Ministerium für Inneres, Bauen und Sport | Polizei

Enkeltrick & Co. – nicht mit uns!

Auf dieser Seite finden Sie praktische Tipps und Handlungsempfehlungen zum Schutz vor organisierten Telefonbetrügern. Bleiben Sie wachsam!

Auf diesem Bild ist das Logo der Kampagne "Enkeltrick & Co. - nicht mit uns!" zu sehen. Logo "Enkeltrick & Co. - nicht mit uns!"
Foto: Jürgen Schanz

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Saarländerinnen und Saarländer,

seit einigen Jahren gibt es eine dramatische Entwicklung bei den so genannten Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Mit Betrugsmaschen, die als „Enkeltrick & Co.“ bekannt sind, wurden im Jahr 2022 allein im Saarland rund 1,8 Millionen Euro erbeutet. Dabei handelt es sich nur um die zur Anzeige gebrachte Schadenssumme. Die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer aus, weil Betroffene sich oft für ihre eigene Leichtgläubigkeit schämen. Dabei kann es wirklich jeden treffen, und alle verfügbaren Daten helfen, die Täter dingfest zu machen.

Meist werden die Straftaten per Telefon oder Messenger- Dienst in die Wege geleitet. Hintermänner und -frauen sind in der Regel als Bande organisiert und extrem versiert darin, bei ihren Opfern Ängste auszulösen und Abhängigkeiten zu schaffen.

Schon beim geringsten Zweifel: Legen Sie einfach auf und wenden Sie sich mit einem neuen Anruf an den Polizei-Notruf unter 110!

Innenminister Reinhold Jost

Auf dieser Website finden Sie eine Übersicht der aktuell gängigen Betrugs-Maschen. Darüber hinaus geben wir Ihnen Handlungsempfehlungen zum Schutz vor Enkeltrick & Co.

Bleiben Sie wachsam!

Ihr Reinhold Jost
Minister für Inneres, Bauen und Sport

Ihre Polizei rät:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn am Telefon oder über einen Messenger-Dienst Bargeld, Wertsachen oder eine Überweisung von Ihnen verlangt werden!
  • Selbst wenn angebliche Verwandte sich unter einer unbekannten Nummer melden, fragen Sie zuerst unter den Ihnen bekannten Kontaktdaten nach.
  • Lassen Sie sich niemals am Telefon unter Druck setzen! Legen Sie einfach auf – auch mehrfach!
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der eine angebliche Amtsperson kommt! Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst oder fragen Sie die Telefonauskunft.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Fremde – auch nicht an angebliche Polizisten!
  • Wenden Sie sich im Zweifel an Nachbarn oder enge Vertraute. Schildern Sie diesen verdächtige Anrufe.
  • Wählen Sie schon beim geringsten Verdacht den Polizei-Notruf: 110

Hilfreiche Downloads:

Unter den folgenden beiden Links können Sie sich die wichtigsten Informationen rund um das Thema und Handlungsempfehlungen für den Ernstfall herunterladen. Das Poster eignet sich auch zum praktischen Ausdruck für zu Hause:

Broschüre: Enkeltrick & Co. - nicht mit uns! (PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Poster: Enkeltrick & Co. - nicht mit uns! (PDF, 4MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Zusammenfassung: Enkeltrick & Co. - ein Überblick, erschienen im Wochenspiegel (PDF, 819KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Alternativ können Sie sich unter diesem Link die Broschüre auch in gedruckter Form kostenfrei bestellen.

Wie läuft so eine Betrugsmasche ab?

Im Folgenden stellen wir Ihnen beispielhaft einige Betrugsmaschen, sogenannte Legenden, vor:

Legende I: Schockanruf

Eine der schlimmsten Varianten des Enkeltricks nutzt die fortwährenden Ängste und Sorgen von Eltern um ihre Kinder aus.

Bei einem Schockanruf geben sich die Betrüger Ihnen gegenüber am Telefon als vermeintlich

  • enge Verwandte (z. B. Kinder oder Enkelkinder)
  • Polizeibeamte
  • Rechtsanwälte, Staatsanwälte oder Richter

aus und täuschen eine Notsituation vor. Sie berichten etwa von einem schlimmen Verkehrsunfall, bei dem eine oder mehrere Personen schwer verletzt oder gar getötet worden seien. Unfallverursacher ist angeblich ein enger Verwandter von Ihnen. Das vermeintliche Familienmitglied meldet sich meist auch selbst am Telefon und gibt sich dabei völlig aufgelöst, weinend und kreischend. Damit Ihr Angehöriger nicht sofort verhaftet werde, müssten Sie dringend eine Kaution (Bargeld oder auch Wertsachen) an Polizei oder Justiz übergeben.

Um die Glaubwürdigkeit dieser Legende zu untermauern, rufen zusätzlich oft angebliche Polizisten, Staatsanwälte oder Richter bei Ihnen an.

