Thema: Wasser
| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Wasser

Starkregenvorsorge

Hintergrund Starkregen

Starkregen sind Naturereignisse, bei denen in kurzer Zeit außergewöhnlich hohe Niederschläge auftreten, die in große Direktabflüsse auf Straßen, Wegen und Geländeeinschnitten münden. Auf diesen oberirdischen Abflusswegen können sogenannte Sturzfluten entstehen.
Im besiedelten Raum entstehen Überflutungsgefährdungen durch hauptsächlich drei unterschiedliche Abfluss- und Überflutungsprozesse:

  • Hochwasser und Ausuferungen im Fließgewässer selbst
  • Überflutung infolge Kanalüberstau
  • Sturzfluten im Gelände unabhängig von Gewässern (z.B. Hangabflüsse)

Das Risiko wird vor allem durch eindringendes Wasser oder Schlamm über Gebäudeöffnungen (Fenster und Türen) verursacht, die zu direkten (Einrichtung) oder indirekten Schäden (Bausubstanz) führt. Auch Menschenleben können in Gefahr sein je nach Überflutungstiefe oder Strömungsgeschwindigkeit.

Starkregenvorsorgekonzepte sind Bestandteil des kommunalen Starkregenrisikomanagements (=Gemeinschaftsaufgabe mit Schlüsselrolle der Kommunen) und beinhalten folgende Elemente:

  1. Erstellung der Starkregengefahren- und -Risikokarten zur Bewusstseinsbildung von Kommunen und Bürgern
  2. Ableitung von Maßnahmenoptionen zur Verbesserung der Situation
  3. Durchführung einer internen und externen Risikokommunikation durch aktive Beteiligung aller Akteure

Punkt 1 ist der wichtigste Schritt der Konzepte. Die Starkregengefahrenkarten vermitteln die Kenntnis über die Abflusswege des Wassers bei einem extremen Starkregenereignis. Sie nutzen damit Kommunen und Bürgern gleichermaßen.
Kommunen: Sie können mit den Informationen Vorsorge betreiben und zur Risikominimierung beitragen, z. B. in der Bauleitplanung (z. B. Freihaltung von Abflusswegen), in der Gefahrenabwehr, bei der Ver- und Entsorgung (Stichwort: kritische Infrastruktur).
Bürger: Diese werden in die Lage versetzt, die eigene Betroffenheit aus den Starkregengefahrenkarten zu erkennen und haben damit die Möglichkeit der Eigenvorsorge, d. h. Vorsorgemaßnahmen zum individuellen Schutz vorzunehmen (z. B. baulicher Objektschutz, Elementarschadensversicherung, Verhaltensvorsorge).

Fazit: Mittels Starkregengefahrenkarten können sich Kommunen und Bürger auf den Starkregenfall vorbereiten indem sie Abflusswege erkennen, freihalten und zur gefahrlosen Ableitung neue schaffen.
Wir wollen mit der hohen finanziellen Förderung der saarländischen Kommunen hinsichtlich der Erarbeitung von kommunalen Starkregenvorsorgekonzepten bzw. der Erstellung der Starkregengefahrenkarten erreichen, dass den Bürgern und Kommunen alle Starkregeninformationen zur Verfügung stehen, damit sie Vorsorge betreiben können.

Interessierte Kommunen, die ein Starkregen-/Hochwasservorsorgekonzept erstellen wollen, wenden sich für eine Erstberatung bitte an unser HPI (Internationales Betreuungszentrum für Hochwasserpartnerschaften) unter:

Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen des Hochwasser- und Starkregenrisikomanagements

Seit 1.5.2019 in Kraft: Die Förderrichtlinie Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement.

FRL-HWS (PDF, 6MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Antrag auf Gewährung einer Zuwendung aus Mitteln des Landes für Vorhaben und Maßnahmen des Hochwasser- und Starkregenrisikomanagements (FRL-HWS) (PDF, 419KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Antrag auf Gewährung einer Zuwendung aus Mitteln des Landes für Vorhaben und Maßnahmen des Hochwasser- und Starkregenrisikomanagements (FRL-Hochwasserschutz) (PDF, 350KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Fachveranstaltung zum Abschluss der Pilotprojekte „Starkregenvorsorgekonzepte“ und Empfehlungen für Kommunen zur methodischen Erstellung der Starkregengefahrenkarten am 9.4.2019 im Big Eppel in Eppelborn:

Einleitung 09.04.2019 (PDF, 348KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Vortrag eepi Sulzbach Friedrichsthal 09.04.2019 (PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Vortrag Goemer Wadern 09.04.2019 (PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Vortrag Yörük Eppelborn 09.04.2019 (PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Studie Illgen 09.04.2019 (PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Vortrag Scheer Förderrichtlinie 09.04.2019 (PDF, 383KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Downloads:

Handlungsempfehlungen Starkregengefahrenkarten (PDF, 6MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Hinweise zum Leistungsumfang bei der Erstellung von Starkregengefahrenkarten, Stand Juli 2020 (PDF, 99KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Kontakt im Ministerium

Dr. Manuela Gretzschel
Referat E/2:
Wasser und Abwasser

Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken

Carmen Fey
Referat E/2, Wasser und Abwasser

Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken

"Erosions-Kataster"

Überflutungen und Trockenheiten werden in den nächsten Jahrzehnten anhalten. Durch zunehmenden Starkregen nimmt auch der Oberflächenabfluss zu. Aufgrund des raschen Wasserabflusses wird dieses Wasser für die Wasserrückhaltung und deren Bildung fehlen. Dies hat Folgen für die Vegetation und somit auch wieder für den Boden und seine Funktionen. Zur Durchführung des landwirtschaftlichen Förderechts musste die Abgrenzung erosionsgefährdeter Gebiete entsprechend angepasst werden. Die Kulisse der SL-ErosionsSCHV bietet hier einen Einblick, für erosionsgefährdete Gebiete im Saarland. Mit der Erkenntnis ergeben sich Ableitungen für zu ergreifende Maßnahmen.