebniskategorie versammelt Orte des Erinnerns. Dadurch wird deutlich, wie der Bergbau die Menschen prägte und ihr Schicksal beeinflusste. Solche Orte sind beispielsweise die Museen in Bexbach oder Velsen. Sie rufen Ereignisse wie das Unglück von Luisenthal aus dem Jahr 1962 zurück ins Gedächtnis oder beleuchten die Traditionen der Saarländerinnen und Saarländer.