Bei einer abweichenden Legende meldet sich ein vermeintlicher Arzt bei Ihnen und berichtet, dass ein Angehöriger von Ihnen mit schweren Verletzungen im Krankenhaus liege. Zur sofortigen Beschaffung eines überlebenswichtigen Medikaments müssten Sie dringend einen hohen Geldbetrag bezahlen.

Sollten bei Ihnen im Verlauf solcher Telefonate Zweifel an der jeweiligen Geschichte aufkommen, verstehen es die Täter immer wieder, Sie unter Druck zu setzen. Dabei kommen sowohl vermeintliches Mitgefühl als auch handfeste Drohungen zum Einsatz. Oft ist diese Art von Betrugsdelikten mit mehrstündigem, manchmal mehrtägigem Telefonterror verbunden.

Ziel der Masche ist es immer, so viel Geld und Wertgegenstände als irgend möglich zu erbeuten. Die Beute wird schließlich von Mittelsmännern, etwa falschen Polizisten, abgeholt. Die Geldübergabe soll unmittelbar an Ihrer Haustür, oft jedoch an einem neutralen Ort erfolgen (z. B. in der Nähe eines Gerichtsgebäudes).

In Deutschland verlangen Polizei oder Staatsanwaltschaft niemals eine Kaution!

Die Behandlung von Unfallopfern und Patienten erfolgt immer auch ohne Vorauszahlung. 

Legende II: Einbrecherbande

Auf diesem Bild ist die Legende "Einbrecherbande" zu sehen. Legende II: Einbrecherbande
Bei dieser Legende wird das Vertrauen gerade älterer Menschen in die Polizei ausgenutzt. Foto: Jürgen Schanz

Bei dieser Betrugsmasche wird auf das Vertrauen vor allem älterer Menschen in die Polizei gesetzt:

In der Hauptrolle ein angeblicher Polizist oder Zivilfahnder. Dieser meldet sich entweder per Telefon bei Ihnen, oder er steht direkt vor Ihrer Haustür. Spätestens zur Übergabe der Beute tritt er auf jeden Fall persönlich in Erscheinung.

Die Legende bei dieser Variante handelt von einer angeblichen Einbrecherbande, die in Ihrer Nachbarschaft auf Beutezug unterwegs sei. Die Einbrecher hätten demnach in den zurückliegenden Stunden oder Tagen schon einiges an Bargeld, Schmuck und anderen Wertsachen in der Umgebung gestohlen. Einen der Täter habe die Polizei allerdings mittlerweile auf frischer Tat ertappt und festgenommen.

Dieser habe im Verhör wichtige Informationen zu seinen Komplizen preisgegeben und auch von den weiteren Planungen der Bande berichtet. Auf einem Zettel, der bei ihm sichergestellt worden sei, wären auch die Adressen weiterer Einbruchsziele aufgelistet. Darunter auch Ihr Haus.

Die angeblichen Gesetzeshüter bieten sich bei dieser Betrugsmasche im weiteren Verlauf der Legende an, Ihr Geld und Ihre Wertgegenstände in Gewahrsam zu nehmen. Wenn die angeblichen Einbrecher dingfest gemacht worden seien, werde natürlich alles wieder an Sie zurückgeben. Bis dahin wird Ihnen empfohlen, niemandem die Tür zu öffnen und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Haben Sie Wertgegenstände und/ oder höhere Geldbeträge bei Ihrem Geldinstitut deponiert, werden die Legenden dahingehend ergänzt bzw. abgeändert, dass ein Bankmitarbeiter mit den Tätern zusammenarbeiten würde. Daher seien Geld und Wertsachen auf der Bank oder Sparkasse nicht mehr sicher. Um den betreffenden Bankmitarbeiter zu überführen, werde aber dringend Ihre Hilfe benötigt. Bei dieser Variante sollen Sie dann Geld und Wertsachen bei Ihrem Geldinstitut abholen und dem oder den angeblichen Polizisten in vorübergehendes Gewahrsam übergeben.

Polizei und Justiz nehmen niemals Geld oder Wertgegenstände entgegen! 

Legende III: Unsicheres Geldinstitut

Die Legende bei dieser Variante vermittelt den Eindruck, dass Ihr Geld oder Ihre Wertgegenstände bei Ihrer Bank oder Sparkasse nicht mehr sicher sind.

Auch hier tritt entweder ein falscher Polizist oder ein angeblicher Bankmitarbeiter in Erscheinung. Er berichtet von verdächtigen Kontobewegungen bei anderen Kunden. Dabei seien durch unbekannte Täter schon größere Summen erbeutet worden. Wahlweise heißt es, Wertgegenstände seien aktuell bei der Bank nicht sicher.

Am Ende dieser Erzählung werden Sie dann aufgefordert, Ihre Kontodaten und dazugehörige PIN- und TAN-Nummern anzugeben. Mit diesen Informationen wird in der Folge Ihr Konto leergeräumt. Wahlweise sollen Sie den Inhalt Ihres Schließfachs ähnlich wie bei der „Einbrecher“-Legende vorübergehend in Polizeigewahrsam übergeben.

Polizeibeamte oder Bankmitarbeiter fragen niemals nach Ihrem Besitz oder nach Kontodaten! 

Legende IV: Neue Handy-Nummer

Auf diesem Bild ist die Legende "Neue Handy-Nummer" zu sehen. Legende IV: Neue Handy-Nummer
Bei der angeblich neuen Handy-Nummer geht es den Kriminellen in der Regel um kleinere Beträge, als bei den anderen Maschen. Dafür ist jedoch auch der Aufwand für die Täter deutlich geringer: Die Masse macht’s. Foto: Jürgen Schanz

Für die Täter hinter dieser Betrugsmethode geht es in der Regel darum, mit geringem Aufwand bei möglichst vielen Menschen vergleichsweise kleine Beträge abzugreifen.

Sie erhalten dazu auf Ihr Smartphone mittels Messenger Dienst (z. B. SMS, WhatsApp, Signal) eine elektronische Nachricht von einem vermeintlichen Familienmitglied. Darin wird behauptet, dass Ihr Angehöriger eine neue Telefonnummer habe. In der Folge werden Sie bei dieser Masche von Ihrem angeblichen Verwandten dazu aufgefordert, ganz kurzfristig Geld etwa für eine wichtige Anschaffung zu überweisen oder die Anzahlung für die neue Wohnung einem Notar oder dessen Gehilfen zu übergeben. Bei nächster Gelegenheit werde Ihnen der Betrag natürlich sofort zurückgezahlt.

Speichern Sie die angeblich neue Nummer nicht ab! Rufen Sie Ihre Angehörigen immer zuerst unter der Ihnen bekannten Nummer an. 

Legende V: Falsches Gewinnversprechen

Beim falschen Gewinnversprechen wird Ihnen vermittelt, dass Sie einen hohen Geldbetrag gewonnen hätten.

Der Gewinn werde Ihnen von einem Mitarbeiter des Gewinnspielunternehmens, wahlweise von einem Notar, persönlich übergeben. Dabei würden jedoch Gebühren anfallen. Diese sollen Sie im Zuge der Geldübergabe entrichten.

Um die Gewinnübergabe vermeintlich so einfach wie möglich zu gestalten, sollen Sie die anfallenden Kosten mit Gutscheinkarten (z. B. Google Play-Karten) begleichen. Solche Gutscheinkarten können z. B. an Tankstellen erworben werden.

Am Tag der Gewinnauszahlung melden sich die Betrüger wieder bei Ihnen und informieren Sie darüber, dass die Übergabe verschoben werden müsse. Die Gutschein-Codes sollen Sie jedoch sofort am Telefon übermitteln. Damit könne überprüft werden, dass Sie sich auch wirklich um die Gebühr gekümmert haben.

Mit diesen Codes können die Kriminellen aber sofort online die Gutscheinkarten einlösen. Zu einer Gewinnübergabe an Sie kommt es natürlich nicht mehr.

Bitte überlegen Sie zuerst, ob Sie überhaupt bei einem Gewinnspiel oder Preisausschreiben mitgemacht haben. 

Der Fall des Monats:

In unserer Serie „Fall des Monats“ stellen wir Ihnen Fälle von „Enkeltrick & Co.“ vor, die sich im Saarland tatsächlich zugetragen haben. Die personenbezogenen Angaben sind dabei anonymisiert.

Der Fall des Monats April: Tochter angeblich Unfallverursacherin

Schwerkranke Regina P. Opfer eines Schockanrufes / Täter erbeuten Schmuck im Wert von 20.000,- Euro

Auf diesem Bild ist der Fall des Monats April zu sehen "Fall des Monats" April
Durch geschickte Gesprächsführung erlangen Täter Detailwissen und arrangieren eine Übergabe der Wertsachen des Opfers. Foto: Jürgen Schanz

Die schwerkranke Regina P. aus dem Regionalverband Saarbrücken ist im Oktober 2022 Opfer von Telefonbetrügern geworden. Zunächst meldet sich bei ihr eine weinende Frau mit tränenreicher, kreischender Stimme: „Mama, ich habe jemanden überfahren.“ Regina P. ist geschockt und glaubt in dieser Stresssituation tatsächlich ihre Tochter am Telefon erkannt zu haben. Dann wechselt der Gesprächspartner. Ein vermeintlicher Polizist berichtet Regina P., dass ihre Tochter mit dem Auto eine rote Ampel übersehen und einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Durch den Unfall sei eine junge Frau ums Leben gekommen. Die Tochter befände sich deshalb jetzt in Untersuchungshaft.

Erneut wechseln dann die Gesprächspartner und ein vermeintlicher Staatsanwalt übernimmt in sachlichem Ton das Telefonat. Er erklärt Regina P., dass ihre Tochter mit einer langen Haftstrafe rechnen müsse. Durch Zahlung einer Kaution in Höhe von 72.000 € könne sie jedoch freikommen. Durch geschickte Gesprächsführung aus einem Wechsel von scharfem Ton und gutem Zureden erlangt der angebliche Staatsanwalt im weiteren Telefonat Detailwissen zu den persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen von Regina P. So erfährt er, dass sie Schmuck im Wert von rund 20.000 € zu Hause aufbewahrt und aufgrund ihrer Erkrankung das Haus ohne Hilfe nicht verlassen kann. Vor diesem Hintergrund zeigt sich der angebliche Staatsanwalt mit dem Schmuck als Kaution einverstanden und kündigt an, ein Gerichtsvollzieher werde die Wertsachen im Laufe des Tages abholen. Dieser erscheint nachmittags bei Regina P. und nimmt den Schmuck entgegen. Bis die Person das Anwesen mit der Beute wieder verlassen hat, halten die Telefonbetrüger den telefonischen Kontakt zu ihrem Opfer aber noch aufrecht und Regina P. damit unter ihrer Kontrolle.

Gut zu wissen: Die Strafprozessordnung sieht keinerlei Kautionszahlung vor. Polizei oder Justiz nehmen niemals Geld oder Wertgegenstände entgegen.

Innenminister Reinhold Jost: „Diese ausschließlich auf Lügen basierende Betrugsmasche macht deutlich, dass die kriminellen Täter völlig skrupellos vorgehen. Bleiben Sie wachsam, und legen Sie einfach auf, wenn Sie am Telefon unter Druck gesetzt werden. Verständigen Sie anschließend sofort die Polizei unter 110“.

Der Fall des Monats Mai: Falsche Polizisten erbeuten viel Geld

73-Jährige im Kreis Saarlouis Opfer von Betrügern / angeblich Diebesbande in der Nachbarschaft

Im „Fall des Monats“ berichten Polizei und Innenministerium über Straftaten aus dem Bereich „Enkeltrick & Co.“, die sich im Saarland zugetragen haben. Die personenbezogenen Angaben sind dabei anonymisiert.

Falsche Polizeibeamte haben im November 2022 einen hohen Geldbetrag von einer 73-jährigen Frau im Landkreis Saarlouis erbeutet. Die Geschädigte Hildegard T. wurde am 18. November Opfer eines Telefonbetrügers. Dieser gab sich als Kommissar eines angeblichen Raubdezernats K4 aus. Der falsche Polizist berichtete gegenüber der 73-Jährigen, dass am Morgen in ihrer Nachbarschaft eingebrochen worden sei. Die Kripo habe zwischenzeitlich zwei Täter dingfest gemacht. Bei ihnen sei eine Liste mit weiteren Einbruchszielen gefunden worden. Auf dieser stehe auch das Haus von Hildegard T. Auch bestünde der Verdacht, dass ein Mitarbeiter ihrer Hausbank ebenfalls zur Bande gehört. Um den Besitz der Frau zu schützen, müsse die Polizei ihr Geld und alle Wertgegenstände in Gewahrsam nehmen, bis alle Bandenmitglieder gefasst seien. Als erstes müsse sie daher zur Bank gehen und ihr Schließfach leeren.

Hildegard T. hegte keinerlei Zweifel an den Ausführungen des falschen Polizisten und suchte sofort ihre Bank auf. Dort entnahm sie aus ihrem Schließfach Goldbarren und einen hohen fünfstelligen Geldbetrag. Pflichtschuldig und arglos informierte die 73-Jährige danach den angeblichen Kommissar darüber. Dieser wies sie an, Hab und Gut einer Kollegin an der Haustür zu übergeben, die gleich komme. Bis dahin dürfe Hildegard T. mit niemandem Kontakt aufnehmen.

Langsam wurde die 73-Jährige misstrauisch und äußerte ihre Bedenken. Der falsche Polizist erklärte Hildegard T. barsch, dass sie die Ermittlungen nicht behindern dürfe. Er erwarte von ihr, dass sie ihrer Pflicht zur Mitwirkung an den polizeilichen Maßnahmen nachkomme, sonst müsse die Kosten des Einsatzes tragen. Noch während des Telefonats klingelte es an der Haustür. Dort stand eine Frau und forderte Hildegard T. auf, ihr das Geld und die Goldbarren auszuhändigen. Nachdem diese sich weigerte, kam es zwischen den beiden zu einem Handgemenge. Dabei stürzte die ältere Frau und verletzte sich. Die Täterin schaffte es noch, das Bargeld an sich zu nehmen und floh.

Der Fall des Monats Juni: Polizei stellt Geldkurier samt Beute

Glück im Unglück nach Schockanruf / Ehepaar aus dem grünen Kreis bekommt nach Telefonbetrug Geld wieder zurück

Auf diesem Bild ist der Fall des Monats Juni zu sehen "Fall des Monats" Juni
Willi und Margot M. wurden von Telefonbetrügern zu einem Übergabeort gelotst, wo die Geldübergabe an einen als Gerichtsdiener verkleideten Komplizen erfolgte. Foto: Jürgen Schanz

Im Januar 2023 sind Willi und Margot M. aus Beckingen Opfer eines Schockanrufes geworden. Der Telefonbetrug fand für das ältere Ehepaar zwar ein glückliches Ende. Die Ängste, die die beiden durchgestanden haben, sitzen aber bis heute tief. Am 12. Januar klingelte bei den beiden das Telefon. Eine weinende Frau meldete sich ohne einen Namen zu nennen und gab sich als ihre Enkelin aus. Schluchzend berichtete sie, dass sie mit dem Motorrad einen Radfahrer überfahren habe. Jetzt müsse sie ins Gefängnis, wenn nicht sofort eine Kaution bezahlt werde. Wie bei dieser Betrugsmasche üblich gab sie ihr Handy dann an einen angeblichen Polizisten weiter. Dieser bestätigte die Erzählung. 

Das ältere Ehepaar war geschockt. Keiner der beiden konnte klare Gedanken fassen. Hatte doch die echte Enkeltochter vor kurzem wirklich einen Motoradunfall. In dieser Ausnahmesituation waren Willi und Margot M. felsenfest davon überzeugt, tatsächlich die Stimme ihrer Enkelin erkannt zu haben. Als nächstes schoss ihnen durch den Kopf, dass diese bei einer Haftstrafe ihr Abitur abbrechen müsste. Deshalb waren sie auch sofort dazu bereit, allen Forderungen nachzukommen. Der falsche Polizist erklärte, dass er die Enkeltochter gegen eine Kaution in Höhe von 78.000 Euro vor dem Gefängnis bewahren könne. Dann meldete sich ein angeblicher Untersuchungsrichter und bestätigte wiederum diese Angaben.

Als Willi und Margot M. beteuerten, dass sich ihr gesamtes Erspartes auf 42.000 Euro belaufe, war der falsche Richter damit zufrieden. Das Geld hoben die beiden anschließend von ihrem Konto ab. Damit nichts dazwischenkommt, bereiteten die Kriminellen das Ehepaar sogar auf mögliche Nachfragen der Bankmitarbeiter vor. Danach wurden die beiden zum nächstgelegenen Amtsgericht gelotst. In dessen Nähe erfolgte die Geldübergabe an einen vermeintlichen Gerichtsdiener. Kurz danach brachen die Betrüger das Telefonat ab…

Bis Willi und Margot M. dämmerte, dass sie Opfer eines Betrugs geworden waren, dauerte es noch etwas. Allerdings sollte sich in diesem Fall ausnahmsweise noch einmal alles zum Guten wenden: Bei einer allgemeinen Polizeikontrolle konnte der Geldkurier kurze Zeit später festgenommen werden. Nachdem das Geschädigte Ehepaar sich zwischenzeitlich bei der Polizei gemeldet hatte, konnte den beiden ihr Erspartes zurückgegeben werden.

Der Fall des Monats Juli: Kein Gewinn unter dieser Nummer

72-Jährige freut sich zu früh über angebliches Glück im Spiel / Betrüger-Bande erbeutet 1.000 Euro mit falschem Versprechen

Annemarie T. aus Nonnweiler ist Mitte Dezember 2022 Opfer von Telefonbetrügern geworden. Ein Unbekannter rief am 14. Dezember mit unterdrückter Nummer bei der 72-jährigen Frau an und beglückwünschte sie ganz unvermittelt zum Gewinn eines Autos im Wert von 38.000,- Euro. Der Gegenwert könne auch in bar ausgezahlt werden. Sie habe das große Los bei einem Gewinnspiel gezogen, so die Erzählung. Die ältere Dame konnte sich zwar nicht daran erinnern, an einem Gewinnspiel teilgenommen zu haben. Gleichzeitig freute sie sich aber sehr über ihr vermeintliches Glück und malte sich schon aus, wie sie ihre Kinder mit dem unerwarteten Geld unterstützen könnte.

Für den nächsten Tag um 11 Uhr kündigte der freundliche Mann am Telefon einen weiteren Anruf an, in dem die Gewinnübergabe besprochen werden sollte. Am 15. Dezember meldete sich auf die Minute pünktlich ein angeblicher Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes bei Annemarie T. und gab vor, dass ein Notar ihr den Gewinn am nächsten Tag vorbeibringen werde. Sie selbst müsse jedoch den Sicherheitsdienst und die Notarkosten übernehmen. Dazu solle sie bitte „Google-Pay-Karten“ im Gegenwert von 1.000,- Euro besorgen. Diese Geldwertkarten, die man in jedem Supermarkt oder auch an Tankstellen erhält, sollte die Geschädigte bei der Gewinnübergabe dem angeblichen Notar aushändigen.

Die 72-Jährige hegte keinerlei Misstrauen und erwarb die Geldwertkarten. Am nächsten Tag meldete sich dann der erste Anrufer wieder und berichtete ihr, dass der vermeintliche Notar einen Unfall gehabt habe. Deshalb müsse die Gewinnübergabe verschoben werden. Um sicher zu gehen, dass sie sich auch wirklich um die Geldwertkarten gekümmert habe, solle sie schon einmal die Codes der Karten durchgeben. Arglos kam Annemarie T. der Aufforderung nach. Ihr war nicht bewusst, dass diese Codes ausreichen, um die Geldwertkarten einzulösen. Damit hatte die Betrüger-Bande mit geringem Aufwand bereits 1.000,- Euro Beute gemacht.

Während die Geschädigte gutgläubig auf die Gewinnübergabe wartete, meldeten sich die dreisten Täter mit einer neuen Geschichte bei ihr. Demnach habe sie nicht nur 38.000,- Euro, sondern aufgrund eines Zahlendrehers sogar 83.000,- Euro gewonnen. Daher müsste sie aber weitere 2000,- in Geldwertkarten bereitstellen. Jetzt schöpfte Annemarie T. Verdacht und erstattete Anzeige bei der Polizei. Einen Gewinn erhielt sie nie. Die Geldwertkarten waren längst unter Verwendung von falschen Personalien eingelöst und die Anrufe waren nicht mehr zurück zu verfolgen.

Der Fall des Monats August: Bande erbeutet Rolex-Uhren

Falscher Polizist hält sein Opfer über Monate in Atem / Die Masche handelt von einer angeblichen Einbrecherbande

Auf diesem Bild ist der Fall des Monats August zu sehen "Fall des Monats" August
Die 83-Jährige Hannelore W. wurde Opfer einer über mehrere Monate laufenden Betrugsmasche. Die Täter erbeuteten dabei einen hohen sechsstelligen Betrag. Foto: Jürgen Schanz

Bei Hannelore W. aus Lisdorf sind bei einem Telefonbetrug Bargeld und teure Uhren erbeutet worden. Die 83-Jähige ist einer Masche zum Opfer gefallen, bei der in der Hauptrolle falsche Polizeibeamte auftreten. Die Kriminellen hatten mit der älteren Frau von März bis Mai 2022 telefonisch Kontakt.

Der falsche Polizist am Telefon behauptete, dass Kollegen zwei Einbrecher aus Osteuropa festgenommen hätten. Bei ihnen sei ein Zettel gefunden worden, auf dem Name und Adresse von Hannelore B. notiert wären. Dann wurde der 83-Jährigen ein angeblich mitgeschnittenes Gespräch weiterer Mitglieder der Einbrecherbande vorgespielt. Darin hieß es, dass sie "als nächstes dran sei". Die Bande sei im Besitz von Schusswaffen. Außerdem würden Mitarbeiter ihrer Hausbank mit den Kriminellen unter einer Decke stecken, so der falsche Polizist.

Dann forderte er Hannelore W. dringend dazu auf, bei den Ermittlungen mitzuhelfen. Die Einbrecher und auch die kriminellen Bankangestellten sollten durch Testüberweisungen überführt werden. Hierzu sollte die 83-Jährige im Auftrag der Polizei angeblich gefälschte Rolex-Uhren bestellen, auf denen sich Fingerabdrücke der Täter befinden würden. Über diesen Weg könnte die Bande dingfest gemacht werden.

In Wirklichkeit ließen die Telefonbetrüger ihr Opfer bei unterschiedlichen Firmen original Rolex-Uhren per Vorkasse bestellen. IBAN und Verwendungszweck der Unternehmen wurden Hannelore W. übermittelt, und sie zahlte gutgläubig die Rechnungen. Die Uhren wurden sogar an ihre Adresse geliefert. Die 83-Jährige nahm jeweils die Ware an und deponierte sie nach Vorgabe des angeblichen Polizisten spät abends zusammen mit größeren Summen Bargeld neben ihrer Haustür. Insgesamt kam es so zu drei Abholungen von insgesamt vier teuren Uhren und Bargeld. Personen hat die ältere Frau dabei nie gesehen. Insgesamt erbeuteten die Täter einen hohen sechsstelligen Betrag.

Nach eigenen Angaben hatte Hannelore W. aufgrund des Fachjargons und der geschickten und überzeugenden Gesprächsführung am Telefon keinerlei Zweifel daran, dass es sich um einen echten Polizisten gehandelt hat.

Der Fall des Monats September: Schockanruf mit tragischen Folgen

Älteres Ehepaar aus dem Regionalverband wird um das Ersparte gebracht / Dramatische gesundheitliche Folgen für betroffene Frau

Wilma und Alfred G. wurden am 26. September 2022 von über eine ihnen nicht bekannten Telefonnummer angerufen. Der Anrufer gab sich als Polizist aus und teilte den beiden mit, dass ihr Enkel einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Dabei seien eine Frau und ihre zwei kleinen Kinder getötet worden. Dafür müsse der Enkel jetzt lange ins Gefängnis, so der angebliche Polizist weiter.

Da das ältere Ehepaar tatsächlich einen Enkel hat, glaubten Wilma und Alfred G. sofort an diese von den Telefonbetrügern erfundene Geschichte. Die beiden waren schockiert, besorgt um ihren Enkel und vor Aufregung völlig aufgelöst.  In diese Gefühlslage hinein zeigte ihnen der falsche Polizist am Telefon eine vermeintlich einfache Lösung auf: Durch Zahlung einer Kaution von 50.000 Euro, könne er verhindern, dass der Enkel ins Gefängnis müsse. Das machte die Verzweiflung beim betroffenen Ehepaar nur noch größer. Zwar wollten die beiden ihrem vermeintlichen Enkel unbedingt helfen. Zugleich beliefen sich ihre kompletten Ersparnisse nur auf einen kleineren fünfstelligen Betrag. Das berichteten sie dem fremden Anrufer. Dieser zeigte sich verständnisvoll und erklärte den beiden, dass er für sie eine Ausnahme machen werde.

Wie bei dieser Masche üblich kündigte der Anrufer einen Kollegen in zivil an, der das Geld noch am gleichen Tag abholen werde. Darauf ließ sich das Ehepaar ein. Nach der ganzen Aufregung erzählten die Geschädigten ihrer Tochter am nächsten Tag von der Geschichte. Die Tochter klärte die beiden darüber auf, dass es ihrem Enkel gut gehe und er keinen Unfall hatte. Dabei wurde ihnen klar, dass sie Opfer eines Betruges geworden waren. Kurze Zeit nach der Tat verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Wilma G. erheblich. Sie erlitt einen Schlaganfall und verstarb. Die Angehörigen vermuten, dass diese Entwicklung auf den Schockanruf zurückzuführen ist, da Wilma G. bis zur Tat keine gesundheitlichen Probleme hatte.

Der Fall des Monats Oktober: Nach Telefonbetrug Geld und Haus weg

Frau aus dem Saarpfalzkreis wird über Monate hinweg von falschen Polizisten um Hab und Gut gebracht / echte Polizei chancenlos

Auf diesem Bild ist der Fall des Monats Oktober zu sehen "Fall des Monats" Oktober
Marita K. aus Homburg ist über mehrere Monate hinweg Opfer von falschen Polizeibeamten geworden. Dabei wurde sie von den kriminellen Telefonbetrügern sogar dazu gebracht, ihr Haus zu verkaufen. Foto: Jürgen Schanz

Von Oktober 2022 bis Juli 2023 ist Marita K. von einer Betrüger-Bande skrupellos in Schach gehalten und systematisch um ihr Erspartes gebracht worden. Dabei gaben sich die Täter als Polizeibeamte aus. Sie täuschten der 68-jährigen Frau vor, dass die Polizei dringend ihre Hilfe bei einer Ermittlung bräuchte. Als erstes sollte die Homburgerin dafür eine Überweisung auf ein bestimmtes Konto tätigen. Im Gegenzug würde ihr ein Paket zugestellt. Dieses Paket würde ein Polizist dann bei ihr abholen. Den Überweisungsbetrag bekäme Marita K. nach Abschluss des polizeilichen Verfahrens natürlich zurückerstattet. Die 68-Jährige ließ sich auf diese Vorgehensweise ein und wurde darin von den Betrügern auch bestätigt: Das Paket wurde abgeholt, der Überweisungsbetrag zurückerstattet.

Über diesen Trick waren die Kriminellen aber an die persönlichen Daten ihres Opfers gelangt. Damit erstellten sie einen Account bei einem Online-Goldhandel und bestellten zu Händen Marita Ks Gold im Wert von mehreren 10.000 Euro. Auf Anweisung der falschen Polizisten überwies die 68-Jährige den Kaufpreis. Das Gold wurde ihr nach Hause geliefert und dort von einer angeblichen Polizistin abgeholt.

Als nächstes brachten die Täter ihr Opfer dazu, 10.000 Euro in bar von ihrem Sparkonto abzuheben und ebenfalls an die falsche Polizistin zu übergeben. Die Kriminellen hatten Marita K. davon überzeugt, dass eine Mitarbeiterin ihrer Bank Kunden regelmäßig Falschgeld auszahle. Das echte Geld übergebe sie an die Mafia. Erneut händigte die arglose Homburgerin das abgehobene Bargeld als vermeintliches Beweismittel an der falschen Polizistin aus.

Von diesem mittlerweile zweiten erfolgreichen Betrug an Marita K. im November 2022 erfuhr durch Zufall die echte Polizei im Saarland. Die zuständigen Beamten klärten die 68-Jährige über die Maschen von Telefonbetrügern auf. Auch die Angehörigen von Marita K. wurden über die Gefahren informiert.
Ohne davon zu wissen meldeten sich die Betrüger einige Wochen später wieder bei der Homburgerin. Marita K. stellte sofort klar, dass sie zwischenzeitlich über Telefonbetrug Bescheid wisse. Trotzdem schafften es die skrupellosen Verbrecher noch einmal, ihr Opfer davon zu überzeugen, dass es sich bei ihnen ebenfalls um echte Polizisten handeln würde. Sie verboten der 68-Jährigen sogar, wieder mit den Beamten des Landespolizeipräsidiums Kontakt aufzunehmen, da man diesen nicht trauen könne.

Über die folgenden Monate manipulierte die kriminelle Bande Marita K. so stark, dass diese im Juni 2023 sogar ihr Haus verkaufte. Die Täter hatten unmittelbar nach dem Hausverkauf bereits eine erneute Bestellung beim Online-Goldhandel in Höhe des Verkaufspreises getätigt. Auch diesmal sollte die 68-jährige die Überweisung tätigen. Zum Glück im Unglück konnte diese Bestellung noch rechtzeitig storniert werden. So wurde weiterer finanzieller Schaden in letzter Sekunde abgewendet. Das Haus von Marita K. war allerdings unwiederbringlich verkauft.

Telefonbetrug kann jeden treffen:

Auf diesem Bild ist die Zeichnung zu "Telefonbetrug kann jeden treffen" zu sehen. Telefonbetrug kann jeden treffen
Die kriminellen Banden sind den Ermittlern immer einen Schritt voraus. Die folgenden Tipps gelten aber auch mit Blick auf neue Betrugsmaschen. Foto: Jürgen Schanz

Die fünf beschriebenen Legenden geben Ihnen eine erste Übersicht über aktuell gängige Betrugsmuster. Im Einzelfall können die Täter die jeweilige Masche blitzschnell an Ihre Reaktionen anpassen. Die Legenden können auch miteinander kombiniert werden, und die skrupellosen Betrüger lassen sich regelmäßig neue Maschen einfallen.

Mit den folgenden Tipps möchten wir Sie bestmöglich auf den Ernstfall vorbereiten. Bleiben Sie wachsam, und informieren Sie bitte auch Angehörige, enge Vertraute und Nachbarn über die Gefahr, die von Enkeltrick & Co ausgeht.  

Seien Sie immer misstrauisch, wenn…

  • … sich Anrufer nicht mit Namen melden, aber als Verwandte ausgeben.
    Bitten Sie Anrufer immer, ihren Namen zu nennen. Lassen Sie sich nicht darauf ein, selbst den Namen erraten zu müssen – damit geben Sie Betrügern bereits wichtige Informationen preis.
  • … ein unbekannter Anrufer Geld und Wertsachen von Ihnen verlangt.
    Legen Sie auf, und wenden Sie sich sofort an die Polizei unter der Notrufnummer 110.
  • … sich Anrufer als Polizisten ausgeben und sich nach Bargeld und Wertsachen im Haus erkundigen.
    Polizisten fragen Sie nicht nach Ihrem Besitz und nehmen niemals Geld oder Wertsachen entgegen.
  • … Anrufer Sie unter Druck setzen wollen.
    Legen Sie sofort auf, und wenden Sie sich unter der Notrufnummer 110 an die Polizei.
  • … ein Anruf über die Nummer 110 bei Ihnen eingeht.
    Die Polizei wird sich niemals unter der Notrufnummer 110 bei Ihnen melden! Legen Sie sofort auf, und betätigen Sie für den Notruf nicht die Wahlwiederholung. Geben Sie die 110 neu ein.

Kommen Sie den kriminellen Betrügern zuvor:

Ihr Telefonbucheintrag kann den Tätern bereits Hinweise auf Ihr Alter und Ihre Lebenssituation geben.

Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen oder streichen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags können Sie sich direkt an Ihren Telefonanbieter wenden.

Bewahren Sie höhere Geldbeträge und teuren Schmuck nicht zuhause auf. Das macht es sowohl Betrügern als auch Einbrechern unnötig leicht.

Hinterlegen Sie höhere Geldbeträge immer auf Ihrem Sparkonto. Verwahren Sie wertvollen Schmuck und andere Wertsachen in einem Bankschließfach. 

Sind Sie bereits Betrugs-Opfer geworden?

  • Schämen Sie sich nicht dafür - das kann wirklich jedem passieren!
  • Helfen Sie anderen, und zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an: Onlinewache. Das unterstützt die Ermittler dabei, neue Betrugsmaschen frühzeitig zu erkennen und kriminelle Banden zu überführen.

Denken Sie daran:

Die vorgestellten Legenden werden von den kriminellen Banden immer wieder variiert. Es können andere Akteure in Erscheinung treten und unzählige andere Geschichten erfunden werden. Für Sie gilt jedoch immer:

  • Wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt, ist es nicht unhöflich einfach aufzulegen!
  • In Deutschland verlangen Polizei oder Staatsanwaltschaft niemals Kautionen!
  • Die Polizei wird Sie niemals dazu auffordern, Geld oder Wertsachen auszuhändigen!
  • Die Polizei ruft niemals unter der Nummer 110 an!
  • Ausländische Polizei ruft niemals direkt bei Ihnen an!
  • Notare lassen niemals Geld bei Ihnen abholen!
  • Händigen Sie niemals fremden Menschen Geld oder Wertsachen aus!
  • Bankmitarbeiter fragen Sie niemals nach Ihren Passwörtern oder TAN-Nummern!
  • Geben Sie am Telefon niemals Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis!
  • Eine Schadenersatzforderung, eine Krankenhausrechnung oder eine gerichtliche Mitteilung werden immer schriftlich zugestellt!

Video-Statement des Ministers Reinhold Jost: